BVDVA-Chef Christian Buse

„Apotheker brauchen mehr Handlungsspielraum“

Berlin - 25.01.2017, 17:00 Uhr

Christian Buse, Vorsitzender des BVDVA sieht keinen kausalen Zusammenhang zwischen der Arzneimittel-Preisbindung und der Versorgungsqualität. (Foto: P. Külker)

Christian Buse, Vorsitzender des BVDVA sieht keinen kausalen Zusammenhang zwischen der Arzneimittel-Preisbindung und der Versorgungsqualität. (Foto: P. Külker)


Seit dem EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung betreiben die deutschen Versandapotheken eine aufwendige PR-Kampagne. Unbedingt wollen sie das Rx-Versandverbot vermeiden und – so wie DocMorris und Co. – Rx-Boni anbieten. Im Gespräch mit DAZ.online verrät Christian Buse, Chef des Bundesverbandes Deutscher Versandapotheken, wie kleine Landapotheken im Falle von Rx-Boni aus seiner Sicht überleben könnten und warum er auf die Zusammenarbeit mit der ABDA setzt.

DAZ.online: Herr Buse, Max Müller von DocMorris hat uns mit der Aussage überrascht, dass seine Versandapotheke einen Rx-Anteil von etwa 75 Prozent hat. Ist das bei den deutschen Versandapotheken auch so?

Buse: Das Bild in Deutschland ist differenzierter, die deutschen Online-Versandapotheken haben meist einen Rx-Anteil von unter 50 Prozent. Die Spezialversender, die sich auf bestimmte Indikationen oder Rezepturen für Kinder spezialisiert haben, kommen nach meiner Kenntnis auf einen Rx-Anteil von bis zu 100 Prozent.

DAZ.online: Können Sie da nicht etwas konkreter werden? Wie groß ist der Rx-Anteil im Durchschnitt bei allen Mitgliedern des Bundesverbandes deutscher Versandapotheken (BVDVA)?

Buse: Nein, noch konkreter kann ich da nicht werden. Dazu gibt es keine dezidierten Datenerhebungen – wie übrigens im gesamten Apothekenbereich. Da ist der „Durchschnitt“ zum Schluss auch nicht erheblich, wenn ein Apotheker durch das Verbot seine Existenzgrundlage verliert und entsprechende Patienten nicht mehr versorgt werden können.

DAZ.online: Wenn Sie also nicht einmal wissen, wie wichtig dieser Markt für Sie ist, wieso betreiben Sie dann eine so aufwendige Kampagne gegen das Rx-Versandverbot?

Buse: Nochmal, der Rx-Bereich ist von grundsätzlicher und existenzieller Bedeutung für viele deutsche Versandapotheken und insbesondere für die entsprechend versorgten Patienten. Prinzipiell sind wir der Auffassung, dass eine reine Verbotspolitik so nicht ins 21. Jahrhundert gehört.

Erstens: Wenn man es ernst meint mit der Sicherstellung der flächendeckenden Versorgung, erreicht man mit einem Rx-Versandverbot genau das Gegenteil. Eine aktuelle Umfrage hat gezeigt, dass  gerade im ländlichen Bereich und in den Vorstädten die Nutzung von Versandapotheken am größten ist.

Zweitens: Wenn man von einer Digitalen Agenda spricht, aber gleichzeitig die Vorreiter für die Digitalisierung im Apothekensektor aus wichtigen Versorgungsbereichen ausklammern möchte, geht das für uns nicht zusammen.

DAZ.online: Das hört sich aber etwas distanziert an. So, als ob Sie persönlich und Ihre Versandapotheke im Falle eines Rx-Versandverbotes nicht sofort betroffen wären.

Buse: Doch, meine unternehmerische Existenz hängt an dieser Frage. Ich bin ja nicht nur Apotheker, sondern auch Arbeitgeber und habe meinen Arbeitnehmern gegenüber eine wichtige Verantwortung. Unsere Investitionsentscheidungen und Versorgungskonzepte haben wir auf Basis der Regelungen aus den Jahren 2003 und 2004 getroffen – hier erwarten wir eine verlässliche Politik.

Zukunftsfähige Alternativen liegen auf dem Tisch

DAZ.online: Was haben Sie sich also für den Fall vorgenommen, dass der Bundestag das Vorhaben von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) beschließt?

Buse: Es gibt gute und gewichte Gründe gegen ein solches Verbot und es ist Aufgabe der Politik hier einen tragfähigen Kompromiss zu finden. Es liegen vernünftige und zukunftsfähige Alternativen auf dem Tisch. Über die juristische Dimension möchte ich an dieser Stelle nicht im Detail sprechen. Da es aber eine existenzielle Frage ist und unter anderem stark in die Berufsausübungsfreiheit eingreift, könnten wir mit einem Verbot nicht leben.

DAZ.online: Sie sind selbst Apotheker und betreiben drei Vor-Ort-Apotheken. Meinen Sie denn gar nicht, dass sehr viele Apotheken wirtschaftlich bedroht sein würden, wenn Rx-Boni in Deutschland gewährt werden könnten?

Buse: DocMorris hat zwölf Jahre lang Rx-Boni in Deutschland angeboten. Ist in dieser Zeit etwas mit der Apothekenstruktur passiert? Eher nicht. Wenn ich nicht an die Vor-Ort-Apotheke glauben würde, würde ich nicht drei Apotheken betreiben.

DAZ.online: Die Apothekenzahl ist seit Jahren rückläufig…

Buse: Aber bestimmt nicht wegen der Rx-Boni. Genau das war doch das Vorlagethema beim Europäischen Gerichtshof: Es gibt einfach keinen kausalen Zusammenhang zwischen der Preisbindung und der Versorgungsqualität. Das hat die höchste juristische Instanz in Europa nun einmal so beschlossen, das kann man argumentativ nicht einfach ignorieren.

P. Külker
Christian Buse: Das Rx-Versandverbot gefährdet Existenzen.

Mehr Solidarität mit höherer Notdienstpauschale

DAZ.online: Fühlen Sie sich als Kammermitglied von der ABDA nicht ausreichend genug vertreten?

Buse: In vielen Dingen wird bei der ABDA gute Arbeit geleistet, aber in der Thematik hat man sich verrannt. Im Frühling 2016 hat der Generalanwalt des EuGH in seinen Schlussanträgen erklärt, dass er ausländischen Versandapotheken Rx-Boni erlauben würde. Die ABDA hätte schon damals auf uns zukommen können und gemeinsam mit dem BVDVA einen Lösungsvorschlag erarbeiten können, sie zog es aber vor, das Plädoyer zu ignorieren. Was jetzt passiert, ist, dass die ABDA mit Ängsten spielt und eine Kampagne fährt, die deutliche anti-europäische Züge hat – das kann ich nicht gutheißen. Früher waren es der Fremd- oder Mehrbesitz und Rabattverträge, jetzt sind es der Versandhandel, TTIP und Rx-Boni – alles ist Teufelszeug, das dazu führen kann, dass die flächendeckende Versorgung zusammenbricht. Ich glaube, dass es einem Berufsstand nicht gut tut, so angstgeprägt zu sein.

DAZ.online: Wenn Sie die Ansichten der ABDA in keiner Weise nachvollziehen können, warum hätten sie dann mit der Apothekerschaft gerne zusammen einen Plan B entwickelt?

Buse: Ich sage nicht, dass das Thema flächendeckende Versorgung nicht für die Zukunft wichtig ist, aber ich finde, dass die Kampagne der ABDA am Thema vorbei geht. Wie oft will man die Karte noch ziehen? Wir haben ein Modell entworfen, das einerseits die flächendeckende Versorgung  stärkt und andererseits für Solidarität im Berufsstand sorgt.

DAZ.online: Ist es das Modell mit der erhöhten Notdienstpauschale?

Buse: Die 16 Cent, die jeder Apotheker derzeit pro abgegebener Packung an den Notdienstfonds abführt, finanziert derzeit der Beitragszahler. Sie wurden als „Add on“ auf das Fixhonorar aufgeschlagen. Wir wollen darauf verzichten, den Gesetzgeber erneut nach einer Erhöhung dieser 16 Cent zu Lasten der Beitragszahler zu fragen, sondern das innerhalb des Berufstandes organisieren. Die Apotheker würden einen sehr kleinen Teil ihrer Apothekenmarge zusätzlich an den Fonds abführen und somit solidarisch Apotheken stärken, die viele Notdienste leisten. Perspektivisch könnte bei jeder Honorarerhöhung automatisch ein gewisser Prozentsatz in diesen Fond fließen.

DAZ.online: Ein ähnliches Modell gibt es in Dänemark, allerdings auf den Umsatz bezogen. Große Apotheken zahlen dort in einen Fonds ein, von dem Apotheken profitieren, die unter einer gewissen Umsatzlinie abschneiden…

Buse: Auch bei uns würde bei unserem Vorschlag das Prinzip gelten: Starke Schultern stützen die Schwächeren. Schließlich sind dann weiterhin die großen (Versand-) Apotheken die größten Nettozahler in den Notdienstfonds.

DAZ.online: Wie hoch sollte denn der Cent-Betrag Ihrer Meinung nach sein, den Apotheker aus ihrer Marge abschneiden müssten?

Buse: Das will ich nicht entscheiden. Der Deutsche Apothekerverband ist Träger des Nacht- und Notdienstfonds. Man weiß, dass Apotheken durch die 16-Cent-Regelung derzeit etwa 280 Euro pro Volldienst erhalten. Je nachdem wie hoch man die Pauschale haben möchte, müsste man also die zusätzlichen Abschläge anpassen. Wichtig ist dabei, das Geld bleibt im System und wer keinen oder weniger Notdienste macht, partizipiert auch weniger, als derjenige der aufgrund einer regional geringeren Apothekendichte mehr Dienste leistet. Apotheken auf dem Land würden mit einem Schlag wirtschaftlich interessanter.

Pragmatisch und charmant: Der SPD-Bonus-Deckel

DAZ.online: Sie setzen auf Solidarität. Aber sind Rx-Boni, die Sie ja einfordern, solidarisch? Doch eher das Gegenteil, oder?

Buse: Nein. Rx-Boni sind eine Entlastung für chronisch Kranke. Grundsätzlich sollte der Apotheker mehr Handlungsspielraum haben. In der Versorgung von Krankenhäusern oder Rettungsdiensten spielt der einheitliche Apothekenabgabepreis seit Jahren keine Rolle und es wird doch niemand ernsthaft behaupten, dass die Versorgung des Notarztes mit Arzneimitteln dadurch gefährdet wurde.

DAZ.online: Und genau deswegen wünschen Sie sich ein Höchstpreismodell, bei dem die Apotheker innerhalb eines gewissen Korridors selbst für einen Preis entscheiden können…

Buse: Genau. Wir haben uns das ja auch nicht ausgedacht. 2006 war das schon fast beschlossene Sache einer Großen Koalition, es gibt eine Bundesdrucksache dazu.

DAZ.online: Eine ähnliche Lösung schlägt die SPD vor. Der Versandhandel soll erhalten bleiben, gleichzeitig soll im Sozialrecht festgehalten werden, dass Rx-Boni innerhalb eines gewissen Preis-Korridors erlaubt sind…

Buse: Wir finden das von Teilen  der SPD vorgeschlagene Modell sehr pragmatisch und charmant. Über das Sozialrecht könnte man Rx-Boni gedeckelt zulassen, so dass Apotheken einen gewissen Handlungsspielraum bekommen und die Chroniker ihre Entlastung behalten. Mit dem Boni-Deckel könnte man auch sicherstellen, dass sich niemand an Rx-Boni bereichert. Denn läge der Boni-Deckel beispielsweise bei 2,50 Euro, müsste man in der Regel schon mehrere hundert Rezepte einreichen, um sich wirklich über seine bereits geleistete Zuzahlung hinaus zu bereichern.

DAZ.online: Ihre Forderungen zur künftigen Apothekenhonorierung ähneln stark den Vorschlägen von DocMorris. Dabei ist DocMorris doch eigentlich nichts anderes als ein Konkurrent für Sie…Wie finden Sie es denn beispielsweise, dass deutsche Versandapotheken auch alle Nacht- und Notdienste leisten müssen, DocMorris deutsche Patienten aber ohne solche Dienste beliefern kann?

Buse: Uns ist kein konkreter Vorschlag von DocMorris bekannt. Der Ball liegt nach dem Urteil jetzt auch bei uns. Grundsätzlich ist es doch einfach gar nicht möglich, dass ausländische Anbieter hierzulande Nacht- und Notdienste erbringen. Dann sollen sie aber bitte, und das tun diese Anbieter schon jetzt, zur finanziellen Ausstattung des Nacht- und Notdienstfonds beitragen. Wenn es nach unserem Vorschlag geht, nicht nur technisch, sondern auch faktisch. Aber auch große deutsche Apotheken würden sich gemessen am Umsatz (Packungszahl) stärker engagieren.

DAZ.online: Danke für das Gespräch!



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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9 Kommentare

Docmorris und BVDVA

von Marius am 26.01.2017 um 19:01 Uhr

"Uns ist kein konkreter Vorschlag von DocMorris bekannt." Dabei ist der ZurRose Chef doch Schatzmeister von BVDVA. Zufall, dass sich die Interessen also überschneiden?

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Falsche Fragen

von Andreas B am 26.01.2017 um 12:52 Uhr

Es werden in den Interviews mit Herrn Buse und Meyer meiner Meinung nach die wichtigsten Fragen weggelassen: Die Versandapotheken betonen keinen Konkurrenz zu sein und das auf dem Land die Versorgung wichtig wäre. Das Apotheken nicht darunter leiden würden, wenn Boni gegeben werden. Wie das Höchstpreismodell, wo Landapotheken halt den Höchstpreis verlangen können und andere Boni geben dürfen. Wenn aber die Landapotheken wie schon richtig gesehen die Boni nicht geben können, dann können Sie es auch nicht überleben, wenn chronisch Kranke Patienten plötzlich durch die - aktuell ja auch agressiver den je werbenden - Versandapotheken beliefert werden. Warum wird plötzlich so viel in Werbung gesteckt? Warum sind die Boni nötig, die sie ja allesamt so unbedingt geben wollen - schließlich waren damit ja auch alle unter gleichen wettbewerblichen Voraussetzungen? Wie soll das funktionieren, den Umsatz zu steigern ohne örtlichen Apotheken zu schaden, da die Anzahl der Chroniker ja nicht plötzlich sprunghaft steigen wird? Warum haben Versandapotheken einen Anspruch auf "verlässliche Politik", stationäre jedoch nicht? Verursachen durch Boni abgeworbene Patienten nicht erst den Verorgungsmangel auf dem Land, den die Versandapotheken schließen wollen - wo die beiden Belieferungsformen sich doch derzeit ach so gut ergänzen? Wenn wir derzeit so viel MAngel auf dem Land haben, wo sind dann die ganzen Zweig- und Notapotheken? Die Interviews sind zwar nett gemeint, aber viel zu brav. Ich meine, dass diese Fragen hier nicht unzumutbar wären und ich würde mich sehr über die Antworten freuen.

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Herr Buse "schiebt Wasser die Wand hoch".

von Christian Timme am 26.01.2017 um 1:20 Uhr

Wenn ich Chroniker wäre und mich entscheiden dürfte zwischen Entlastung oder Linderung. Herr Buse, darf ich mich für die Linderung entscheiden?. Und noch etwas, Spagat können Sie nicht und das mit den "Kausalitäten" können Sie auch nicht. Einen haben Sie noch ... Danke für Ihre Bemühungen.

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Klare Sprache

von Reinhard Rodiger am 25.01.2017 um 20:36 Uhr

Wenn Herr Buse sagen würde: " wir haben die OTC-Marge so versaut, dass Produkte mit höherem Stücknutzen her müssen, um zu überleben" wäre das klare Sprache.Egal woher und mit welchen Mitteln.
Erkennt er wirklich nicht, dass das gleichartige Zerschiessen seiner Margen etwas später zum gleichen Händeringen führt.?
Spätestens dann stehen die wirklich Grossen bei Fuss, um easy zu übernehmen.
Wirksam aus dieser Spirale zu entkommen führt über Preiserhöhung von OTC.Besser als Korruption.
War das nicht der Weg des EUGH?? Die Hälfte gilt nicht?

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AW: Klare Sprache von Wasserschiebern die nicht schwimmen können.

von Christian Timme am 26.01.2017 um 3:01 Uhr

Das Problem vom Problem. Preisdumping und Logistik killt Fläche. Konzentration killt sich am Ende selbst. Eine Zukunft der Verdichtung erwartet uns. Es wird immer enger. Mission accomplished!.

Schön verpackte Lügen

von Anita Peter am 25.01.2017 um 20:21 Uhr

„Apotheker brauchen mehr Handlungsspielraum“

SIE wollen mehr Handlungsspielraum um die Vor Ort Apotheken ausbluten zu lassen. Nennen Sie das Kind wenigstens beim Namen.

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EuGH

von Dr. Radman am 25.01.2017 um 18:11 Uhr

Eines Tages wird Herr Buse selbt den RX-Vesandverbot fordern, wenn er von grosseren Fische verdrängt würde.

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Jeder Frosch sitzt in seinem eigenen Teich

von Christiane Patzelt am 25.01.2017 um 17:47 Uhr

Die Argumentation eines Herrn Buse unterscheidet sicht Null von der eines Herrn Max Müllers. Warum sollte sie sich auch unterscheiden, haben doch beide für sich ein anderes Geschäftsmodell entwickelt (wobei Herr Buse eine Zwitterposition mit vor-Ort+ Versand hat -- da will DocMo auch noch mal hin, gibt es in der Schweiz doch schon den "zurRose-Flagshipstore" ). Was beide leider komplett outgesourct haben ist die Zukunft! Glauben beide denn etwa, dass sie die Player im Versand BLEIBEN? Das übernehmen auf kurz oder lang die Großen wie Amazon. Amazon gönnt sich Max Müller zum Frühstück und nimmt Buse als petit second dejeuner. Von Herrm Müller hab ich die Antworten erhalten, die ich erwartet habe. Von Herrn Buse könnte ich mehr Weitsicht erwarten...könnte. Stelle man sich doch mal vor, dass die deutschen Versender eine Position finden, die uns vor-Ortler nicht als flächendeckendes Opfer in Kauf nehmen. Das ist genau das, was Herr Buse hier tut -- ihm ist ( ganz apothekenüblich ) das Hemd näher als die Hose. Unterm Strich zählt er und seine Geschäftsidee! Er erwartet von uns, dass wir seine Geschäftsidee respektieren, während er unseren Daseinsverlust in Kauf nimmt. Mit keinem Wort erwähnt er die unfairen und ungleichen Verhältnisse seit dem 19.10.16. Er kaut das Gesusel von DocMorris wider und das ist der Punkt wo ich sage, das ist mir zu wenig/zu niederländisch/schweizerisch/saudisch.

Ich halte es für ein Gerücht, dass der Versand so besonders in die Vororte liefert und in die dünn besiedelten Gebiete (was auch immer das sein mag bei einer Bevölkerungsdichte von im Schnitt 230 Einwohner pro qkm.). Ich habe keinen, wirklichen keinen Grund, warum Arzneimittel versendet werden müssen! Warum Arzneimittel in Autos geparkt werden müssen als alternative Zustellung! Warum man einen Distributionsweg wählen muss, der den direkten Kontakt unmöglich macht. Warum müssen Arzneimittel im kleinen Paket mit großen Diesel-LKWs durch Deutschland gefahren werden, Verpackungsmaterial-Müllberge produziert werden, Arbeitsplätze vor Ort geopfert werden?
Und jetzt kommen Sie mir nicht mit Digital--das Internet ist ein riesiger Marktplatz für Konsumgüter und der Jacob, der am lautesten schreit ( 30 € auf ihr Rezept als Bonus), macht das Geschäft. Als das pathetische Geschwurbel von wegen " die Beschränkung auf den OTC-Versand gefährdet die Gesundheit der Bevölkerung " ist nicht nachvollziehbar!!
Mit dem Urteil werden wieder mehr vor Ort - Apotheken entstehen und die individuelle Versorgung wird gestärkt!! Das ist auch Job-Motor in Deutschland -- schlüssig auch mit der Förderung für Landärzte!
Ich möchte mir mein berufliches Werden nicht von Versandapotheken vorschreiben lassen, die haben in meinen Augen schon genug Unheil angerichtet (Bagatellisierung der Arzneimittel/-therapie).

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Verlogener Blender...

von Michael Weigand am 25.01.2017 um 17:47 Uhr

...Eine Deckelung von 2,50 als Deckelung zu bezeichnen. Ich denke die meisten Kollegen würden das als Sargnagel bezeichnen. Zumal der Herr Buse mal wieder geflissentlich weglässt, dass docmorris ja sogar befreiten Patienten Fangprämien zahlt. Da die sich "pfändungssicher" im Ausland befinden, sind denen jegliche Deckel egal...Herr Buse weiß sehr wohl, dass laut Rahmenvertrag sich docmorris auch jetzt an das boni-Verbot halten müsste...ist denen nur egal.
Herr Gröhe hat das schon richtig erkannt. Nebenbei sollte Herr Buse, wenn er mehr als zwei Gehirnzellen hat, wissen, dass die Kassen dann die boni haben wollen und auch bekommen werden. Vielleicht ist Herr Buse ja auch im Bereich Hilfsmittel unterwegs...vor fünf Jahren wären die heutigen Selektivverträge im Bereich Hilfsmittel auch kaum vorstellbar gewesen. Den Rollator von x, das Bett von y und den Badewannenlifter vom Versand....also Diabetesmedikamente nur noch von docmorris, gell...

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