Quartalsbilanz

Umbau treibt Celesio tief in rote Zahlen

Stuttgart - 14.11.2012, 09:27 Uhr


Der planmäßig verlaufende Konzernumbau treibt den Pharmahändler Celesio tiefer in die roten Zahlen. Im dritten Quartal stand unter dem Strich ein Verlust von 7,6 Millionen Euro, wie das Unternehmen heute in Stuttgart mitteilte.

Celesio selbst stellt seinen Geschäftsverlauf in einer Pressemitteilung positiver dar: „Während der Umsatz um 1,1 Prozent auf 16,7 Milliarden Euro stieg, konnte das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) um 8,3 Prozent auf 430,1 Millionen Euro gesteigert werden. Der Ergebnisanstieg resultiert im Wesentlichen aus der Neuausrichtung des Kerngeschäfts.“ In diesem bereinigten Ergebnis nicht enthalten sind allerdings die Abschreibungen auf die in diesem Jahr verlustreich erfolgten Verkäufe von Pharmexx, Movianto, DocMorris und der irischen Großhandelstochter.  

Auch bei der strategischen Neuausrichtung komme Celesio voran, heißt es. Aus dem „Operational Excellence Programm“ zeigten sich erste positive Ergebnisse bereits im laufenden Jahr. Mit dem jetzt vereinbarten Verkauf des irischen Großhandels habe Celesio das für 2012 geplante Desinvestitionsprogramm beendet. Dieses umfasste neben der irischen Tochter Cahill May Roberts insbesondere den Verkauf von Movianto, Pharmexx, DocMorris und den Aktivitäten in der Tschechischen Republik.

„Für einige der Unternehmen wurden seinerzeit Preise gezahlt, die in hohem Maße auf strategischen Erwartungen basierten. Die ursprünglichen Preise haben sich im heutigen Marktumfeld und aufgrund der aktuellen Geschäftsentwicklung der Gesellschaften nicht mehr erzielen lassen. Deshalb mussten auf alle zur Veräußerung bestimmten Unternehmen die notwendig gewordenen Wertberichtigungen in Höhe von insgesamt rund 280 Millionen Euro vorgenommen werden, die im jetzt vorgelegten Neun-Monats-Ergebnis bereits enthalten sind“, so Celesio.

„Die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres 2012 zeigen dennoch klar, dass wir mit unserer neuen Strategie richtig liegen und mit der Umsetzung rasch vorankommen. Wie schon im ersten und zweiten Quartal haben wir auch jetzt unser bereinigtes Vorjahresergebnis übertroffen“, unterstreicht Celesio-Vorstandsvorsitzender Markus Pinger. „Wesentliche Eckpunkte unserer strategischen Neuausrichtung haben wir vorzeitig umgesetzt. Trotz eines weiterhin herausfordernden Marktumfelds haben wir dadurch unser operatives Geschäft stabilisiert und sind profitabel gewachsen. Wir werden uns jetzt noch stärker auf das Kerngeschäft konzentrieren. Unsere neue Konzernstruktur wird darüber hinaus zu einer besseren Zusammenarbeit und damit verbundenen Effizienzsteigerungen führen.“

Celesio bestätigt erneut ihre Ertragsprognose für das Geschäftsjahr 2012 und geht davon aus, ein bereinigtes EBITDA von mindestens 550 Millionen Euro erzielen zu können. Damit sollte mindestens das Niveau des Vorjahres erreicht werden. Anfang Dezember will Celesio als letzten Eckpfeiler des Konzernumbaus sein neues Konzept für eine europäische Apothekenkooperation vorstellen.


Lothar Klein/dpa