Digitalisierung

Nutzung von Gesundheits-Apps auf Verschreibung zieht deutlich an

Berlin - 24.01.2024, 10:45 Uhr

Digitale Gesundheitsanwendungen finden immer mehr Abnehmer. (Foto: imago images / Pond5 Images)

Digitale Gesundheitsanwendungen finden immer mehr Abnehmer. (Foto: imago images / Pond5 Images)


Das Beratungsunternehmen McKinsey feiert die digitalen Gesundheitsanwendungen. Die Nachfrage sei im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Die Krankenkassen hingegen sagen, dass die Apps die Gesundheitsversorgung bislang nicht grundlegend verbessert haben.

Die Nachfrage nach ärztlich verordneten Gesundheits-Apps, sogenannten digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA), zieht nach einer Studie deutlich an. Im vergangenen Jahr habe es bundesweit schätzungsweise 235.000 solcher Verschreibungen gegeben und damit mehr als doppelt so viele wie 2022, teilte das Beratungsunternehmen McKinsey am Mittwoch in Düsseldorf mit.

Die Firma bezog sich dabei auf Zahlen der Krankenversicherungen für die erste drei Quartale 2023, für das letzte Jahresquartal wurde geschätzt. Das Marktvolumen habe 125 Millionen Euro betragen, nach 60 Millionen im Jahr 2022.

Laut McKinsey liegt die steigende Zahl der App-Verschreibungen zum einen an der größeren Bekanntheit dieses Behandlungsweges. Als zweiten Grund nennt man eine größere Bereitschaft der Ärztinnen und Ärzte, DiGA zu verschreiben.

Mehr zum Thema

GKV-Spitzenverband zieht Bilanz

DiGA: Zu wenig Nutzen und überhöhte Preise

Report Zur Digitalen GesundheitsVersorgung

DiGA-Markt wächst, Zugang muss einfacher werden

Schon im Jahr 2022 war die Nutzung von DiGA deutlich angestiegen. Im Vergleich zu den insgesamt dreistelligen Milliardenkosten des deutschen Gesundheitssystems sind die Gesundheits-Apps aber noch eine Nische. Zuletzt waren es 53 DiGA, die verschrieben werden konnten. Bei fast der Hälfte davon ging es um psychische Erkrankungen, weitere Beispiele sind Anwendungen gegen Sprachstörungen, Kreislaufprobleme und Muskelschwächen.

Krankenkassen bleiben skeptisch

Aus Reihen der Krankenkassen gibt es Vorbehalte gegen die DiGA. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) hatte die bisherige Bilanz der Apps unlängst als „ernüchternd“ beschrieben. „Auch im dritten Jahr nach ihrer Einführung lösen die Gesundheits-Apps nicht ihr Versprechen ein, die gesundheitliche Versorgung grundlegend zu verbessern“, sagte GKV-Vorständin Stefanie Stoff-Ahnis Anfang Januar. Es gebe zu viele Anwendungen, die trotz ihrer Aufnahme in den Leistungskatalog der Kassen keinen Nutzen für Patientinnen und Patienten nachweisen konnten.


dpa / DAZ.online
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.