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Pflanzen für TCM: Vorteile, wenn hier angebaut wird

Seit dem vergangenen Jahr werden in Deutschland (Mittelfranken) professionell Heilpflanzen angebaut, die in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) Verwendung finden.

Vor zahlreich erschienenen Pressevertretern konnte der bayerische Landwirtschaftsminister Josef Miller am 11. August 2006 am Beispiel des landwirtschaftlichen Betriebes Burk der Öffentlichkeit zeigen, wie innovative Landwirte versuchen, mit wertvollen Kulturen neue Märkte in Absatznischen zu erobern.

Bereits seit 1999 beschäftigt sich die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in einem vom bayerischen Landwirtschaftsministerium, seit Ende 2004 auch von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe, finanziell geförderten Forschungsprojekt mit der systematischen Anbauforschung ausgewählter chinesischer Heilpflanzenarten. Nach den vorliegenden Ergebnissen, auch aus dem letztjährigen Praxisanbau, ist davon auszugehen, dass neben der richtigen Identität der Pflanzen und der geforderten Inhaltsstoffe auch unter Beachtung weiterer Qualitätsparameter wie Asche, Mikrobiologie oder Schwermetalle und sensorischer Eigenschaften Drogen mit hoher Qualität unter hiesigen Bedingungen gewonnen werden können. Häufig zeigten die Muster aus dem Versuchsanbau sogar intensivere sensorische Eigenschaften als die sicherlich oft ältere Importware.

Neben dem hohen Hygienestatus und Qualitätsstandard bei Anbau, Ernte und Aufbereitung sind es vor allem die strenge Pflanzenschutzmittel-, Arzneimittel- und Lebensmittelgesetzgebung, die etwa Schwermetall- oder Pestizidrückstände und die mikrobiologische Belastung auf ein Minimum reduzieren und leichter kontrollierbar machen.

Projektleiter Prof. Dr. Ulrich Bomme von der LfL erläuterte am Beispiel des eindrucksvollen Feldes mit Baikal-Helmkraut (Scutellaria baicalensis) Staatsminister Josef Miller und den anwesenden Journalisten, welche Anstrengungen notwendig waren, um allein nur bei dieser Pflanzenart einen so guten Feldbestand zustande zu bringen. Bomme forderte die Abnehmer auf, die einmalige Chance zu nutzen und diesen Pilotanbau als Initialzündung zu betrachten. Erst wenn ein größerer Bedarf entstehe, könne an eine Anbauausweitung und den Einsatz größerer professioneller Aufbereitungsanlagen gedacht werden, wobei aber weiterhin großer Beratungsaufwand seitens der LfL und Experimentierfreudigkeit der Anbauer erforderlich sein werde.

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