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Krebsmittel in der BamS
Neues gegen „eine der schlimmsten Krankheiten der Welt"
Drei Neue gegen Lungenkrebs
Padeliporfin (Tookad®) wurde von Steba Biotech entwickelt. Die BamS beschreibt die Wirkung des Arzneimittels gegen Prostatakrebs folgendermaßen: „Der Wirkstoff wird in die Blutgefäße des Tumors injiziert und mit Laserstrahlen aktiviert. Das führt laut Hersteller zu einem Absterben der Tumorblutgefäße. Der Vorteil: Der Wirkstoff wird nicht vom umliegenden Gewebe aufgenommen.“
Genau genommen handelt es sich um einen gefäßwirksamen Photosensibilisator, der aus palladium-substituiertem Bakteriochlorophyll gewonnen wird. Nach Aktivierung mittels Niedrigenergie-Nahinfrarotlicht bilden sich lokal reaktive Sauerstoffspezies. So kommt es zu einem lokalisierten Gefäßverschluss, der eine gezielte Nekrose von Tumorläsionen auslöst.
Mit Alectinib (Alecensa®) hat Roche einen neuen Wirkstoff gegen Lungenkrebs in der Entwicklung. Der Wirkstoff ist ein oral anwendbarer Hemmer der anaplastischen Lymphomkinase (ALK). Die anaplastische Lymphomkinase ist eine Tyrosinkinase, die bei bestimmten Krebserkrankungen aufgrund von genetischen Veränderungen aktiviert sein kann. Alectinib erhielt im Juni 2013 von der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA den Status des Therapiedurchbruchs (Breakthrough Therapy Designation) für Patienten mit ALK-positivem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs, deren Erkrankung unter Crizotinib weiter fortschritt. Es ist seit 2015 in den USA zugelassen.
Atezolizumab (Tecentriq®) ist ein weiteres Roche-Präparat. Der monoklonale Antikörper bindet selektiv an das Protein PD-L1 (programmed death ligand-1, programmierter Zelltod-Ligand 1). PD-L1 wird auf Tumorzellen und tumorinfiltrierenden Immunzellen exprimiert und unterbindet die körpereigene Immunabwehr durch Hemmung von T-Zellen. Atezolizumab blockiert die Interaktion zwischen PD-L1 und T-Zell-Oberflächenproteinen. So wird die T-Zellaktivierung und somit eine Immunantwort gegen den Tumor ermöglicht. Die Substanz zählt zu den Immuntherapeutika.
Astra Zenecas Mereletinib (Tagrisso®), besser bekannt unter der Wirkstoffbezeichnung Osimertinib, ist in der EU bereits zugelassen und auch in Deutschland auf dem Markt. Es wird bei lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs eingesetzt. Es wirkt allerdings nur bei Vorliegen einer EGFR-Mutation. Osimertinib zählt zur Gruppe der Tyrosin-Kinaseinhibitoren.
Der erste „echt humane Antikörper“
MABp1 (Xilonix) ist ein Antikörper gegen Interleukin-1 alpha (IL-1α), das vor allem dafür bekannt ist, an zahlreichen Entzündungsprozessen beteiligt zu sein. Darüberhinaus scheint es bei bestimmten Krebserkrankungen lokale und systemische Effekte zu haben. Beispielsweise fördert IL-1α die Angioneogenese und wirkt sich negativ auf Begleiterscheinungen des Tumors aus, wie Fatigue und Kachexie. MABp1 wird als erster „echt humaner Antikörper“ (true human antibody) bezeichnet. Die BamS erklärt das folgendermaßen: „Forscher fanden den Antikörper bei einem Patienten und stellen ihn jetzt gentechnisch her.“ Der Antikörper hat tatsächlich keinerlei nachträgliche Modifikation erfahren, zum Beispiel um die Bindungsaffinität zu erhöhen. Dahinter steht die Firma XBiotech. Die Zulassung für das fortgeschrittene Kolorektalkarzinom wurde im März 2016 beantragt.
Der letzte Wirkstoff auf der Liste ist Chlormethin (auch
Mechlorethamin). Ein Alkylans , das unter anderem, zur Therapie von Morbus
Hodgkin eingesetzt wird. Es zählt zu den N-Lost-Derivaten. In den USA und in
der Schweiz ist es unter dem Handelsnamen Mustargen erhältlich. Über eine Zulassung
oder Markteinführung in Deutschland ist derzeit nichts bekannt.
2 Kommentare
Genau das haben wir getan
von Julia Borsch/Daz.online am 10.10.2016 um 20:26 Uhr
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Peinlich
von Juri am 10.10.2016 um 18:37 Uhr
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