Bürgertests in Bayern

Warten auf den Startschuss

Traunstein - 10.03.2021, 15:30 Uhr

Inhaber der St. Georg-Apotheke in Traunstein Apotheker Benedikt Schmidt mit seiner Mutter, der früheren Apothekeninhaberin Inge Schmidt. (Foto: privat)

Inhaber der St. Georg-Apotheke in Traunstein Apotheker Benedikt Schmidt mit seiner Mutter, der früheren Apothekeninhaberin Inge Schmidt. (Foto: privat)


Eigentlich hatte die Politik die kostenlosen Antigen-Schnelltests bereits zum vergangenen Montag angekündigt, doch zuerst müssen in Bayern noch die Rahmenbedingungen geklärt werden. Apotheker Benedikt Schmidt, Inhaber der St. Georg-Apotheke im oberbayerischen Traunstein, ist schon bestens vorbereitet: Seit drei Wochen bietet er die Tests für Selbstzahler an. Sobald er die Informationen zur Abrechnung mit der Kassenärztlichen Vereinigung bekommt, gibt es bei ihm auch die kostenlosen Bürgertests.

Das Testzentrum von Apotheker Benedikt Schmidt befindet sich in Räumlichkeiten oberhalb seiner St. Georg-Apotheke in Traunstein. Der Zugang erfolgt über das Treppenhaus, die Apothekenräume werden daher von den zu Testenden nicht betreten. Dadurch würden, erklärt Schmidt gegenüber DAZ.online, die Kundenströme – wie auch von der ABDA empfohlen – getrennt.

Mehr zum Thema

Seit etwa drei Wochen bietet Schmidt hier Antigen-Schnelltests für Selbstzahler an. Zuvor nahm er als verantwortlicher Apotheker an einer entsprechenden Schulung teil. Seine Mitarbeiter, die auch Tests durchführen, schulte er dann selbst.

Kostenlose PCR-Tests im Umfeld

Derzeit ist die Nachfrage nach den Antigen-Schnelltests überschaubar. Der Grund dafür ist, dass die Schnelltests in der Apotheke noch Geld kosten, während es in den Testzentren in Traunstein und im benachbarten Trostberg – wie überall in Bayern – kostenlose PCR-Tests für jedermann gibt. Abgestrichen wird daher täglich nur eine Stunde am Nachmittag sowie zusätzlich eine Stunde am Montagvormittag. Die Anmeldung zur Testung erfolgt telefonisch in der Apotheke.

Die von der Politik für vergangenen Montag angekündigten kostenlosen Bürgertests bietet Schmidt noch nicht an. Zwar hat er eine entsprechende Beauftragung durch das Gesundheitsamt – wobei diese mittlerweile gar nicht mehr notwendig wäre, da das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) zwischenzeitlich die Apotheken in Bayern per Allgemeinverfügung mit der Durchführung der Tests beauftragt hat. Aber bevor es losgehen kann, müssen noch die Details, insbesondere bezüglich der Abrechnung der Bürgertests mit der Kassenärztlichen Vereinigung, geklärt werden. Laut der Pressestelle des Bayerischen Apothekerverbands laufen derzeit die Verhandlungen mit dem StMGP. Sobald er die entsprechenden Informationen hat, wird er mit den kostenlosen Tests loslegen, kündigt Schmidt an.

Bayern legt 3 Euro pro Test drauf

Grundsätzlich hat das Bayerische Gesundheitsministerium großes Interesse an der Beteiligung der Apotheker:innen bei den Bürgertests. So äußerte vergangene Woche ein Ministeriumssprecher gegenüber DAZ.online: „Apotheken stellen gegenüber lokalen Testzentren ein wesentlich wohnortnäheres und dezentrales Testen sicher. Aus diesen Gründen ist es von zentraler Bedeutung, die rund 2.800 bayerischen Apotheken von Anfang an in das erweiterte Testangebot einzubeziehen, da sie ein niederschwelliges, flächen­deckend gut erreichbares Netzwerk für Testungen bieten können.“ Dies zeigt sich auch bei der Honorierung: „Um hier einen Anreiz für die Apotheken zu schaffen, hebt der Freistaat den nach der Testverordnung des Bundes (TestV) vorgesehenen Vergütungssatz von 12 Euro pro Test auf 15 Euro an, wie dies nach der TestV bei der Testabnahme durch Ärzte vorgesehen ist.“ Doch wie viele Apotheken werden bei der Durchführung der Bürgertests tatsächlich mitmachen? Der Bayerische Apothekerverband rechnet jedenfalls mit einer hohen Beteiligung, heißt es in einer Pressemeldung des StMGP. 


Dr. Christine Ahlheim (cha), Chefredakteurin AZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Vergütungssatz von 15 Euro pro Testdurchführung wie bei den Ärzten

Mehr Geld fürs Testen in Bayern

PoC-Schnelltests in der Apotheke

In Bayern gibt es mehr Geld

Entwurf zur Änderung der Coronavirus-Testverordnung

Apotheken sollen nun doch 30 Euro je PoC-PCR-Test bekommen

Veröffentlichung im Bundesanzeiger

Neue Testverordnung gilt ab 30. Juni 2022

1 Kommentar

Schnelltest in der Apotheke durchführen

von Weber Karin am 11.03.2021 um 11:48 Uhr

Solange wir als Apothekenpersonal nicht geimpft werden, kommt das Testen für uns nicht in Frage!!

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.