Big Data im Arzneimittelwesen

Merck gründet Gemeinschaftsfirma mit Silicon-Valley-Konzern Palantir

München - 21.11.2018, 16:30 Uhr

Zunehmend zieht es Pharmaunternehmen in den Bereich der Datenanalyse. Auch Merck gründet zusammen mit Palantir ein Gemeinschaftsunternehmen, das den Namen Syntropy tragen soll. (m / Foto: Marc Schüler / imago)

Zunehmend zieht es Pharmaunternehmen in den Bereich der Datenanalyse. Auch Merck gründet zusammen mit Palantir ein Gemeinschaftsunternehmen, das den Namen Syntropy tragen soll. (m / Foto: Marc Schüler / imago)


Palantir kooperiert mit Regierungen

Palantir wurde 2004 von dem deutschen Unternehmer und ehemaligen Paypal-Chef Peter Thiel mitgegründet und hat den Ruf, eines der geheimnisvollsten Unternehmen des Silicon Valley zu sein. Die US-Sicherheits- und Softwarefirma hat sich auf die Analyse von großen Datenmengen spezialisiert und arbeitet unter anderem mit zahlreichen Regierungen zusammen. Palantir soll auch dazu beigetragen haben, dass die US-Armee den früheren al-Kaida-Chef Osama bin Laden aufgespürt hat. Auf der vergangenen Münchener Sicherheitskonferenz im Februar 2018 war auch die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen mit Palantir-Chef Alexander Karp ins Gespräch gekommen. Medienberichten zufolge erwägt Palantir einen Börsengang und könnte dabei mit bis zu 41 Milliarden Dollar bewertet werden.

Merck und Palantir arbeiten bereits seit Anfang 2017 zusammen. Dabei setzen die Darmstädter die Technologie der Kalifornier im Bereich der Krebstherapie und Patientenversorgung ein.

Datengeschäft im Arzneimittelhandel

Neben Pharmaunternehmen, die zunehmend die Möglichkeiten und das Know how der Datenanalyse suchen, drängen umgekehrt auch IT-Unternehmen wie IBM, Alphabet und Amazon verstärkt in den Gesundheitsbereich. Auch im Arzneimittel-Versandhandel ist der Umgang und Handel mit Daten ein zunehmend bedeutender Faktor. Wie DAZ.online kürzlich berichtete, wollen künftig offenbar auch die großen EU-Versender DocMorris, Shop Apotheke und Medpex daraus ein eigenes Geschäft machen und ein Gemeinschaftsunternehmen gründen. Dieses soll die Daten der drei großen Versender zusammenführen, um sie für den Verkauf aufzubereiten und an die Industrie abzugeben.



Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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