Trink- und Sondennahrung

Update Enterale Ernährung

Bonn - 18.10.2019, 09:00 Uhr

Bei der Sondenernährung wird der Zugang zum Magen über einen dünnen Schlauch hergestellt, der entweder durch die Nase (Nasensonde) oder direkt durch die Bauchdecke gelegt wird. (Foto: Ramona Heim / stock.adobe.com)

Bei der Sondenernährung wird der Zugang zum Magen über einen dünnen Schlauch hergestellt, der entweder durch die Nase (Nasensonde) oder direkt durch die Bauchdecke gelegt wird. (Foto: Ramona Heim / stock.adobe.com)


Wann liegt eine Mangelernährung vor?

Mangelernährung beschreibt einen Mangelzustand an Ener­gie, Eiweiß oder anderen Stoffen. Es kann sich um einen generellen Mangel an allen Nährstoffen und Energie han­deln, aber auch um Mangelzustände einzelner Nährstoffe (zum Beispiel Eiweiß, Vitamine). Ein deutlicher Gewichtsverlust innerhalb kurzer Zeit ist ein erstes und ernstzunehmendes Anzeichen einer Mangelernährung.

Mangelernährung nach DGE

Die Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) definiert Mangelernährung durch folgende Kriterien:

Erwachsene < 65 Jahre:
BMI < 18,5 kg/m2
oder 
unbeabsichtigter Gewichtsverlust > 10 Prozent in den letzten 3 – 6 Monaten oder 
BMI < 20 kg/m2 und unbeabsichtigter Gewichtsverlust > 5 Prozent in den letzten 3 – 6 Monaten
oder
Nüchternperiode von länger als 7 Tagen

Erwachsene > 65 Jahre:
BMI < 20 kg/m2
oder 
unbeabsichtigter Gewichtsverlust von > 5 Prozent in 3 Monaten.

Mangelernährung ist besonders bei älteren Menschen weit verbreitet. Die Prävalenz steigt mit zunehmender Hilfs­- und Pflegebedürftigkeit und mit einem schlechter werdendem Gesund­heits­- und Allgemeinzustand an. Selbstständig zu Hause lebende Senioren, Heimbewohner und geriatrische Patien­ten haben eine hohe Prävalenz für eine Mangelernährung. Eine speziell abgestimmte Trinknahrung kann helfen, der Man­gelernährung vorzubeugen oder verlorenes Gewicht wieder zuzulegen, da die vollbilanzierte Trinknahrung alle täglich benötigten Makro­- und Mikronährstoffe enthält.



Lars Peter Frohn, Apotheker, Autor DAZ.online
radaktion@daz.online


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2 Kommentare

Diagnose?

von Christoph Z. am 20.10.2019 um 18:38 Uhr

Ist bei Trinknahrung tatsächlich eine Diagnose auf dem Rezept erforderlich? Es sind doch Medizinprodukte -> Diätetika und keine Hilfsmittel, oder?

» Auf diesen Kommentar antworten | 3 Antworten

AW: Diagnose

von Celine Müller am 21.10.2019 um 13:44 Uhr

Sehr geehrter Herr Zerlik,
vielen Dank für Ihre aufmerksame Lektüre - Sie haben vollkommen recht: Eine Diagnose bedarf es nur bei Hilfsmitteln, nicht jedoch bei enteraler Ernährung. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen, der Text wurde dahingehend korrigiert. Nochmals vielen Dank!

Schöne Grüße

Celine Müller

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