Arzneimittel und Therapie

CSE-Hemmer: Pravastatin schützt vor Schlaganfall

Aktuelle Ergebnisse des PPP (Prospective Pravastatin Pooling)-Projects zeigen nach einer Information von Bristol-Myers Squibb, dass Pravastatin bei Patienten mit einem Myokardinfarkt in der Vorgeschichte - unabhängig von Alter, Geschlecht und Höhe des Cholesterinspiegels - zu einer signifikanten Reduktion der Schlaganfallrate um 22% führt.

Das PPP (Prospective Pravastatin Pooling)-Project ist eine prospektiv geplante Metaanalyse der Studien WOS (West of Scotland Coronary Prevention Study), CARE (Cholesterol and Recurrent Events) und LIPID (Longterm Intervention with Pravastatin in Ischaemic Disease). Das Besondere ist, dass PPP Ergebnisse sowohl hinsichtlich der Primärprävention als auch der Sekundärprävention liefert. Neben der kardiovaskulären Mortalität und der Abhängigkeit der Wirksamkeit von den Lipidspiegeln wurde insbesondere die Schlaganfallhäufigkeit unter Gabe von Pravastatin bzw. Plazebo untersucht.

Risikoreduktion um 20%

Es wurden insgesamt die Daten von 19768 Patienten mit 102559 Patientenjahren ausgewertet, einer Zahl, die selbst in großen klinischen Studien kaum erreicht wird. In jeder der Studien erhielten die Teilnehmer randomisiert 40 mg Pravastatin oder Plazebo.

Insgesamt traten 598 Schlaganfälle auf, aufgrund der sekundärpräventiven Situation in CARE und LIPID aber häufiger als in WOS. Zusammengefasst über alle drei Studien ergab sich eine signifikante Risikoreduktion des Schlaganfalls um 20%. Betrachtet man nur CARE und LIPID, fand sich eine relative Schlaganfallreduktion um 22% und eine Reduktion von nicht-tödlichen Schlaganfällen um 24%. Es fand sich kein Hinweis auf eine erhöhte Rate hämorrhagischer Schlaganfälle.

Günstige Wirkungen sind denkbar

Diese Ergebnisse sind insbesondere unter dem Aspekt bemerkenswert, dass für die Lipidsenker, die nicht zu den CSE-Hemmern gehören, bisher keine Beeinflussung der Schlaganfallhäufigkeit nachgewiesen wurde. Eine mögliche Erklärung könnte darin bestehen, dass CSE-Hemmer weitere Effekte besitzen, die den Schlaganfall unabhängig von der Lipidwirksamkeit günstig beeinflussen könnten. Insbesondere für Pravastatin wurden antientzündliche Eigenschaften und darüber hinaus auch Effekte auf Endothelzellen, Makrophagen und glatte Muskelzellen in der Gefäßwand nachgewiesen.

In der Sekundärprävention sind diese protektiven Zusatzeffekte zusätzlich zu Acetylsalicylsäure zu erwarten, da sowohl in CARE als auch LIPID über 80% der Patienten primär mit Acetylsalicylsäure behandelt wurden.

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