Hormonersatztherapie

Nur noch jede zehnte Frau nimmt Hormone in den Wechseljahren

Berlin - 31.07.2009, 13:16 Uhr


Seit im Jahr 2002 ein Zusammenhang zwischen der Hormoneinnahme in der Menopause und Brustkrebserkrankungen festgestellt wurde, gehen die Verordnungszahlen der fraglichen Präparate merklich zurück. Auch die Zahl der Brustkrebsfälle sinkt.

 Vor wenigen Jahren war es noch verbreitet, dass Frauen in der Menopause Östrogen-Gestagen-Präparate nehmen, um so Schweißausbrüche, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen in den Griff zu bekommen. Nach Zahlen des TK-Gesundheitsreports erhielten im Jahr 2000 noch 37 Prozent der Frauen zwischen 45 und 65 Jahren Hormone verordnet. 2008 lag der Anteil nur noch bei 11,6 Prozent. Nach einer deutschen Studie sank  zwischen 1996 und 2005 bei den 50- bis 59-Jährigen die Zahl der Brustkrebserkrankungen um 12 Prozent. "Das aktuelle Material bestätigt nun, dass es einen Zusammenhang zwischen Brustkrebs und der Einnahme von Hormonen in den Wechseljahren gibt", so Dr. Sabine Voermans, Leiterin des Gesundheitsmanagements der TK.

Voermanns betonte, dass Frauen, die Hormone einnehmen, auch häufiger von Herzinfarkten, Schlaganfällen und Thrombosen betroffen seien. "Frauen sollten gemeinsam mit ihrem Arzt Risiken und Nutzen einer Hormonersatztherapie sorgfältig abwägen", so die TK-Expertin.  Sie rechnet vor: Auf 10.000 Frauen, die Östrogene und Gestagene einnehmen, kommen pro Jahr etwa acht zusätzliche Brustkrebsfälle. Eine aktuelle Studie aus Dänemark gehe zudem davon aus, dass auch jeder zwanzigste Eierstockkrebs auf die Hormonersatztherapie zurückzuführen ist.


Kirsten Sucker-Sket