Koronare Erkrankungen

Amerikanische Soldaten sind gesünder geworden

11.01.2013, 09:55 Uhr


Atherosklerotische Veränderungen beginnen schon bei jungen Menschen – und Veränderungen im Lebensstil können sie ­positiv beeinflussen.

1953 erschreckte eine Veröffentlichung vom Armed Forces Institute of Pathology in Washington: 77% der im Korea-Krieg gefallenen Soldaten wiesen bereits eine makroskopisch erkennbare Koronarsklerose auf, obwohl sie im Schnitt 22 Jahre jung waren. Die Ergebnisse revolutionierten damals das Verständnis kardiovaskulärer Erkrankungen. Zwei Jahrzehnte ­später wurden Gefallene des Vietnam-Kriegs obduziert: 1971 hatten nur noch 45% eine Koronarsklerose. Obduktionen aus den Kriegen am Golf und in Afghanistan von 2001 bis 2011 scheinen nun den Trend über die Jahrzehnte zu bestätigen: Nur bei 8,5% der Gefallenen, im Durchschnitt 26 Jahre alt, wurden Zeichen einer Koronarsklerose gefunden. Und dabei waren fast genauso viele Übergewichtige wie Normal­gewichtige unter den US-Soldaten. ­Erklärt werden die positiven Daten mit einem veränderten Lebensstil in den USA. So werde deutlich weniger geraucht, Bluthochdruck konsequenter ­behandelt und auch mehr auf die Cholesterinwerte geachtet. 


Quelle: Webber, J. B.; et al.: JAMA 2012; 308: 2577 – 2583.


Dr. Carolina Kusnick