Berichte

Chinesische Delegation besichtigte deutsche Apotheken

Einen halben Tag lang informierten sich etwa zwanzig Fachleute verschiedener chinesischer Gesundheitsbehörden auf Einladung des baden-württembergischen Sozialministeriums über die Arzneimittelversorgung in Deutschland. Dabei standen die öffentliche Apotheke und der pharmazeutische Großhandel im Mittelpunkt der Informationswünsche.

In der Schwäbisch-Häller Löwen-Apotheke interessierten sich die Besucher besonders für die historische Bedeutung und Entwicklung der Arzneimittelherstellung. Apothekenleiter Dr. Ernst-Arnold Breit zeigte mit seinem Team, dass in seinen Schubladen nicht nur Fertigpräparate lagern, sondern dass auch heute noch Arzneimittel in der Apotheke angefertigt werden. Neben traditionellen Rezepturen faszinierten die asiatischen Besucher dabei besonders die modernen Herstellungsverfahren und -hilfen.

Einen bleibenden Eindruck hinterließ natürlich die ehemalige Offizin aus dem Jahr 1745 mit ihren mehr als 400 Schubfächern. Nach einigen Ausführungen zur Pharmaziegeschichte ließen sich die chinesischen Fachleute die Grundlagen der Homöopathie erläutern. Sie staunten, dass eine Apotheke mehrmals am Tag mit Arzneimitteln beliefert wird. "Es ist faszinierend, dass jeder Patient so schnell und gut versorgt wird", urteilte Li Rui, Leiter des Gesundheitsinstituts der Universität Beijing.

"Fast wie Zauberei", übersetzte die Dolmetscherin den Kommentar eines Delegationsteilnehmers, als dieser in der erst im März neueröffnete Kreuzäcker-Apotheke, ebenfalls in Schwäbisch-Hall, stand. Noch gefesselt von den Eindrücken der historischen Löwen-Apotheke, fand die Delegation hier eine mit modernster Technik ausgestattete Apotheke vor, die vom Apothekenleiter Edmund Felger genauestens erklärt wurde. Der überwiegende Anteil der Arzneimittel lagert dort nicht mehr in Schubladen, sondern in einem Kommissionierautomaten. "So etwas gibt es in China nicht - das ist sehr beeindruckend", fasste Delegationsleiterin Xin Gaoyan, Direktorin im chinesischen Gesundheitsministerium, die Eindrücke ihrer Gruppe zusammen.

Danach besuchte die Gruppe die Niederlassung der Sanacorp in Asperg. Betriebsleiter Reinhold Becker erklärte Struktur und Aufgaben des Unternehmens und führte die Delegation dann durch seinen Betrieb. Von der Auftragsannahme bis hin zur Beladung der Fahrzeuge - die Chinesen konnten sich einen umfassenden Eindruck von der Leistungsfähigkeit eines modernen Großhandels machen. Auch hier hinterließen vor allem die Automationen einen besonders intensiven Eindruck bei den Gästen. Beim abschließenden Abendessen resümierte Delegationsleiterin Xin über die deutsche Arzneimittelversorgung: "Die Deutschen dürfen mit Recht stolz sein auf ein so perfekt funktionierendes System."

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