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Forum Leipzig: Lehrer an PTA-Schulen

Der PTA-Beruf wurde im Jahre 1968 eingeführt, um den mehr wissenschaftlich tätigen Apotheker von praktischen Tätigkeiten zu entlasten. Laut Edelgard Speer-Töppe, die 32 Jahre lang an einer PTA-Schule unterrichtet hat, unterscheiden sich beide –Berufe grundsätzlich in der Ausbildung, im beruflichen Einsatz und auch in der Fort- und Weiterbildung.

In der Bundesausbildungsordnung für PTA halten sich die theoretischen Fächer mit 1380 Stunden und die praktischen Fächer mit 1220 Stunden fast die Waage. Die PTA-Ausbildung orientiert sich an dem Bedarf, der zu 80% von der öffentlichen Apotheke nachgefragt wird.

Daher ist anzustreben, dass die Lehrenden – außer in den allgemein bildenden Fächern – Apotheker mit praktischer Erfahrung sind.

Fachliche und persönliche Qualifikationen

Unentbehrlich ist die pädagogische Qualifikation, die durch den Vorbereitungsdienst für ein Lehramt (Referendariat) sowie durch Seminare der Lehrerfortbildung oder der Weiterbildung zum Fachapotheker für Praktische und Theoretische Ausbildung erworben werden kann. Die entsprechenden Weiterbildungsordnungen der Apothekerkammern berücksichtigen die Anforderungen der PTA-Schulen in idealer Weise. Da es für manchmal schwierig ist, die erforderlichen Nachweise von Lehr–tätigkeit und pharmazeutischer Tätigkeit während der drei Jahre dauernden Weiterbildung zu erbringen, sollte darüber nachgedacht werden, die Weiterbildungsdauer zu verlängern oder eine vor dem Beginn der Weiterbildung ausgeübte pharmazeutische Tätigkeit anzurechnen.

Persönliche Voraussetzungen für die Lehrtätigkeit an PTA-Schulen sind Freude am Umgang mit jungen Menschen, Flexibilität in der Unterrichtsgestaltung sowie die Bereitschaft zur Fortbildung. Die gesundheitlichen Anforderungen sind nicht zu unterschätzen. Als Gegenleistung zeigen die jungen Menschen Leistungsbereitschaft und ein erstaunlich hohes Maß an Motiva–tion. Mit Ausnahme der festgelegten Unterrichtsstunden ist man frei in der Zeiteinteilung; alles in allem ist es eine selbstständige, abwechslungsreiche Tätigkeit.

Qualität der PTA-Schulen

Die unterschiedliche Qualität der PTA-Schulen hat viele Gründe. So gibt es zwar eine Bundesausbildungsordnung für PTA, aber die Ausgestaltung der Ausbildung obliegt den Ländern, und nicht in allen Ländern wird nach einem einheitlichen Lehrplan unterrichtet.

Darüber hinaus gibt es drei unterschiedliche Typen von Schulen: öffentliche Schulen, Ersatzschulen (von den Ländern teilfinanzierte Privatschulen) und reine Privatschulen. Laut Speer-Töppe ist die Qualität aber nicht vom Schultyp abhängig, sondern vom Engagement der Schulleitung und der Lehrenden sowie von der Ausstattung der Schule. Auch der Einsatz der Apothekerkammern spielt eine wesentliche Rolle. Ein weiteres Qualitätsmerkmal sind Lehrangebote zum Erreichen der Fachhochschulreife.

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