EU-Behörde prüft Zulassung von Pfizer/Biontech-Impfstoff für Kinder

Die Corona-News des Tages

03.05.2021, 10:00 Uhr

(Foto: Lukas / AdobeStock)

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Medien: Dänemark verzichtet auf Johnson & Johnson-Impfstoff / Mediziner fordern Impfung für Schwangere / Tempo bei Erleichterungen für Geimpfte und Genesene / Spahn: Impfnachweis statt Corona-Test bei Reisen nach Deutschland / Digitaler Impfnachweis / Impfskepsis in der EU / Österreich plant Corona-Testbefreiung nach Erstimpfung / Spenden für Indien / Corona-Warn-App mit Schnelltestergebnissen / Impfungen in kleineren Firmen: Mitarbeiter müssen wohl in die Praxis

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie überschlagen sich an manchen Tagen die Nachrichten zu COVID-19. Um Ihnen den Überblick zu erleichtern, bietet DAZ.online Ihnen hier einen Überblick über die wichtigsten Corona-News des Tages – direkt aus dem News-Kanal der Deutschen Presse-Agentur. 

16:32 Uhr

EU-Behörde prüft Zulassung von Pfizer/Biontech-Impfstoff für Kinder

Amsterdam (dpa) - Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) prüft einen Antrag der Hersteller Biontech und Pfizer auf eine EU-Zulassung ihres Corona-Impfstoffes auch für Kinder ab zwölf Jahren. Der Antrag sei eingegangen, teilte die EMA am Montag in Amsterdam mit. Die EMA werde die Studiendaten im Schnellverfahren bewerten. Ein Ergebnis wird für Juni erwartet. Bei einer Zulassung wäre dies der erste Impfstoff in der EU, mit dem auch 12- bis 15-Jährige gegen COVID-19 geimpft werden können.

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Der deutsche Hersteller Biontech und sein US-Partner Pfizer hatten den Antrag bereits in der vergangenen Woche angekündigt. Auch in den USA wurde die Erweiterung der Zulassung beantragt. Nach einer positiven Empfehlung der EMA muss noch die EU-Kommission zustimmen. Das aber gilt als Formsache.

Das Mittel von Biontech/Pfizer ist in der EU und in den USA bisher nur für Menschen ab 16 Jahren zugelassen. Nach Angaben der Hersteller hatte eine klinische Studie bei 12 bis 15-Jährigen in den USA eine Wirksamkeit von 100 Prozent gezeigt.

16:15 Uhr

Österreich plant Corona-Testbefreiung nach Erstimpfung

Wien (dpa) - In Österreich soll schon bald eine Corona-Erstimpfung als Eintrittskarte für Restaurants, Veranstaltungen und Hotels gelten. Der grüne Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein kündigte am Montag im Parlament an, dass dies 21 Tage nach Erhalt der ersten Dosis gelten solle. Die große Parlamentskammer, der Nationalrat, beschloss eine Gesetzesänderung, mit der Geimpfte und Genesene von der Testpflicht befreit werden können, wenn ab 19. Mai Gastronomie, Hotellerie, Sport und Kultur wieder ihre Dienste anbieten.

«Natürlich soll das auch ein Anreiz sein, dass man sich impfen lässt», erklärte Mückstein die Idee hinter der Novelle, die ein erster Schritt zur Einführung des grünen Passes ist, wie das geplante Corona-Zertifikat für Geimpfte, Genesene und Getestete in Österreich genannt wird. Vor den Öffnungsschritten am 19. Mai ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den vergangenen Wochen gesunken. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Österreich ging auf zuletzt 147 zurück - derselbe Wert wie in Deutschland.

Geschäfte und viele Dienstleister haben seit Montag in allen Bundesländern geöffnet. Nach rund vierwöchigem Lockdown empfingen auch in den Bundesländern Wien und Niederösterreich die Geschäftsleute wieder Kunden. In den restlichen sieben Bundesländern hatte der Handel den Lockdown schon früher beendet. Die Branche hofft auch dank vieler Sonderangebote auf einen vielversprechenden Neustart. Das sei dringend nötig, sagte der Sprecher des Handelsverbands, Rainer Will, dem TV-Sender Oe24. «Jeder zweite Händler hat Existenzängste.» Nicht zuletzt vor Modeläden bildeten sich in Wien teils lange Warteschlangen.

15:52 Uhr

Spahn: Impfnachweis statt Corona-Test bei Reisen nach Deutschland

Berlin (dpa) - Im Zuge der Rücknahme von Corona-Einschränkungen für vollständig Geimpfte will die Bundesregierung auch Einreisen nach Deutschland für diese Gruppe erleichtern. Das Corona-Kabinett habe am Montag über eine entsprechende Änderung der Einreiseverordnung gesprochen, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Berlin. Einen Entwurf kündigte er für diese Woche an. Statt eines negativen Tests zur Einreise bei Flugreisen soll demnach künftig auch der Nachweis einer vollständigen Impfung reichen. Spahn kündigte außerdem an, dass neben Arztpraxen und Impfzentren auch die Apotheken den geplanten digitalen Impfnachweis, der im Sommer kommen soll, ausstellen können sollen.

Zu Beginn der Sommerferien soll eine Impfung nicht nur analog mit einem Eintrag im gelben Impfheft nachgewiesen werden können, sondern auch digital auf Smartphones. Wer kein Smartphone hat, kann einen Ausdruck der digital lesbaren Impfbescheinigung als QR-Code auf Papier bekommen. Auch bei Verlust oder Wechsel des Smartphones kann das Zertifikat über den ausgedruckten QR-Code erneut ins Handy eingelesen werden.

15:38 Uhr

Medien: Dänemark verzichtet auf Johnson & Johnson-Impfstoff

Kopenhagen (dpa) - Die dänische Regierung hat entschieden, den Corona-Impfstoff des Herstellers Johnson & Johnson aus seinem Impfprogramm zu streichen. Das berichteten mehrere Medien am Montag unter Berufung auf ein Treffen des Gesundheitsministers Magnus Heunicke mit Vertretern der Parteien.

Grund seien Befürchtungen, dass der Wirkstoff, der auch unter dem Namen Janssen bekannt ist, in seltenen Fällen zu Blutgerinnseln führen kann. Aus demselben Grund hatte Dänemark zuvor den Impfstoff des Herstellers AstraZeneca aus dem Programm genommen.

Da man von diesem Präparat nur eine Dosis benötigt, hatte Dänemark der Nachrichtenagentur Ritzau zufolge besonders viel bestellt. Der Direktor der Gesundheitsbehörde, Søren Brostrøm, wies darauf hin, dass ein Stopp für Johnson & Johnson dazu führen könne, dass gesunde, junge Menschen zwischen 20 und 40 Jahren etwas länger auf ihre Impfung warten müssen.

14:57 Uhr

Impfungen in kleineren Firmen: Mitarbeiter müssen wohl in die Praxis

Karlsruhe/Berlin (dpa) - Mitarbeiter kleinerer Firmen werden nach Einschätzung des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW) künftig wohl in den Praxen der Betriebsärzte die Gelegenheit zur Impfung bekommen. Dass der Arzt von Betrieb zu Betrieb zieht, sei anders als bei einer Grippeimpfung wohl nicht möglich, sagte VDBW-Vizepräsidentin Anette Wahl-Wachendorf am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Man gehe davon aus, dass den Ärzten vorrangig der Stoff von Biontech zur Verfügung stehen werde, weil davon aktuell sehr viel produziert werde. «Der Impfstoff ist labil, da kann man nicht mit der Kühltasche über Land ziehen.»

Viele Großunternehmen haben sich in Anlehnung an die Impfzentren schon lange mit großen Impfstraßen auf einen Start vorbereitet. Spätestens ab der Woche vom 7. Juni soll es dann so weit sein: Laut Bundesgesundheitsministerium sind mindestens 500.000 Impfdosen pro Woche vorgesehen.

Der VDBW blickt sehr positiv auf den Impfstart durch die Betriebsärzte, warnt aber auch vor kleineren Enttäuschungen. Es werde nicht jeder am 7. Juni drankommen, sagte Wahl-Wachendorf. «Wir haben ja viele Betriebsärzte in Deutschland und da können sicher keine Zusagen gemacht werden.» Vor allem die Verfügbarkeit von den Impfstoffen sei noch nicht ganz klar.

14:35 Uhr

Asklepios-Kliniken: Corona-Impfstoffreste über Warteliste vergeben

HAMBURG (dpa-AFX) - Reste von Corona-Impfstoffen sollten nach Ansicht des Krankenhauskonzerns Asklepios über eine digitale Warteliste vergeben werden. „Es ist ein Skandal, dass bundesweit immer noch Impfstoffreste weggeworfen werden, anstatt sie kurzfristig an Impfwillige zu verimpfen“, sagte der Chef der Asklepios Kliniken Gruppe Kai Hankeln am Montag in einer Pressemitteilung. Allein in Hamburg seien nach Medienberichten seit Jahresbeginn Zehntausende Impfdosen im Müll gelandet. Hankeln verwies auf das Beispiel von Potsdam, wo bereits Tausende Dosen erfolgreich vermittelt worden seien.

Fast alle Impfstoff-Großampullen enthielten noch eine Zusatzdosis für eine weitere Impfung, die aber von der Zulassung nicht abgedeckt sei. Aber rein praktisch ließen sich nach Angaben von Apothekern und Ärzten aus den Multidosis-Durchstechflaschen von Biontech, Moderna oder AstraZeneca mehr als die offiziell vorgesehenen Dosen entnehmen. „Dann könnten täglich viele Tausend Menschen zusätzlich geimpft werden, wir könnten die Pandemie schneller in den Griff kriegen“, erklärte der Unternehmenschef.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am vergangenen Freitag in Hamburg erklärt, dass eine Zulassung nur verändert werden könne, wenn der Hersteller dafür einen Antrag stelle. Einen solchen gebe es aus haftungsrechtlichen Gründen nicht. Denn die Entnahme einer siebten Dosis sei nicht regelhaft bei jedem Fläschchen möglich. Das Paul-Ehrlich-Institut habe aber Empfehlungen für Ärzte herausgegeben, wie man eine siebte Dosis verwenden könne. „Niemand wirft Impfstoff weg. Dafür ist er viel zu wertvoll“, betonte Spahn.

 

14:27 Uhr

Umfrage: Weiter Impfskepsis in EU - Offene Fragen beim grünen Pass

WIEN (dpa-AFX) - In der Europäischen Union ist die Skepsis gegen eine Corona-Impfung einer Umfrage zufolge nach wie vor verbreitet. 33 Prozent der EU-Bürger wollten sich weder so schnell wie möglich noch in diesem Jahr impfen lassen, sagte der Vertreter der EU-Kommission in Österreich, Martin Selmayr, am Montag in Wien. Damit drohe das Ziel einer Herdenimmunität in diesem Jahr verfehlt zu werden. In Deutschland sei der Anteil der Impfskeptiker etwas geringer als im EU-Durchschnitt, so Selmayr unter Berufung auf eine Umfrage unter 27.000 Bürgern, die im Auftrag der EU im Februar und März erhoben wurde.

Der EU-Spitzenbeamte warb für Verständnis, falls das EU-weit geplante Zertifikat für Mobilität und Zutritt zu Geschäften und Veranstaltungen nicht von Anfang an zu hundert Prozent funktionieren sollte. Auch Israel, das als Vorbild für den grünen Pass gilt, habe wochenlang mit Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt. „Der grüne Pass hat in den ersten Wochen nicht auf dem Iphone funktioniert.“

Wichtig sei, dass sich die 27 EU-Mitgliedsländer vor dem Start des Zertifikats in zwei zentralen Fragen einigten. So sei noch umstritten, ob jemand bereits drei Wochen nach dem ersten Stich oder erst nach voller Immunisierung als geimpft gelte. Außerdem müssten sich die Staaten noch einigen, ob ausschließlich von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) sowie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zugelassene Impfstoffe gelten sollten oder auch chinesische Vakzine und das russische Präparat Sputnik V.

Jedenfalls sei das Zertifikat in den jeweiligen Staaten Grundlage für ein diskriminierungsfreies Bewegen. Geimpfte, genesene oder getestete Menschen müssten die gleichen Rechte haben – egal, ob Tourist oder Einheimischer.

 

13:34 Uhr

Noch diese Woche Entscheidung über mehr Rechte für Geimpfte

Berlin (dpa) - Noch in dieser Woche soll die Entscheidung fallen, ob vollständig Geimpfte und Genesene in der Corona-Krise wieder mehr Rechte bekommen. Darauf verständigten sich Union und SPD nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Demnach sollen die von Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) vorgeschlagenen Änderungen am Donnerstag im Bundestag und am Freitag im Bundesrat beschlossen werden. Die Mitglieder der Bundesregierung haben der Kabinettsvorlage bereits im Umlaufverfahren zugestimmt, wie aus einem Schreiben des Bundeskanzleramtes hervorgeht, das der dpa vorliegt. Zuvor hatte auch die „Bild“ berichtet.

Lambrecht hatte vorgeschlagen, dass vollständig Geimpfte und von Corona Genesene etwa von Auflagen für private Treffen und nächtlichen Ausgangsbeschränkungen ausgenommen werden. Wenn belegt sei, dass von beiden Gruppen keine besondere Gefahr mehr ausgehe, müssten die Einschränkungen ihrer Grundrechte zurückgenommen werden, hatte sie argumentiert.

Geimpfte und Genesene sollen auch ohne vorherige Tests zum Beispiel Läden betreten, Zoos besuchen oder zum Friseur gegen können. Sie könnten sich dann auch mit mehreren anderen Geimpften treffen und würden bei Treffen mit Ungeimpften im Familien- oder Freundeskreis nicht mitgezählt. Nach Reisen müssten sie nicht in Quarantäne – es sei denn sie reisen aus einem Virusvariantengebiet ein. Die Pflicht zum Tragen einer Maske an bestimmten Orten sowie das Abstandsgebot im öffentlichen Raum sollen für sie aber weiter gelten.

Mehrere Bundesländer haben Teile dieser Regelung bereits umgesetzt und Geimpfte mit negativ Getesteten gleichgestellt.

 

12:10 Uhr

Experte: Missbrauch des Impfnachweises kann unterbunden werden

Berlin (dpa) - Bei der Einführung des digitalen Impfnachweises in Deutschland sollten Manipulationen unter anderem mit den Methoden verhindert werden, mit denen auch Banken den betrügerischen Einsatz von Kreditkarten bekämpfen. Darauf hat der Analyst Thorsten Urbanski von der Sicherheitsfirma Eset hingewiesen. So könnten IT-Systeme im Hintergrund verhindern, dass eine Kreditkarte zeitgleich in unterschiedlichen Ländern oder Städten verwendet wird. „Ein ähnliches System wäre für den digitalen Impfausweis beziehungsweise die Nutzung des QR-Codes unter Berücksichtigung der Datenschutzkonformität zwingend erforderlich“, sagte Urbanski der Deutschen Presse-Agentur.

Zu Beginn der Sommerferien soll eine Impfung nicht nur analog mit einem Eintrag im gelben Impfheft nachgewiesen werden können, sondern auch digital auf Smartphones. Fachleute hatten am Wochenende aber darauf hingewiesen, dass bereits die Einträge und Aufkleber in dem gelben Heft nicht fälschungssicher seien. Dadurch könnten auch Fälschungen in die digitale Welt übertragen werden.

Urbanski forderte die Verantwortlichen für die Entwicklung des digitalen Impfnachweises auf, innerhalb der App mehrstufige Hürden zu integrieren, um den Identitätsmissbrauch generell zu erschweren oder unmöglich zu machen. So solle es verhindert werden, einen Screenshot innerhalb der App zu machen, was bisher in der Corona-Warn-App noch möglich sei. Urbanski räumte gleichzeitig aber ein, dass die Erstellung von Screenshots bei Smartphones technologisch nicht komplett unterbunden werden könne.

Noch problematischer sei es, wenn das Impfdokument ohne Sicherheitsmerkmale einfach ausgedruckt werden könne. „Das scheint aktuell noch geplant zu sein. Es ist utopisch zu glauben, dass jedes Restaurant oder Geschäft sich zur Verifizierung des Impfstatus immer auch einen Personalausweis zeigen lässt.“ Hier müsse nach Einschätzung von Eset der Missbrauch durch eine abgesicherte zweite Instanz verhindert werden. Dazu gehörten die Verfahren, die bereits von Payment-Anbietern eingesetzt werden.

Ähnlich wie bei den Kreditkarten müsse bei der Verifizierung des Impfausweises ein Abgleich mit einem Backend-System erfolgen. Dabei müssten allerdings auch die Ortsdaten übertragen werden. „Das stattfindende Tracking wiederum muss vollkommen anonymisiert erfolgen. Die Umsetzung bis Sommer wird eine Herausforderung, wenn man die Infrastruktur erst noch schaffen müsste und zugleich Security- und Datenschutz-Konform umsetzen will.“

 

12:32 Uhr

Schweden will Astrazeneca-Impfstoff spenden

Stockholm (dpa) - Die schwedische Regierung spendet eine Million Impfdosen an die internationale Initiative Covax zur Versorgung ärmerer Länder. Entwicklungsminister Per Olsson Fridh sagte am Montag der Nachrichtenagentur TT, dass es sich dabei um den Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca handele, der in Schweden nicht mehr benötigt werde.

Das Astrazeneca-Mittel Vaxzevria kann in sehr seltenen Fällen Blutgerinnsel auslösen, weshalb es in Schweden nur an Menschen über 65 Jahren verabreicht wird. Schweden erwarte in Zukunft große Lieferungen, so der Minister. „Diese Dosen werden von uns nicht verwendet. Und dann ist es wichtig, dass wir nicht darauf sitzen und die Dosen behalten, wenn die ganze Welt Impfstoffe benötigt“, sagte Fridh.

Dänemark, das den Einsatz von Vaxzevria komplett gestoppt hat, hat sich noch nicht entschieden, was es mit den überflüssigen Impfdosen machen wird. Der dänische Gesundheitsminister versucht, den Impfstoff gegen den eines anderen Herstellers zu tauschen. Im April bekam Schleswig-Holstein 55 000 Dosen „geliehen“.

 

12:05 Uhr

Pfizer spendet Indien Medikamente im Wert von 70 Millionen Dollar

NEU DELHI (dpa-AFX) - Pfizer will Indien angesichts der heftigen Corona-Welle Medikamente im Wert von mehr als 70 Millionen Dollar spenden. Dies bestätigte eine Unternehmenssprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Auch gebe es Gespräche zwischen Pfizer und der indischen Regierung, um den Impfstoff in der größten Demokratie der Welt möglicherweise schneller zulassen zu können.

Bislang haben in Indien rund zehn Prozent der Menschen mindestens eine Impfdosis erhalten. Knapp zwei Prozent sind vollständig geimpft. Seit dem Wochenende dürfen sich alle Erwachsenen impfen lassen. Die Impfstoffe sind aber noch sehr knapp.

Die Corona-Zahlen in dem Riesenland steigen seit Wochen schnell an, Krankenhäuser sind nach wie vor überfüllt und Sauerstoff rar. Mindestens 28 Patienten seien in der Nacht auf Montag in den Bundesstaaten Karnataka und Madhya Pradesh gestorben, weil der medizinische Sauerstoff ausgegangen sei, berichtete der Fernsehsender NDTV. In den vergangenen Stunden wurden mehr als 386 000 Neuinfektionen erfasst, wie offizielle Zahlen zeigen. Im gleichen Zeitraum seien 3417 Menschen gestorben.

Insgesamt wurden in dem Land mit der zweitgrößten Bevölkerung weltweit mehr als 19,9 Millionen Infektionen und über 218 000 Tote im Zusammenhang mit der Krankheit gezählt.

 

12:03 Uhr

Moderna will bis zu 500 Millionen Impfdosen an Initiative Covax liefern

CAMBRIGE/GENF (dpa-AFX) - Der US-Hersteller Moderna will bis zu 500 Millionen Dosen seines Corona-Impfstoffs an die internationale Initiative Covax zur Versorgung ärmerer Länder liefern. Davon sollen 34 Millionen Dosen im vierten Quartal 2021 kommen, weitere 466 Millionen Dosen seien eine Option für 2022, teilte das Unternehmen am Montag in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts mit. Alle Impfdosen würden zum niedrigsten Preis des gestaffelten Preissystems angeboten.

Das Projekt Covax wird gemeinsam von der Weltgesundheitsorganisation WHO sowie den globalen Impfinitiativen Gavi und Cepi organisiert. Es soll ärmere Länder mit Corona-Impfstoffen versorgen. Bei der Finanzierung sollen reichere Länder helfen. Doch hat Covax Schwierigkeiten mit dem Nachschub. Die WHO hatte zuletzt an reichere Länder appelliert, so schnell wie möglich Impfstoff zu spenden. Dem Impfstoff von Moderna hatte die WHO vergangene Woche eine Notfallzulassung erteilt.

 

9:33 Uhr

Dachstuhl von Impfzentrum in Flammen - Impfstoff gerettet

Oberhaching (dpa) - Der Dachstuhl eines Corona-Impfzentrums in Oberhaching in Bayern ist am Montag in Flammen aufgegangen. Ob es sich um einen technischen Defekt handelte oder der Brand am Montagmorgen absichtlich gelegt wurde, war nach Polizeiangaben unklar. Über Verletzte war zunächst nichts bekannt. Der Impfstoff sei der Polizei übergeben worden, teilte das Landratsamt mit. Die Termine im Impfzentrum Oberhaching vom Montag seien abgesagt worden. Die Betroffenen sollen in den nächsten Tagen informiert werden, wann ihr Termin nachgeholt wird. Wahrscheinlich werden die Impfungen von Dienstag an in der Sportschule Oberhaching fortgesetzt.

9:19 Uhr

Neue Version der Corona-Warn-App zeigt Schnelltest-Ergebnisse an

Berlin (dpa) - Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes kann jetzt auch die Ergebnisse von Schnelltests anzeigen. Mit der neuen Version könnten Nutzerinnen und Nutzer ihre Mitmenschen nun noch schneller warnen und Infektionsketten noch schneller unterbrechen können, teilten die Entwickler der App am Montag mit. Das Update auf Version 2.1 stand am Montagmorgen bereits im App-Store von Apple für das iPhone bereit. Die Version für Android-Smartphones soll im Google Play Store spätestens am Dienstag zur Verfügung stehen.

Mit dem Update können die Anwender nach dem Schnelltest eine Klötzengrafik (QR-Code) einscannen und erhalten dann kurze Zeit später in der App das Testresultat. Ein negatives Ergebnis wird dann 48 Stunden lang in der App angezeigt und kann dann auch beim Einkaufen oder beim Friseurbesuch vorgelegt werden. Positive Ergebnisse werden in der App so lange angezeigt, bis die User das Ergebnis teilen. Der Schnelltest werde von der Corona-Warn-App gleichberechtigt zum aufwendigeren PCR-Test behandelt.

Zum Start sind acht Partner an das System angeschlossen: Bundeskanzleramt, das Bayerische Rote Kreuz, dm-drogerie markt, Doctorbox, EcoCare, die Healthcare Marke von Ecolog Deutschland GmbH (mit unter anderem Lidl), Huber Health Care, das Ministerium für Bildung und Kultur Saarland sowie testbuchen.de/No-Q. Bald soll dieser Kreis aber stark erweitert werden. „Seit Ankündigung der Integration Ende März sind 125 Anfragen von Schnelltest-Betreibern aus unter anderem Testzentren und dem Einzelhandel eingegangen, die sich an der Integration beteiligen möchten“, heißt es in dem Blog der App-Entwickler SAP und Deutsche Telekom.

Zuvor war die Corona-Warn-App bereits um eine Check-in-Funktion erweitert worden. Damit sollen vor allem risikoreiche Begegnungen von Menschen in Innenräumen besser erfasst werden. Für die Erkennung von „Clustern“ in Räumen können die Anwender der App durch das Einscannen eines QR-Codes einchecken, ähnlich wie bei der privaten Luca-App. In der App kann man die Klötzchengrafik für private Treffen auch selbst erstellen und ausdrucken.

In künftigen Versionen soll - noch vor Beginn der Sommerferien - auch ein digitales Impfzertifikat angezeigt werden können. Anwender könnten damit nachweisen, dass sie vollständig geimpft worden sind.

Die Corona-Warn-App verzeichnete bis Ende April 27,4 Millionen Downloads. Über die Anwendungen wurden bislang knapp 440 000 positive Testergebnisse geteilt, so dass schätzungsweise 2,5 Millionen Menschen auf diesem Weg vor einer risikoreichen Begegnung gewarnt wurden.

9:13 Uhr

Esken gegen Öffnung von Gastro und Hotels für Geimpfte und Genesene

Berlin (dpa) - Die Co-Bundesvorsitzende der SPD, Saskia Esken, hat sich gegen die Öffnung von Gaststätten und Hotels für Geimpfte und Genese in der Corona-Pandemie ausgesprochen. Zwar sollten für diese Menschen Kontaktbeschränkungen oder nächtliche Ausgangsbeschränkungen aufgehoben werden, aber „deswegen werden wir nicht die Gaststätten und Hotels für einzelne Menschen öffnen“, sagte Esken am Montag in der der Sendung „Frühstart“ von RTL/ntv.

Esken verwies mit Blick auf die Öffnungen von Gaststätten und Hotels stattdessen auf den Stufenplan der Bundesnotbremse, in dem Öffnungsschritte an entsprechende Inzidenzen gekoppelt sind: „Da haben wir vereinbart, dass Gaststätten öffnen können im Außenbereich, aber in eben in vorsichtigen Stufen, um zu sehen was passiert.“ Esken betonte aber: „Die Genesenen und Geimpften sollen alle Rechte haben, die auch frisch Getestete haben. Also wenn sie einen Laden betreten möchten, wo eigentlich ein Test verlangt wird, dann sollten sie als Geimpfter nicht noch einen Test machen müssen.“

7:52 Uhr

Wissing fordert sofortige Aufhebung der Beschränkungen für Geimpfte

Berlin (dpa) - FDP-Generalsekretär Volker Wissing hat die Bundesregierung dazu aufgefordert, Freiheitsbeschränkungen für Geimpfte in der Corona-Pandemie sofort zurückzunehmen. „Wenn es darum geht, Freiheitsbeschränkungen zurückzunehmen, die keine Begründung mehr haben, dann muss das unverzüglich erfolgen“, sagte Wissing am Montag im „ZDF“-Morgenmagazin.

Die Bundesregierung habe nach der Verfassung den Auftrag, die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen, sie habe aber auch den Auftrag, die Freiheit der Bürgerinnen und Bürger zu schützen, betonte Wissing. „Sie darf sich nicht aussuchen, dass sie nur einzelne Aufgaben wahrnehmen möchte“, sagte der FDP-Generalsekretär. „Sie muss alle Verfassungsaufträge mit Ernsthaftigkeit, mit Nachdruck und auch mit der entsprechenden Beschleunigung wahrnehmen und deshalb muss die Regierung kontinuierlich ihre Einschränkungen überprüfen und dort, wo es möglich ist, muss sie unverzüglich handeln“, so Wissing.

Vollständig Geimpfte und von COVID-19 Genesene können sich wohl schon bald auf bundesweite Erleichterungen in der Corona-Pandemie einstellen. Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) hatte am Sonntagabend in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“ angekündigt, er halte es für realistisch, dass die entsprechende geplante Verordnung am Mittwoch ins Kabinett komme und Ende der Woche die Zustimmung von Bundestag und Bundesrat erhalten könne. An diesem Montag kommt das Corona-Kabinett mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und mehreren Ministern zusammen. Die nächste Bundesratssitzung ist Freitag. Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte zuvor einen Entwurf vorgelegt. Vollständig Geimpften und Genesenen solle es demnach bundesweit künftig wieder möglich sein, „ohne vorherige Testung zum Beispiel Ladengeschäfte zu betreten, Zoos und botanische Gärten zu besuchen oder die Dienstleistungen von Friseuren und Fußpflegern in Anspruch zu nehmen“.

6:00 Uhr

Start-up: Zulassungsantrag für Corona-Medikament noch 2021 möglich

Braunschweig (dpa/lni) - Das Braunschweiger Unternehmen Corat Therapeutics hält einen Antrag auf vorläufige Zulassung eines Medikaments gegen COVID-19 noch 2021 für möglich. Die aktuelle Entwicklung könne zur Beantragung einer Notfallzulassung Ende des Jahres führen, sagte der wissenschaftliche Leiter der Firma, André Frenzel. Vor wenigen Tagen hatte das Start-up-Unternehmen den Beginn von klinischen Tests mit dem Wirkstoff an Patienten in Krankenhäusern vermeldet.

Das Medikament mit dem Entwicklungsnamen Cor-101 soll moderat bis schwer erkrankten COVID-19-Patienten helfen. „Wir entwickeln explizit für die hospitalisierten Menschen im Krankenhaus, weil es denen am schlechtesten geht“, sagte Frenzel. Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) hatte Mitte April erklärt, dass die Entwicklung des Corona-Medikaments künftig vom Bund gefördert werden soll. Auch vom Land Niedersachsen und von Investoren gibt es Unterstützung für das biopharmazeutische Unternehmen.

5:23 Uhr

Schwangere mit COVID-19 auf Intensivstation - Mediziner für Impfung

HAMBURG (dpa-AFX) - Am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) versorgen Intensivmediziner zunehmend an COVID-19 erkrankte Schwangere. Allein in den vergangenen zwei Wochen habe es fünf solcher Fälle gegeben, sagte der Direktor der Klinik für Intensivmedizin am UKE, Stefan Kluge, der Deutschen Presse-Agentur. „Diese Fälle sind besonders dramatisch. Wir sollten in Deutschland unbedingt auch Schwangere impfen.“ Das sei auch die Einschätzung im Kollegenkreis. Schwangere hätten ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf, wenn sie sich mit Sars-CoV-2 infizieren. Bei ihnen sei das Immunsystem generell etwas herabgesetzt und die Sauerstoffaufnahme reduziert.

Die aktuelle Häufung hat nach Einschätzung Kluges auch damit zu tun, dass die Frauen wegen der UKE-Expertise aus anderen Häusern dorthin verlegt werden. Allerdings habe es am UKE im gesamten Jahr 2020 nur einen solchen Fall gegeben, in den ersten Monaten 2021 schon sieben. „Wir sehen diese Fälle nun häufiger, das ist ein neues Phänomen“, sagte Kluge. Das liege auch an der Variante B.1.1.7, die deutlich ansteckender ist und im Verdacht steht, schwerere Krankheitsverläufe zu verursachen: „Deutschlandweit haben wir mittlerweile viel mehr Infektionen bei Jüngeren unter 50 Jahren, auch bei Kindern.“ Frauen im gebärfähigen Alter scheinen nun also eher vom Virus erreicht zu werden. Kluge sagte, ein Teil der Frauen habe sich wahrscheinlich bei den eigenen Kindern angesteckt. Meist sei die ganze Familie positiv.

Die betroffenen Patientinnen seien Frauen um die 30, die im Regelfall keinerlei Vorerkrankungen hätten. „Diese Frauen stehen mitten im Leben. Für die behandelnden Teams sind diese Fälle sehr belastend“, sagte Kluge. Die Frauen seien meistens im dritten Trimester der Schwangerschaft. Teils stünden Ärzte und Pflegekräfte vor der Frage, ob und wann das Kind entbunden werden müsse. Auch die Gabe von Medikamenten sei bei Schwangeren natürlich ein heikles Thema.

Eine Impfung gegen COVID-19 wird Schwangeren in Deutschland bislang nicht generell empfohlen. Bei Vorerkrankungen etwa ist es aber möglich, „nach Nutzen-Risiko-Abwägung und nach ausführlicher Aufklärung“, wie es in der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) heißt. Nach Kluges Einschätzung werden Schwangere hierzulande aber bisher kaum geimpft, auch aus Angst vor etwaigen Folgen.

Kluge betonte: „Das Risiko der Impfung ist nicht Null, aber der Nutzen ist größer.“ Er appellierte an Schwangere, die Verhaltensregeln zum Schutz vor einer Ansteckung besonders strikt einzuhalten und eine Impfung gemeinsam mit dem Arzt in Erwägung zu ziehen, der Partner solle möglichst ebenfalls geimpft sein. In mehreren anderen Ländern werden mRNA-Impfstoffe bei Schwangeren eingesetzt und die Impfung empfohlen. Beim Grippeschutz gehören Schwangere zu den Gruppen, bei denen die STIKO die Impfung empfiehlt.

 

5:07

RKI registriert 9160 Corona-Neuinfektionen und 84 neue Todesfälle

Berlin (dpa) - Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 9160 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen des RKI von Montagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.05 Uhr wiedergeben. Montags sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.

Deutschlandweit wurden nach RKI-Angaben innerhalb von 24 Stunden 84 neue Todesfälle verzeichnet. Nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.

Am Montag vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 11 907 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 60 neue Todesfälle verzeichnet.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner lag laut RKI am Montagmorgen bundesweit bei 146,9. Am Vortag hatte das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 146,5 angegeben.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3 425 982 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3 040 700 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 83 276.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntagnachmittag bei 0,92 (Vortag: 0,93). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 92 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

5:00 Uhr

Einheitliche Regeln für Geimpfte in Sicht - Öffnungsplan gefordert

Berlin (dpa) - Vollständig Geimpfte und von COVID-19 Genesene können sich wohl schon bald auf bundesweite Erleichterungen in der Corona-Pandemie freuen. Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) kündigte am Sonntagabend in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“ an, er halte es für realistisch, dass die entsprechende geplante Verordnung am Mittwoch ins Kabinett komme und Ende der Woche die Zustimmung von Bundestag und Bundesrat erhalten könne. „Wir haben den Ehrgeiz, dass wir diese Zustimmung bekommen und für die Rechte der Bürgerinnen und Bürger wäre das auch richtig.“ An diesem Montag kommt das Corona-Kabinett mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und mehreren Ministern zusammen. Die nächste Bundesratssitzung ist Freitag.

Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte zuvor einen Entwurf vorgelegt, über den sich die Bundesregierung bis „Anfang der Woche“ intern habe abstimmen wollen. Vollständig Geimpften und Genesenen solle es demnach bundesweit künftig wieder möglich sein, „ohne vorherige Testung zum Beispiel Ladengeschäfte zu betreten, Zoos und botanische Gärten zu besuchen oder die Dienstleistungen von Friseuren und Fußpflegern in Anspruch zu nehmen“. Zudem sollen sie sich nicht an die lokal geltenden Ausgangsbeschränkungen halten müssen. Maskenpflicht an manchen Orten und Abstandsgebote sollen aber für alle weiter gelten.

Auch Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans dringt auf eine schnelle Einigung. „Die weitgehenden Grundrechtseinschränkungen dürfen kein Dauerzustand werden“, sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). Es sei gut, dass „jetzt auch Bundes-Pläne auf dem Tisch liegen“. Diese sollten in dieser Woche in Bundestag und Bundesrat verabschiedet werden. Neben dem Saarland hatten bereits mehrere Bundesländer wie Rheinland-Pfalz, Hessen, Bayern und Nordrhein-Westfalen vorab ihre Verordnungen angepasst und Geimpften sowie Genesenen mehr Freiheiten in der Corona-Pandemie zurückgegeben.

Der Städte- und Gemeindebund forderte derweil angesichts der zuletzt rückläufigen Zahl der Corona-Neuinfektionen von der Bundesregierung einen langfristigen Öffnungsplan. „Nach über einem Jahr Pandemie ist das Motto "Wir fahren auf Sicht" kaum noch vermittelbar. Langfristige Perspektiven - wenn auch unter Vorbehalt sinkender Infektionszahlen - sollten jetzt auf den Weg gebracht werden“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der „Rheinischen Post“ (Montag). Bei möglichen Erleichterungen für vollständig Geimpfte sei eine langfristige Planung versäumt worden. Die Politik stehe deshalb nun unter enormem Zeitdruck.

Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) geht davon aus, dass sich die zuletzt rückläufigen Neuinfektionszahlen auch in Kürze auf den Intensivstationen widerspiegeln werden. „Auf den Intensivstationen werden wir dieses rückläufige Infektionsgeschehen in einer Woche sehen können, davon sind wir überzeugt“, sagte Gernot Marx der „Rheinischen Post“ (Montag). Die positive Entwicklung der Kennzahlen hängen nach seiner Ansicht unmittelbar mit den Maßnahmen der Bundes-Notbremse sowie dem deutlichen Fortschritt beim Impfen zusammen.

Von Entspannung auf den Intensivstationen könne aber weiterhin keine Rede sein. „Alle Menschen, die auf den Stationen arbeiten, sind weiterhin maximal gefordert“, sagte Marx. Zuletzt hatten sich Experten mit Blick auf das Infektionsgeschehen in Deutschland vorsichtig optimistisch gezeigt.

 


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