Arzneimittel und Therapie

Docetaxel für die First-line-Therapie des metastasierten Mammakarzinoms zugelas

Mit der Zulassung von Docetaxel (Taxotere(r)), einer neuen Substanz aus der Gruppe der Taxane, konnten ab 1996 zunächst in der Second- und Third-line-Therapie des fortgeschrittenen Mammakarzinoms bisher nicht erwartete Remissionsquoten insbesondere beim anthracyclinresistenten Mammakarzinom erzielt werden.


Jetzt konnte zum ersten Mal in einer prospektiv randomisierten Studie die Überlegenheit einer Monosubstanz (Taxotere(r) 100 mg/m2 als 1-h-Infusion) mit einer statistisch signifikant höheren Ansprechrate gegenüber Doxorubicin (75 mg/m2 als Bolus) in der höchsten, ohne Wachstumsfaktoren verabreichbaren Dosis bei Patientinnen mit einem metastasierten Mammakarzinom gezeigt werden. Das Kollektiv dieser Intention-to-treat-Analyse repräsentiert mit seiner Metastasenlokalisation (75% viszerale- und 42% hepatogene Metastasierung) und der erheblichen Vorbehandlung Patientinnen der täglichen Routine. Das mediane Alter betrug 52 Jahre.
Das Zeitintervall bis zum ersten Ansprechen war mit 12 Wochen für Docetaxel deutlich gegenüber 23 Wochen für Doxorubicin verkürzt. Das gilt insbesondere für das ungünstige Kollektiv mit einer hepatogenen Metastasierung. Betrachtet man das primäre Studienziel dieser Studie, die Zeit bis zum Fortschreiten der Erkrankung, so wurde hier ein annähernd statistisch signifikanter Unterschied (p = 0,099) mit 26 Wochen für Docetaxel gegenüber 21 Wochen für Doxorubicin erreicht. Die Überlebenskurven weisen erwartungsgemäß für eine Studie in der metastasierten Situation keine großen Unterschiede für die beiden Therapiearme auf (15 Monate Docetaxel vs 14 Monate Doxorubicin). Gleiches gilt für die Analyse der Lebensqualität.

Höhere Ansprechrate mit Docetaxel


Die in der Studie verwendeten Substanzen zeigten in den jeweiligen Dosierungen äquitoxische Neutrozytopenien. Unterschiede zeigten sich jedoch in der Zahl der therapiebedingten Infektionen auf Grund des längeren Nadir von Doxorubicin. Die abschließende Betrachtung der Toxizitätsprofile im Vergleich mit den hier besprochenen vier Studien zeigt für die Taxane eine geringergradige Ausprägung der schweren Neutrozytopenie sowie eine geringere Kardiotoxizität.
Mit der neuen Studie konnte erstmals gezeigt werden, daß sich mit Docetaxel eine signifikant höhere Ansprechrate und frühere Remissionsinduktion als bei der bisherigen Standardbreite mit Doxorubicin beim metastasierten Mammakarzinom erzielen läßt. Die höhere Ansprechrate gilt auch bei Patientinnen mit Alkylanzien-Resistenz und viszeralen Metastasen, einschließlich hepatogener Metastasenlokalisation.
Auf Grund der Datenlage wurde Docetaxel als erstes Taxan für die First-line-Chemotherapie zur Behandlung von Patientinnen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Mammakarzinom nach Versagen einer anthracyclin- oder alkylanzhaltigen Primärtherapie zugelassen. Quelle
Presseinformation der Rhône-Poulenc Rorer, Köln.
daz

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