Selbstmedikation der Migräne

Almotriptan: zweites rezeptfreies Triptan wird eingeführt

08.04.2011, 12:07 Uhr


Bislang stand mit Naratriptan (Formigran®) nur ein Triptan für die Selbstmedikation einer zuvor eindeutig diagnostizierten Migräne zur Verfügung. 2009 wurde mit Almotriptan ein weiterer Vertreter partiell aus der Verschreibungspflicht entlassen, jetzt wird es für die Selbstmedikation der Migräne freigegeben.

Almotriptan ist in einer Konzentration von 12,5 mg/ Einzeldosis  mit einer maximalen Packungsgröße von 25 mg von der Verschreibungspflicht ausgenommen worden, für Naratriptan betragen die rezeptfreien Dosierungen 2,5 mg/ Einzeldosis und maximal 5 mg pro Packung. Wie das Konkurrenzprodukt Formigran® wird auch Dolortriptan® zwei Tabletten enthalten.
Ist die Einnahme der Triptane indiziert, sollte so früh wie möglich bei Auftreten der Migränebeschwerden eine Einzeldosis eingenommen werden. Wenn die Symptome innerhalb von 24 Stunden erneut auftreten, kann eine zweite Tablette eingenommen werden. Allerdings sollte zwischen der ersten und zweiten Einnahme bei Almotriptan mindestens ein Abstand von zwei Stunden liegen, bei Naratriptan von vier Stunden. Innerhalb von 24 Stunden sind maximal zwei Einzeldosierungen indiziert. Bessern sich die Symptome nach der ersten Einnahme nicht, dann wird von einer weiteren Einnahme während dieses Migräneanfalls abgeraten.
Beide Triptane wurden aufgrund ihres günstigen Nutzen/Risiko-Verhältnisses für die Selbstmedikation der Migräne freigegeben. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Schwindel, Schläfrigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Müdigkeit. Bei anhaltendem Engegefühl und Schmerzen in der Brust ist ein Arzt zu konsultieren. Ebenso ist ein Arztbesuch anzuraten, wenn die Schmerzen über 24 Stunden anhalten oder sich in ihrer Ausprägung und Häufigkeit von früheren Migräneanfällen unterscheiden. Kontraindikationen wie ischämische Herzkrankheit sind zu beachten.


Dr. Doris Uhl