Prisma

Bei Stress wird weniger geraucht

Ganz anders als bisher angenommen, lautet das Ergebnis der "Cologne Smoking Study": Je größer der Stress am Arbeitsplatz, desto weniger Zigaretten werden konsumiert. Der Grund dafür sei, dass der häufig starke Termindruck nicht einmal mehr dafür Zeit übrig lässt.
Foto: Berlin-Kölnische Krankenversicherungen/E. Klinkebiel

In der Studie wurden 197 Patienten mit schwerer Herzerkrankung oder Lungenkrebs und eine Vergleichsgruppe befragt, um den Zusammenhang zwischen beruflicher Belastung und Nicotinabhängigkeit zu ermitteln, die die Wissenschaftler mithilfe des Fagerström-Tests bestimmten. "Das Ergebnis sei sehr erstaunlich", sagte die Projektleiterin Anna Schmidt, "je höher die berufliche Belastung, desto geringer ist die Nicotinabhängigkeit". Starker Termindruck lasse keine Zeit mehr für Pausen, und damit auch nicht fürs Rauchen übrig. Auch das Rauchverbot am Arbeitsplatz zeige hier seine Wirkung. Ob die Befragten dafür mehr in ihrer freien Zeit rauchen, wurde in der Studie nicht erfasst. Für eine Entwöhnung sei Stress ohnehin nicht das richtige Mittel, da er bekanntlich mit anderen Gesundheitsrisiken einhergeht. el

Quelle: Schmidt, A. et al.: Tob. Induced Dis.; Online-Vorabpublikation, DOI:10.1186/1617-9625-8-6

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