IQVIA-Statistik

2018: Versender gewinnen bei OTC, verlieren bei Rx

Berlin - 20.02.2019, 17:00 Uhr

Laut der aktuellen IQVIA-Statistik legten die Versender im OTC-Markt um 8 Prozent zu, vor allem mit Nasensprays. Im Rx-Markt verlief es für die Versandhändler allerdings leicht rückläufig. (s / Foto. imago)

Laut der aktuellen IQVIA-Statistik legten die Versender im OTC-Markt um 8 Prozent zu, vor allem mit Nasensprays. Im Rx-Markt verlief es für die Versandhändler allerdings leicht rückläufig. (s / Foto. imago)


Das OTC-Geschäft der Versender ist weiterhin im Aufwind: Laut der aktuellen IQVIA-Marktforschungsstatistik stieg 2018 der Umsatz mit rezeptfreien Arzneimitteln im Versandhandel um 8,1 Prozent. Am stärksten legten die Versender bei Schnupfensprays, Tränenersatzmitteln und Schlafmitteln zu. Im Rx-Markt sank der Umsatz der in- und ausländischen Versandhändler jedoch.

Weiterhin gute Aussichten für Big Pharma: Der aktuellen Statistik des Marktforschungsinstituts IQVIA zufolge wächst der deutsche Pharmamarkt offenbar stabil. So war im vergangenen Jahr im Klinik- und Apothekenmarkt ein Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahr von 5,7 Prozent zu verzeichnen. 2017 betrug die Wachstumsrate 5 Prozent. Bis 2023 prognostiziert IQVIA ein jährliches Umsatzwachstum zwischen 3 und 6 Prozent.

Wachstumstreiber Spezialtherapeutika 

Das Wachstum ist vor allem durch biologische Spezialtherapeutika getrieben, die sich gegen Krebs-, Autoimmunerkrankungen oder Multiple Sklerose richten. Aber auch HIV-Therapeutika und direkte orale Antikoagulanzien gehören zu den Top Ten der umsatzstärksten Arzneimittel.

Da die meisten dieser Therapien im Krankenhaus initiiert werden, ist es auch nicht überraschend, dass 2018 der Klinikumsatz stärker (plus 10,8 Prozent) gewachsen ist als der Apothekenmarkt (plus 4,9 Prozent). Absolut betrachtet ist der ambulante Sektor nach wie vor der Stärkere: Vom Gesamtumsatz von 43,9 Milliarden Euro entfielen im vergangenen Jahr nur 14 Prozent auf das Klinikgeschäft. Der Löwenanteil entfällt mit 39,8 Milliarden Euro auf Arzneimittel zulasten der GKV.

Moderates OTC-Wachstum in der Offizin

Bei der Umsatzentwicklung im ambulanten Bereich ergeben sich weiterhin Unterschiede zwischen Präsenzapotheken und Versendern. Für Arzneimittel, ohne Impfstoffe und Diagnostika, ergibt sich im Apothekengesamtmarkt für 2018 ein positiver Trend von plus 5,2 Prozent. Dabei legen die Vor-Ort-Apotheken mit 4,9 Prozent zu, was vor allem durch ein Umsatzplus im Rx-Geschäft von 5,5 Prozent getriggert wird. Der OTC-Umsatz ist 2018 in der Offizin nur um 2,4 Prozent angestiegen.

Anders liegen die Schwerpunkte bei den Versandhändlern. Die folgenden Zahlen beziehen sich dabei sowohl auf Versender mit Sitz in Deutschland als auch im EU-Ausland. Beide erzielten 2018 insgesamt ein Umsatzvolumen von 1,2 Milliarden Euro mit einem Wachstum im Vergleich zum Vorjahr von 5,5 Prozent.

Selbstmedikation: Versender legen um 8,1 Prozent zu

Drei Viertel des Versandumsatzes entfielen auf das OTC-Geschäft, das im Vergleich zum Vorjahr um 8,1 Prozent wuchs. Dabei legten am stärksten Nasensprays (Absatzsteigerung um 12 Prozent) zu, gefolgt von Tränenersatzmitten (plus 9 Prozent) und Schlafmitteln (plus 8 Prozent). Leicht rückläufig waren dagegen die Päckchen mit OTC-Erkältungspräparaten (minus 4 Prozent) und nichtsteroidalen Antirheumatika (minus 2 Prozent).

Der Umsatz mit dem Versand von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln entwickelte sich dagegen mit minus 1,6 Prozent rückläufig. Dabei ist zu beachten, dass der Anteil der Versender am Rx-Geschäft im deutschen Apothekenmarkt derzeit etwa 1 Prozent beträgt.



Dr. Bettina Jung, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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