Sport als Heilmittel

Grünes Rezept für Bewegung

Stuttgart - 23.01.2012, 12:31 Uhr


Körperliche Passivität begünstigt viele Krankheiten. Mehr Bewegung ist der Schlüssel zu einem gesünderen Leben und mehr Lebensqualität. Vor diesem Hintergrund sollen Ärzte zukünftig ihren Patienten „Bewegung auf Rezept“ verschreiben.

Wie auf der Internetseite des DOSB zu lesen ist, sind Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig Holstein und Thüringen Vorreiter in Sachen Aktivität: Hier wird Bewegung bereits auf Rezept verordnet. Weitere Länder stehen jetzt in den Startlöchern. Die Vereine in den Landessportbünden des DOSB bieten vielfältige qualitätsgesicherte Bewegungsangebote mit den Schwerpunkten Herz-Kreislauf, Muskel- und Skelettsystem, Entspannung/Stressbewältigung sowie Koordination und motorische Förderung an, die auch für Ungeübte empfohlen werden können. 

Das „Rezept für Bewegung” sei in etlichen Fällen eine Alternative zur Verschreibung von Medikamenten, in anderen Fällen eine gute Ergänzung, betont Rudolf Henke, Vorstandsmitglied der Bundesärztekammer (BÄK) und Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheitsförderung und Prävention. Henke stellt fest, dass Ärzte nicht nur mit Arzneien und Operationen heilen. Sie seien auch Gesundheitsberater für ihre Patienten. Das Rezept für Bewegung unterstütze sie dabei. Auf dem Rezept kann der Arzt Empfehlungen abgeben, die der Patient dann mit dem Übungsleiter im Sportverein umsetzen sollte.

Studien zeigen, dass Patienten in ihrem Arzt einen kompetenten Ansprechpartner für Gesundheitsfragen sehen. Gleichzeitig bieten die Sportvereine ein vielfältiges Angebot zur Bewegungsförderung und stellen Informationsmaterial zur Verfügung. Etwa 18.000 Gesundheitssportangebote der Vereine sind mit dem Qualitätssiegel „Sport pro Gesundheit“ ausgezeichnet und werden von eigens hierfür ausgebildeten Übungsleitern geleitet. Die Vergabe des Siegels „Sport pro Gesundheit“ ist an Qualitätsstandards geknüpft, die im „Leitfaden Prävention“ des GKV-Spitzenverbandes festgeschrieben sind.


Reinhild Berger