Kommunikation im Team

So funktioniert Kritikfähigkeit

11.07.2023, 07:00 Uhr

Ihr:e Chef:in kritisiert Sie ohne Grund? (Foto: WavebreakMediaMicro / AdobeStock)

Ihr:e Chef:in kritisiert Sie ohne Grund? (Foto: WavebreakMediaMicro / AdobeStock)


Bin ich nicht kritikfähig? Oder ist die geäußerte Kritik ungerechtfertigt? Wie Sie zwischen konstruktiver Kritik und ungerechtfertigter Kritik unterscheiden und wie Sie sich selbst auf Kritikfähigkeit prüfen können, lesen Sie hier. 

Ungerechtfertigte Kritik kann frustrierend und demotivierend sein. Dies bezieht sich auf Kritik, die nicht auf einer soliden Grundlage oder einer fairen Beurteilung beruht. Solche Kritik kann aus verschiedenen Gründen auftreten, wie persönlichen Vorurteilen, Unwissenheit, Missverständnissen oder Neid. Es ist wichtig, zwischen konstruktiver Kritik und ungerechtfertigter Kritik zu unterscheiden: 

  • Konstruktive Kritik bietet konkrete Vorschläge zur Verbesserung und ermöglicht es einer Person, ihre Fähigkeiten oder Leistungen weiterzuentwickeln.
  • Ungerechtfertigte Kritik hingegen hat oft keine solide Grundlage und kann eher darauf abzielen, jemanden herunterzuziehen oder zu demotivieren.

Nicht in die Defensive gehen

Wenn man mit ungerechtfertigter Kritik konfrontiert wird, ist es wichtig, ruhig zu bleiben und nicht in die Defensive zu gehen. Hier sind einige Möglichkeiten, wie man damit umgehen kann:

Bleiben Sie lieber ruhig. Warten Sie wirklich ein paar Sekunden ab, bevor Sie überhaupt reagieren. Atmen Sie dann tief ein und aus und zählen im Kopf bis 15. Genau so bauen Sie sofort die ersten Stresssymptome ab.

Wenn Sie wirklich nicht verstehen, was der Grund für die Kritik ist, dann fragen Sie jetzt bitte nach. Dafür können Sie zum Beispiel folgende Fragen benutzen: „Worauf genau bezieht sich die Kritik? Können Sie mir ein konkretes Beispiel nennen? Was ist Ihre konkrete Erwartung?“ Fragen Sie also immer auch nach, wie Sie es in Zukunft besser machen können. 

Versuchen Sie sich in die Perspektive des Kritikers zu versetzen und prüfen Sie, ob an der Kritik vielleicht doch etwas dran ist. Eine Zusammenarbeit hat immer zwei Seiten. Fokussieren Sie sich auf Ihre Stärken und Erfolge, und erinnern Sie sich daran, dass Sie nicht jede Meinung akzeptieren müssen. Verletzt und gekränkt sind wir meistens dann, wenn wir uns selbst verurteilen. Werden Sie sich also ihrer Stärken, jedoch auch ihrer Schwächen ganz bewusst und gestehen Sie sich ein, dass auch einem selber ab und an ein Fehler unterlaufen kann. Nehmen Sie sich einen Moment, um die Kritikpunkte objektiv zu betrachten. Überprüfen Sie, ob es möglicherweise Bereiche gibt, in denen Sie tatsächlich Verbesserungen vornehmen könnten. Wenn ja, versuchen Sie, konstruktive Elemente aus der Kritik herauszuziehen und zur persönlichen Weiterentwicklung zu nutzen.

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Anna Schatz, Autorin und Kolumnistin
redaktion@daz.online


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