Gerüchte um Celesio und CVS

Haniel führt keine Verkaufsverhandlungen

Frankfurt - 28.06.2013, 13:57 Uhr


Für den Familienkonzern Haniel ist ein Verkauf seiner Mehrheitsbeteiligung am Pharmagroßhändler Celesio derzeit offenbar kein Thema. „Haniel führt mit CVS Caremark keine Gespräche über einen Verkauf der Beteiligung an Celesio“, lautet die Botschaft aus informierten Kreisen. Seit Haniel seinen Anteil an Celesio Ende vorigen Jahres von knapp 55 auf 50,01 Prozent reduziert hatte, keimen immer wieder Übernahmespekulationen auf.

Nach Informationen der „Börsen-Zeitung“ (Freitag) führt der Duisburger Mischkonzern Haniel derzeit intensive Gespräche mit dem US-Pharmahändler CVS Caremark. Wie die Zeitung berichtet, ist eine Kooperation mit den Amerikanern denkbar, um im Einkauf Kosten zu sparen.

Auch Analysten halten einen Verkauf der Celesio-Beteilung von Haniel für unwahrscheinlich: „Wir glauben, dass Haniel derzeit nicht bereit ist, die Celesio-Beteiligung auf unter 50,01 Prozent zu verringern", schrieb DZ-Bank-Analyst Thomas Maul am Donnerstag. CVS erwägt seiner Meinung nach im Augenblick keine Übernahme von Celesio, sondern denkt über ein Joint-Venture nach. Die US-Amerikaner seien mit dem europäischen Markt kaum vertraut - eine Übernahme sei daher mit großen Risiken verbunden.

Celesio befindet sich in einer Übergangsphase. Unternehmenschef Markus Pinger hat die von seinem Vorgänger Fritz Oesterle erworbenen Beteiligungen – etwa an DocMorris – mit hohen Abschlägen verkauft. Der ehemalige Beiersdorf-Manager will aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen den Konzern zurück zum Kerngeschäft führen – dem Großhandel mit Arznei und der direkten Verbindung zu Apotheken.

Kürzlich hatte das „Manager Magazin“ berichtet, dass CVS mit einem Kauf von Celesio liebäugele. Der Duisburger Handelskonzern hatte da allerdings bereits erklärt, er führe keine Gespräche mit den Amerikanern über einen Verkauf von Aktien. Celesio sei auch weiterhin ein Ankerinvestment.

Haniel will seine Schuldenlast reduzieren und hat dafür gerade seinen Anteil an dem Büroartikelversender Takkt gesenkt. Nach früheren Aussagen wurde der Schuldenberg seit 2007 von 3,7 Milliarden Euro bis Ende 2012 auf zwei Milliarden Euro abgebaut. Im Vorjahr hatte der Mischkonzern unter dem Strich ein nie dagewesenes Minus von 1,9 Milliarden Euro ausgewiesen. Hauptgrund war eine Wertberichtigung auf die Metro-Beteiligung von mehr als einer Milliarde Euro.


dpa-AFX