Griechenland

Apotheker niedergeschossen

18.06.2012, 17:29 Uhr


Ein 54-jähriger griechischer Apotheker wurde vergangenen Donnerstag unweit seiner Apotheke brutal niedergeschossen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur dapd blieben tags darauf etliche griechische Apotheken aus Solidarität geschlossen, um seiner zu gedenken.

In Griechenland gibt es vermehrt Proteste – unter den griechischen Apothekern insbesondere gegen die auferlegten Sparmaßnahmen, die Pläne der Regierung, den Verkaufspreis für Arzneimittel zu senken, und die schlechte Zahlungsmoral der Krankenkassen. Die Apothekerverbände des Landes warnten bereits, das Gesundheitssystem breche zusammen. Anfang April erschoss sich ein Apotheker vor dem griechischen Parlament, weil er seine Schulden nicht mehr begleichen konnte.

Trotz aller Schwierigkeiten sprachen sich viele Griechen am gestrigen Sonntag für die Fortführung des Spar- und Reformprogramms aus, indem sie mit einer Mehrheit von 29,66 Prozent (Stand 18.06.12 um 9 Uhr) Antonis Samaras von der konservativen Nea Dimokratia wählten. Der EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy und EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso lobten daraufhin „den Mut und die Ausdauer der griechischen Bürger“. Sie seien sich der Opfer bewusst, die von den Griechen zur Reform der Wirtschaft verlangt würden.


Juliane Ziegler


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