Gemeinsamer Bundesausschuss: Wirtschaftlichkeits-Institut erhält neuen Auftrag

BERLIN (ks). Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) wird in der nächsten Zeit medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapien zur Behandlung bedeutender Volkskrankheiten bewerten. Dabei soll den möglichen Konsequenzen der Behandlung für den Patienten, den so genannten patientenrelevanten Endpunkten, besondere Bedeutung beigemessen werden. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat dem IQWiG am 18. Januar in Berlin einen entsprechenden Auftrag erteilt.

Mit diesem Auftrag reagiert der G-BA auf die Gespräche des Bundesgesundheitsministeriums mit der ABDA, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der Krankenkassen Ende vergangenen Jahres. Dort wurde erörtert, wie durch gemeinsame Maßnahmen weiterhin eine qualitativ hochwertige Arzneimitteltherapie in der GKV sichergestellt und zugleich einer Ausgabensteigerung begegnet werden kann. Man kam überein, dass das IQWiG dazu die Therapiemöglichkeiten der großen Volkskrankheiten bewerten soll.

Konkret soll sich das IQWiG folgenden Erkrankungen annehmen: Diabetes mellitus Typ 1 und 2, Bluthochdruck, Asthma bronchiale, chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Demenz und Depression. Es soll hier die verschiedenen medikamentösen Therapien im Vergleich untereinander sowie im Vergleich mit nicht-medikamentösen Therapien bewerten. Dabei geht es auch um den Einfluss der Lebensführung wie beispielsweise Sport, Ernährung und Rauchen. Patientenrelevante Endpunkte sind insbesondere Lebensverlängerung und Vermeidung von Krankheitskomplikationen sowie therapiebedingte Nebenwirkungen, krankheitsbezogene Lebensqualität und Notwendigkeit einer voll stationären Pflege.

Schmidt: "Teuer ist nicht immer gut"

Schmidt begrüßte die Beauftragung: "Durch die Nutzenbewertungen erhalten Ärztinnen und Ärzte qualifizierte und verlässliche wissenschaftliche Information über eine qualitativ hochwertige Arzneitherapie, auf deren Grundlage sie ihre Therapieentscheidungen fällen können". Patienten sollen ebenfalls in verständlicher Form über Erkrankungen und deren Therapie informiert werden, damit sie die Entscheidungen des Arztes besser nachvollziehen können. "Das fördert auch das Verständnis dafür, dass eine teure Therapie nicht immer auch eine gute Therapie ist," so die Ministerin.

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