Metro und Celesio belasten Ergebnis

Haniel mit Milliardenverlust

Duisburg - 08.04.2013, 12:21 Uhr


Seine Beteiligung am Handelskonzern Metro hat dem Familienkonzern Haniel 2012 einen Milliardenverlust eingebrockt. Vor allem Wertberichtigungen aber auch Restrukturierungskosten sowie niedrigere Erträge aus dem operativen Geschäft belasteten das Ergebnis mit 1,5 Milliarden Euro, teilte Haniel heute mit. Auch die strategische Neuausrichtung von Celesio drückte das Ergebnis nach Steuern.

Unter dem Strich lief bei dem über 250 Jahre alten Unternehmen ein Verlust von 1,9 Milliarden Euro auf. Im Jahr zuvor hatte Haniel noch 236 Millionen Euro verdient. Doch bei Haniel spricht man von Sonder- und Einmaleffekten, die sich negativ auswirkten – insgesamt befinde man sich auf Konsolidierungskurs.

Neben Metro belastete das Ergebnis der nicht fortgeführten Bereiche bei Celesio das Ergebnis nach Steuern: Der Verkauf von Movianto, Pharmexx und der Versandapotheke DocMorris führte zu einem Veräußerungsverlust. Und so müssen die Mitglieder des Haniel-Clans auf eine Dividende für 2012 verzichten.

Im Jahr 2007 hatte Haniel seinen Metro-Anteil von damals 18 auf 34 Prozent aufgestockt und sich dafür mit rund drei Milliarden Euro verschuldet. Die Hoffnung, dass sich das Investment durch den anschließenden Verkauf von Unternehmensteilen finanziell rechnen würde, erfüllte sich nicht. Um Geld in die klammen Kassen zu kriegen, verkaufte Haniel im Februar dieses Jahres wieder einen Teil seines Metro-Pakets und senkte so seinen Anteil auf 30 Prozent. Bereits zuvor hatte Haniel Celesio-Aktien abgestoßen. Die Verschuldung konnte so auf aktuell unter zwei Milliarden Euro gesenkt werden.  Der Vorstandsvorsitzende Stephan Gemkow gibt sich zuversichtlich: „Mit den in 2012 umgesetzten Maßnahmen schafft Haniel die Basis für eine nachhaltig erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung“.

Haniel ist größter Einzelaktionär bei der Metro und zudem Mehrheitseigner beim Pharmagroßhändler Celesio. Zum Konzern gehören zudem der Rohstoffrecycler ELG, der Büroausstatter Takkt sowie der Waschraumhygiene-Spezialist CWSboco.


dpa-AFX/Kirsten Sucker-Sket