Therapieprofile

Die lästigen Harnwegsinfektionen überwinden

Therapie der Harnwegsinfektion nach den Leitlinien Deutscher Fachärztegesellschaften
Von Kirsten Lennecke

"Ich glaube, ich habe mir schon wieder die Blase erkältet. Es drückt und sticht im Unterbauch. Ich muss alle paar Minuten auf die Toilette. Wenn etwas Wasser kommt, dann brennt es wie Feuer. Die Schmerzen ziehen bis in den Rücken hinein. Geben Sie mir etwas ohne Rezept. Ich will nicht zum Arzt, der verschreibt mir ja doch nur ein Antibiotikum. Da muss es doch noch etwas anderes geben!" Viele Frauen leiden mehrmals im Jahr an Harnwegsinfektionen. Sie gehören zu den häufigsten bakteriell bedingten Organinfektionen. Die Therapie der Harnwegsinfektionen richtet sich nach dem Ausmaß der Erkrankung. Bei der unkomplizierten Cystitis mit bakterieller Ursache sollten Antibiotika zum Einsatz kommen. Aber auch im Rahmen der Selbstmedikation können Sie beratend den Frauen helfen, dass es nicht zu einer Chronifizierung kommt.

Typische Symptome sind brennende Schmerzen beim Wasserlassen (Dysurie), häufiger und starker Harndrang (Pollakisurie), Schmerzen im Unterbauch, evtl. auch im Nierenbereich und selten auch Fieber. Die betroffenen Patientinnen fühlen sich dabei häufig sehr unwohl und "richtig" krank.

Cystitis – eine noso­komiale Schmierinfektion

Ursache für eine Cystitis ist fast immer eine aufsteigende Infektion durch Darmbakterien. Durch die anatomische Nähe von After und Harnröhre tragen Frauen ein großes Risiko, dass durch Schmierinfektionen Darmbakterien, zu 75 bis 90% E. coli, aber auch Staphylokokken und andere Enterobakterien in die Harnröhre gelangen. Wegen der kurzen Harnröhre ist der Weg der Bakterien in die Blase nicht weit. Begünstigende Faktoren sind selbstverständlich eine ungeeignete Anal- und Intimhygiene, aber auch Geschlechtsverkehr, vor allem mit der Verwendung von spermiziden Gelen und Suppositorien. Harnwegsinfektionen junger Frauen werden deshalb von Medizinern auch "Honeymoon-Cystitis" genannt.

Da Harnwegsinfektionen bei Frauen sehr häufig sind, die Ursachen auf der Hand liegen und die antibiotische Therapie einfach ist, sprechen Ärzte in diesem Fall von einer "unkomplizierten Harnwegsinfektion". Das Attribut "unkompliziert" bagatellisiert scheinbar die Beschwerden der Betroffenen. Frauen fühlen sich mit ihren oft starken Beschwerden nicht ernst genommen. Unkompliziert sind hier aber vor allem die Diagnosestellung und die Behandlung.

Der Arzt unterscheidet drei Arten von Harnwegsinfektionen. Als erstes gibt es die asymptomatische Bakteriurie. Im Harn wird eine Keimzahl von mehr als 105 koloniebildenden Einheiten pro ml Urin gefunden, ohne dass eine klinische Symptomatik vorliegt. Die asymptomatische Bakteriurie ist häufig ein Zufallsbefund. Nur bei zusätzlichen Risikofaktoren wie z. B. anatomischen Obstruktionen, Harnabflussstörungen oder Verwendung eines Dauerkatheters wird eine antibiotische Behandlung eingeleitet.

Als zweites wird die unkomplizierte Harnwegsinfektion genannt, die akute Cystitis oder Pyelonephritis der nicht-schwangeren Frau ohne weitere Risikofaktoren.

Als kompliziert wird die Harnwegsinfektion klassifiziert, wenn Risikofaktoren vorliegen, z. B. Harnwegsobstruktionen, Diabetes mellitus, neurologische Erkrankungen mit Miktionsstörungen, Schwangerschaft, rezidivierende Infektionen. Hier wird eine weitergehende Diagnostik erforderlich. Harnwegsinfektionen bei Männern und Kindern gelten übrigens immer als kompliziert, weil auch hier eine ausführliche Diagnostik erfolgen muss, um anatomische und funktionelle Anomalitäten auszuschließen. Bei Frauen in der Schwangerschaft ist besondere Vorsicht geboten, um eine Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) oder in ungünstigen Verläufen eine Urospesis oder eine Frühgeburt zu verhindern.

Selbstbehandlung der unkomplizierten Harnwegsinfektion

Leichte Beschwerden verschwinden innerhalb weniger Tage oft von selbst. Zur Unterstützung stehen einige Produkte für die Selbstbehandlung zur Verfügung. Die in Deutschland verbreiteten pflanzlichen Medikamente und Tees wurden nie in randomisiert-kontrollierten Studien auf ihre Wirksamkeit getestet und genügen daher nicht den Anforderungen an eine rationale Pharmakotherapie. Sie werden deshalb auch in keiner medizinischen Leitlinie empfohlen.

Zum Durchspülen der Blase und Ausspülen der Bakterien ist es notwendig, eine ausreichende Menge von mindestens zwei Litern Flüssigkeit pro Tag zu trinken. Hier stehen verschiedene Blasen- und Nierentees mit Birkenblättern, Riesengoldrutenkraut oder Ackerschachtelhalm zur Verfügung (Sidroga® Blasen- und Nierentee, Harntee 400® , Heumann Solubifix®). Die Menge der Flüssigkeitszufuhr zählt, weniger das, was getrunken wird. Lokale Wärme lindert die Beschwerden. Bei starken krampfartigen Schmerzen helfen Analgetika und Spasmolytika.

In den ersten Tagen kann bei leichten Beschwerden der desinfizierende Effekt von Arbutin aus Bärentraubenblätterextrakt (Cystinol® akut) ausgenutzt werden. Arbutin wird als glucuronisiertes und sulfatiertes Hydrochinon über die Niere ausgeschieden und in einem basischen pH-Wert partiell verseift, so dass das freie, wirksame Hydrochinon vorliegt. Voraussetzung für die Wirksamkeit ist ein alkalischer pH-Wert des Urins. Alkalisierend ist rein vegetarische Kost. Einer gesunden Mischkost kann 6 bis 8 g/Tag Natriumhydrogencarbonat (Bullrich® Salz, Alkala® , Basica®) zugemischt werden, um eine ausreichende Alkalisierung zu erreichen. Die Konzentration des Hydrochinons ist jedoch gering und der desinfizierende Effekt bleibt schwach.


Therapieschemata bei einer unkomplizierten Harnwegsinfektion
Wirkstoff
Arzneimittel
(Auswahl)
Dosierung für Akutbehandlung
Dosierung für Rezidivbehandlung
Dosierung für Langzeitprophylaxe
Co-trimoxazol
Cotrim-forte-ratiopharm® ,
Cotrimhexal® ,
Kepinol® , Eusaprim®
2 x täglich 960 mg
für 3 Tage
2 x täglich 960 mg
für 7 bis 10 Tage
Ofloxacin
Tarivid® ,
Ofloxacin® Stada
2 x täglich 200 mg
für 3 Tage
2 x täglich 200 mg
für 7 bis 10 Tage
Trimtethoprim
Infectotrimet®
2 x täglich 100 mg
für 3 Tage
2 x täglich 100 mg
für 10 Tage
1 x täglich 50 mg für mindestens 6 Monate
oder 1 x 100 mg postkoital
Nitrofurantoin
Uro-Tablinen® , Nifuretten®
2 x täglich 100 mg
für 3 Tage
2 x täglich 100 mg
für 10 Tage
1 x täglich 50 mg für
mindestens 6 Monate
oder 1 x 50 mg postkoital
Amoxicillin
Amoxibeta® ,
Amoxi-Saar®
3 x täglich 1000 mg für 7 Tage
Cefaclor
Infectocef® , Cefaclor® Sandoz
3 x täglich 500 mg
für 7 Tage

Bei starken Beschwerden nötig: Antibiotika

Bei starken oder über mehrere Tage anhaltenden Beschwerden ist eine antiinfektive Therapie notwendig, um ein Aufsteigen der Infektion in die oberen Harnwege und eine Chronifizierung zu verhindern. Der Arzt wird zunächst den Mittelstrahlurin mithilfe von Teststäbchen auf Nitrit und Leukozyten untersuchen. Bei positivem Befund und ohne weitere Symptome wie Flankenschmerz und Fieber gelten bei nicht schwangeren Frauen weitere Untersuchungen als überflüssig.

Zur Therapie stehen eine Reihe von Chemotherapeutika bzw. Antibiotika zur Verfügung. Nach der Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (2006) sind die Mittel der ersten Wahl Co-trimoxazol und Fluorchinolone (Gyrasehemmer).

Co-trimoxazol ist die Kombination aus Sulfamethoxazol und Trimethoprim in einer fixen Kombination 5:1. Beide Substanzen wirken bakteriostatisch aufgrund ihres Eingriff in den Folsäuremetabolismus der Bakterien. Gemeinsam zeigen sie einen synergistischen Effekt mit einer stärkeren Wirksamkeit, einer verzögerten Resistenzentwicklung und einem verbreiterten Wirkspektrum. Es wird bei der unkomplizierten Harnwegsinfektion über drei Tage morgens und abends eine Dosis von 800 mg Sulfamethoxazol und 160 mg Trimethoprim eingesetzt, entsprechend morgens und abends eine Tablette. Eine lange Zeit verwendete Eindosistherapie von einmal drei Tabletten, entsprechend 2400 mg Sulfamethoxazol und 480 mg Trimethoprim, wird zwar noch in der Fachinformation der betroffenen Präparate erwähnt; sie ist jedoch in keiner Leitlinie mehr zu finden. Bei Rückfällen innerhalb von 14 Tagen wird eine Therapie mit zweimal täglich 960 mg Co-trimoxazol über sieben bis zehn Tage empfohlen. Zur Behandlung der Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) wird die Behandlung auf 14 Tage ausgedehnt. Eine häufige Nebenwirkung ist eine allergische Hautreaktion, die sich in einem Exanthem, Pruritus und/oder Photosensibilisierung zeigt.

Das zweite Chemotherapeutikum der Leitlinie ist Ofloxacin. Es gehört zu den Fluorchinolonen, die aufgrund ihrer Eigenschaft als Gyrasehemmer bakterizid wirken. Neben Ofloxacin haben auch Norfloxacin (Norflosal® , Firin®), Enoxacin (Enoxor®), Ciprofloxacin (Ciprobay® , Ciprohexal®) und Levofloxacin (Tavanic®) die Zulassung zur Behandlung von Harnwegsinfektionen. Ofloxacin wird in einer Dosierung von zweimal täglich 200 mg für drei Tage eingesetzt. Bei Rezidiven wird die Therapiedauer auf sieben bis zehn Tage verlängert. Wegen der Interaktion der Gyrasehemmer mit zweiwertigen Kationen ist auf den Einnahmeabstand von zwei Stunden zu Milch und Milchprodukten zu achten. Fluorchinolone sind meist gut verträglich. Selten, aber schwerwiegend treten zentralnervöse Störungen wie Kopfschmerzen und Schwindel auf, die auch die Beteiligung am Straßenverkehr beeinträchtigen. Bei der kurzen Therapiedauer spielen auftretende Magen-Darm-Störungen nur eine geringe Rolle. Gyrasehemmer können jedoch Sehnenentzündungen bis hin zur Sehnenruptur auslösen. Bei Patienten mit vorgeschädigten Sehnen, vor allem auch bei gleichzeitiger Behandlung von Corticoiden sollte auf eine Therapie mit Fluorchinolonen verzichtet werden.


Therapieschema Auch bei an sich harmlosen Harnwegsinfektionen, die unter der richtigen Therapie innerhalb weniger Tage abheilen, besteht die Gefahr, dass sie sich bis in das Nierengewebe ausbreiten und dort zur dauerhaften Nierenschädigung führen. Bei starken oder länger andauernden Beschwerden sollte – abhängig vom auslösenden Erreger – eine Antibiotikatherapie begonnen werden.

Quelle: Therapieprofile für die Kitteltasche, 2. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart (2006).

Andere Leitlinien – andere Empfehlungen

Andere Leitlinien empfehlen andere First-line-Therapeutika und wünschen sich, dass Fluorchinolone als Reservetherapeutika nur zurückhaltend eingesetzt werden. Die Leitlinie der Deutschen Allgemeinmedizin und Familienmedizin (2003 bzw. 2007) empfiehlt als Mittel der ersten Wahl z. B. Trimethoprim als Monosubstanz. Trimethoprim ist der gegen Harnwegsinfektionen wirksamere Bestandteil in der Kombination Co-trimoxazol. Fakt ist, dass in einigen Regionen bereits Resistenzen gegen Trimethoprim vorliegen. Die These, dass der Einsatz in Kombination mit Sulfamethoxazol die Resistenzbildung verringern würde, ist allerdings umstritten. Trimethoprim wird in einer Dosierung von zweimal täglich 100 mg über drei Tage eingesetzt. Bei rezidivierender unkomplizierter Harnwegsinfektion werden zweimal täglich 100 mg über zehn Tage verwendet. Auch hier können allergische Hautreaktionen auftreten.

Mal als Mittel der ersten, mal der zweiten Wahl wird Nitrofurantoin in einer Dosierung von zweimal täglich 100 mg für drei Tage eingesetzt, bei Rezidiven über zehn Tage. Eine bräunliche Verfärbung des Urins nach der Einnahme ist harmlos. Nebenwirkungen sind in den verwendeten Dosierungen extrem selten. In der Literatur werden interstitielle Pneumonie, neurologische Symptome und Hepatitiden genannt.

Auch Penicilline und Cephalosporine können eingesetzt werden. Sie eignen sich jedoch nicht für eine Kurzzeittherapie. Amoxicillin wird in hoher Dosierung dreimal täglich 1000 mg, Cefaclor in einer Dosierung von zwei- bis dreimal täglich 500 mg für jeweils sieben Tage eingesetzt.

Bei den sich widersprechenden Leitlinien über First-line-Wirkstoffe empfehlen die EbM-Guidelines (Rebhandl et al.) eine pragmatische Lösung: Das als Startmedikament empirisch ausgewählte Medikament sollte in einer Allgemeinarztpraxis möglichst häufig variiert werden. Kein niedergelassener Arzt sollte sich auf ein oder zwei Wirkstoffe beschränken, sondern alles verordnen, was in Empfehlungen erwähnt wird.

Prophylaxe

Möglichst ideal wäre es, wenn man mit der nötigen Vorbeugung Harnwegsinfekte vermeiden könnte. Auch dazu gibt es eine Reihe von Empfehlungen.

Zunächst ist auf eine ausreichende Trinkmenge von mindestens zwei Litern Flüssigkeit pro Tag zu achten. Die Blase sollte regelmäßig möglichst vollständig entleert werden, vor allem und auf jeden Fall nach dem Geschlechtsverkehr. In Restharnmengen finden aufgestiegene Keime gute Vermehrungsbedingungen. Die körpereigene Vaginalflora sollte erhalten und gestärkt werden. Auf übertriebene Genitalhygiene z. B. mit Seife und Intimsprays ist zu verzichten. Eventuell sollte die kontrazeptive Methode gewechselt werden. Scheidendiaphragmen und die Verwendung spermizider Gele und Suppositorien beeinflussen die Vaginalflora und begünstigen die Übertragung von enteralen Bakterien in die Harnröhre.

Bei Neigung zu rezidivierenden Harnwegsinfektionen gilt weiterhin der Rat der Mutter, Unterkühlung zu vermeiden, d. h. sich warm zu halten, Strümpfe anzuziehen und sich nicht auf kalte, nasse Gegenstände zu setzen.

Die für Harnwegsinfektionen verantwortlichen Bakterien lieben zur Vermehrung das alkalische Milieu. Mit einer Harnansäuerung kann versucht werden, die Keimzahl gering zu halten. Zur Ansäuerung stehen Methionin (z. B. Acimethin®) und Methenamin (Urotractan®) zur Verfügung. Diese Mittel werden bei Patienten mit Blasenkatheter routinemäßig eingesetzt. Ebenfalls ansäuernd wirken Preiselbeersaft und Cranberryprodukte. Erste Untersuchungen konnten eine Verringerung der Infektionshäufigkeit zeigen. Für eine wissenschaftliche Anerkennung reichen diese Studien jedoch nicht aus.

Die perorale Einnahme von Escherichia-coli-Extrakten (Uro-Vaxom®) soll das Immunsystem gegen entsprechende Bakterien aktivieren. Die Wirksamkeit ist nicht ausreichend belegt.

Akupunktur konnte in einer kleinen kontrollierten Studie mit 67 Patientinnen mit rezidivierenden Harnwegsinfektionen die Infektquote senken.

Bei mehr als zwei Rezidiven pro Jahr sollte die Patientin aber nicht nur mithilfe der Selbstbehandlung gegen ihre Infektionen vorgehen, sondern ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Ein Urologe wird eine körperliche Untersuchung und eine Kulturbestimmung durchführen.

Für die Langzeitprophylaxe stehen Trimethoprim oder Nitrofurantoin, jeweils in Dosierungen von einmal täglich 50 mg pro Tag für mindestens sechs Monate zur Verfügung. Harnwegsinfektionen, die im Zusammenhang mit Geschlechtsverkehr auftreten, können mit der einmaligen Einnahme von 100 mg Trimethoprim oder 50 mg Nitrofurantoin nach dem Verkehr vermieden werden.


Brennen beim Wasserlassen – was kann es noch sein?

Immer wieder lässt sich trotz starker und rezidivierender Beschwerden mit Brennen beim Wasserlassen keine Keimbelastung des Urins nachweisen.

Als Differenzialdiagnose zur Harnwegsinfektion kommt z. B. eine Urethritis in Frage. Ursache hierfür ist oft eine Chlamydieninfektion der Harnröhre, die nur durch einen Abstrich nachgewiesen werden kann.

Treten Brennen, Schmerzen oder Juckreiz konstant auf, ist an eine Kolpitis zu denken. Bei Frauen nach der Menopause kommt es durch Östrogenmangel häufig zu einer atrophischen Vulvovaginitis. Die Behandlung erfolgt jeweils lokal.

Bei Männern deuten die Symptome Schmerzen beim Wasserlassen, imperativer Harndrang, Schmerzen in der Dammregion insbesondere beim Stuhlgang, sowie Fieber und allgemeines Krankheitsgefühl auf eine Prostatitis, die vom Urologen behandelt und kontrolliert werden muss.

Nach Ausschluss aller anderen Differenzialdiagnosen lautet die Diagnose Reizblase. Da die Ursache der Reizblase unbekannt ist, gibt es auch keine eindeutigen Therapieempfehlungen. Eine lokale oder systemische Östrogentherapie bringt bei postmenopausalen Frauen manchmal Linderung. Eine Antibiotikatherapie ist manchmal erfolgreich, auch wenn kein Erreger gefunden wurde. Psychotherapie oder köpertherapeutische Verfahren können angezeigt sein. Invasive Verfahren und instrumentelle Eingriffe sind zu vermeiden.

Zum Weiterlesen

Selbstmedikation: Akute Cystitis – wenn die Blase brennt

DAZ 2006, Nr. 50, S. 42 -46

 

 

Quelle

www.uni-duesseldorf.de/WWW/AWMF/ll/015-009.htm:

Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) – Urogynäkologie "Harnwegsinfekt", 2006.

www.degam.de:

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

www.degam.de/typo/index.php?id=brennenbeimwasserlassen:

Übersicht über internationale Leitlinien.

www.degam.de/leitlinien/LL_BrennenNetz.pdf:

Langfassung der Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin "Brennen beim Wasserlassen" (2007).

www.degam.de/leitlinien/Kurzversion_Brennen.pdf:

Kurzfassung der Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin "Brennen beim Wasserlassen" (2003).

Lennecke, K.; et al.: Therapie-Profile für die Kitteltasche. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart (2006).

Rebhandl, E. et al.: Evidence based Medicine-Guidelines für Allgemeinmedizin. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln (2006).

 

 


Anschrift der Verfasserin:

Apothekerin Dr. Kirsten Lennecke

Im Osterhöfgen 8, 45549 Sprockhövel

 

 

Literaturtipp

Der Leitlinie nach!

 

Ob im Arztkoffer des Mediziners oder in der Kitteltasche des Apothekers – die Therapieprofile machen überall eine gute Figur, wo es darum geht, schnelle und fundierte Kenntnisse zu erlangen über

  • Ursachen und Symptome von Erkrankungen,
  • Behandlungsziele und Therapiewege,
  • geeignete Wirkstoffe und richtige Dosierung,
  • mögliche Wechselwirkungen und Alternativen.

Bewährte Therapieschemata auf der Basis aktueller Therapieleitlinien bringen Übersicht und bilden die Grundlage für den Dialog zwischen Apotheker und Arzt.


 

K. Lennecke, S. M Beinicke, K. Hagel, K. Grasmäder, A. Liekweg

Therapie-Profile für die Kitteltasche

Orientierung an den Leitlinien der Fachgesellschaften

39,80 Euro, 2., neu bearbeitete Auflage 2006. 746 S., 99 s/w Tab., 85 Schemata, Flex. Für die Kitteltasche

ISBN 978-3-8047-2314-6

Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart


 

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