Schwerpunkt Darmkrebs

Women's Health Initiative: Widerlegte Konzepte

Die National Insitutes of Health (NHI) hatten 1991 mit der Women's Health Initiative ein Studienprogramm zur Klärung von Fragen rund um die Prävention der wichtigsten Todesursachen und Erkrankungen von Frauen in der Postmenopause begonnen. Dazu wurden unter anderem drei große randomisierte und placebokontrollierte Präventionsstudien auf den Weg gebracht:

  • Die Hormontherapiestudie, die klären sollte, ob eine Hormonersatztherapie vor kardiovaskulären Erkrankungen, Osteoporose oder Krebs schützen kann.
  • Die "dietary modification"- Studie, in der untersucht wurde, wie sich eine fettarme Ernährung beispielsweise auf Herzkreislaufkrankheiten und Krebsentstehung auswirkt.
  • Die Calcium/Vitamin-D-Supplementationsstudie, die abklären sollte, ob eine Calcium- und Vitamin-D-Supplementation das Osteoporose- und das Kolonkarzinomrisiko senken kann.

Nachdem schon die Nutzen/Risiko-Bilanz der Hormontherapiestudie negativ ausgefallen war und auch die "dietary modification"-Studie nicht zeigen konnte, dass eine fettarme Ernährung vor Kolorektalkarzinom, Brustkrebs, Herzerkrankungen oder Schlaganfall schützen kann, lassen nun die Ergebnisse der Calcium/Vitamin-D-Supplementationsstudie die Hoffnungen auf eine effektive Osteoporoseprophylaxe durch Calcium und Vitamin D schwinden. Zwar nahm die Knochendichte der Hüften unter Calcium- und Vitamin-Supplementation geringfügig zu, doch wurden keine signifikanten Unterschiede in den Frakturraten gefunden.

Auch die Hypothese, dass Calcium und Vitamin D vor Kolonkarzinomen schützen können, lässt sich mit den Ergebnissen der WHI-Studie nicht untermauern.

Die WHI-Studien haben damit ganz wesentliche Prophylaxe- und Ernährungsempfehlungen für Frauen in der Postmenopause in Frage gestellt. Keine der drei Teilstudien konnte die zugrunde liegenden Hypothesen erhärten.

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