Amöben-Infektion

Outdoor-Sport mit Folgen

19.07.2016, 13:45 Uhr

Naegleria fowleri ist ein amöbenähnlicher Flagellat der als fakultativer Parasit den Menschen befallen kann. (Bild: CDC)

Naegleria fowleri ist ein amöbenähnlicher Flagellat der als fakultativer Parasit den Menschen befallen kann. (Bild: CDC)


Amphotericin B einzige systemische Therapieoption

Infektionen mit Naegleria fowleri zählen zu den seltenen Erkrankungen. Eine mögliche Erklärung: In Endemiegebieten lassen sich spezifische Antikörpertiter im Blut vieler Menschen nachweisen, so dass viele Kontakte symptomlos verlaufen. Ein CDC-Sprecher erwähnt 138 Infektionen zwischen 1963 und 2016. Davon hätten nur drei Patienten überlebt. In vielen Fällen wurde der Einzeller erst durch Pathologen nachgewiesen.

Amphotericin B ist FDA-Angaben zufolge die einzige systemische Therapieoption, wenn auch nur in frühen Stadien. Neben intravenösen Gaben kommen intrathekale Applikationen zum Einsatz. Kombinationen mit Miconazol, Rifampicin und Miltefosin (p.o.) sowie mit Dexamethason, Fluconazol und Chloramphenicol (systemisch und intrathekal) können versucht werden. Bei Augeninfektionen raten Arzneimittelexperten zu Ketoconazol, Miconazol oder zu den Antiprotozoenmitteln Pentamidin (Pentacarinat Trockensubstanz)  oder Propamidin (Golden Eye 0,1 % oder Brolene 0,1 % Augentropfen in Großbritannien erhältlich)

Doch soweit muss es gar nicht kommen. US-Behördenvertreter geben Badegästen banal anmutende, aber wirkungsvolle Tipps an die Hand. Um sich zu schützen, sollten beim Schwimmen Nasenklammern verwendet werden. Außerdem raten sie, für Nasenspülungen nur abgekochtes oder steril filtriertes Wasser zu verwenden. 



Michael van den Heuvel, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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