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Celesio verkauft Pharmexx an United Drug

Verkauf von DocMorris steht noch an

STUTTGART (lk). Wie letzte Woche bekannt wurde, verkauft der Stuttgarter Pharmahändler Celesio seine Tochtergesellschaft Pharmexx an United Drug, einen international führenden Anbieter von Dienstleistungen für Hersteller und Einzelhändler im Gesundheitssektor. Der Verkaufspreis für den Marketing- und Vertriebsdienstleister Pharmexx soll 35 Millionen Euro betragen.

Nach Angaben von Celesio soll der Verkauf voraussichtlich bis zum 31. August abgeschlossen sein. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der behördlichen Genehmigungen. Nachdem bereits die Celesio-Logistiksparte Movianto einen neuen Besitzer gefunden hat, steht nach dem Verkauf von Pharmexx nun nur noch der Verkauf der Apothekenmarke DocMorris aus.

Markus Pinger, Vorstandsvorsitzender von Celesio, zur Transaktion: „Nach dem kürzlich angekündigten Verkauf von Movianto ist uns mit dem Verkauf von Pharmexx innerhalb sehr kurzer Zeit ein weiterer wichtiger Schritt zur Fokussierung auf das Kerngeschäft gelungen. Wir können jetzt unsere Ressourcen und Anstrengungen noch stärker darauf konzentrieren, das Wachstum in unserem Kerngeschäft zu beschleunigen. Mit United Drug haben wir uns für einen Investor entschieden, der die weltweiten Potenziale der Pharmexx heben und weiterentwickeln will. Das ist auch im Sinne der Mitarbeiter von Pharmexx, deren Interessen für uns von vorneherein ein entscheidendes Kriterium im Verkaufsprozess waren.“ 

„Meilenstein“ für United Drug

Liam FitzGerald, Vorstandsvorsitzender von United Drug: „Die Übernahme ist für uns ein entscheidender Schritt in Richtung unseres Ziels, der weltweit führende Anbieter von Contract Sales für die Pharmaindustrie zu werden. Darüber hinaus stellt die Akquisition einen wichtigen Meilenstein dar für die internationale Positionierung von United Drug als Outsourcing-Partner für Pharmaunternehmen.“ 

Der Verkauf des seit 2006 zu Celesio gehörenden Marketing- und Vertriebsdienstleisters Pharmexx wurde im Zuge einer grundlegenden strategischen Neuausrichtung beschlossen. Celesio hatte im Oktober 2011 angekündigt, sich zukünftig konsequent auf das Kerngeschäft mit Pharmagroßhandel und Apotheken zu konzentrieren, das über 95 Prozent des Konzerngeschäfts ausmacht.

Angebot für DocMorris-Apotheken

Seinen knapp 160 DocMorris-Apothekern will Celesio im Zuge des beabsichtigen Verkaufs des Markennamens ein Angebot zum Übertritt in das neue, eigene Apothekenkonzept unterbreiten.

Eine Lösung gefunden werden muss beim DocMorris-Verkauf nämlich für die bestehenden Lizenzverträge der deutschen DocMorris-Apotheken. Diese laufen bis zu zehn Jahre und bestehen auch nach einem Verkauf der Marke DocMorris zwischen den Apothekern und Celesio fort. Die knapp 160 DocMorris-Apotheker in Deutschland könnten daher auf der Fortführung ihrer Namensrechte bestehen. Im Verkaufsvertrag mit dem neuen Inhaber der DocMorris-Namensrechte müsste eine Übergangsfrist für jene DocMorris-Apotheker geschaffen werden, die den Markennamen in Deutschland weiterführen wollen.



DAZ 2012, Nr. 31, S. 21

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