Aus der Hochschule

E-Learning-Kurs "Klinische Pharmazie – Arzneimittelbezogene Probleme lösen"

Im letzten Herbst und Winter fand an der Universität Hamburg der E-Learning-Kurs "Klinische Pharmazie – Arzneimittelbezogene Probleme lösen" statt. Eine Teilnehmerin berichtet:
Foto: Privat
Kursteilnehmer mit Prof. Dr. Dorothee Dartsch (vorn rechts).

Um an dem Kurs teilnehmen zu können, belegte ich zunächst den Einführungskurs "Virtuelle Teamarbeit". Nach einem eintägigen Präsenzseminar in Hamburg habe ich vier Wochen lang die Handhabung der Lernplattform vom heimatlichen Rechner aus trainiert.

Am 18. September 2010 war es dann so weit: Zwölf Apotheker aus Offizin und Krankenhaus trafen sich zur eintägigen Auftaktveranstaltung für den Kurs "Klinische Pharmazie – Arzneimittelbezogene Probleme lösen" in Hamburg. Die Beteiligung kann man durchaus als international bezeichnen. Denn neben Kollegen aus allen Ecken Deutschlands fanden sich auch Teilnehmer aus der Schweiz, Luxemburg und Norwegen ein.

Während dieses Tages lernten wir einander und unsere Betreuerinnen von der Universität Hamburg kennen: Prof. Dr. Dorothee Dartsch, Klinische Pharmazie, Jasmin Hamadeh, Lehrbeauftragte und freie Mediendidaktikerin, und Dr. Marion Bruhn-Suhr, Arbeitsstelle für Wissenschaftliche Weiterbildung. Diese machten uns mit den organisatorischen Details des Kurses vertraut.

Alle Aufgaben, die wir allein, in kleinen Teams oder als Gesamtgruppe zu lösen hatten, waren in einem Kursfahrplan aufgeführt und auf bestimmte Zeiträume, meistens etwa eine Woche, terminiert. Wir bildeten auch gleich die kleinen Teams, deren Mitglieder während des Kurses eng zusammenarbeiteten und, wie gesagt, bestimmte Aufgaben gemeinsam lösen mussten.

Mit den neu gewonnenen Eindrücken entließen uns unsere Betreuerinnen in die "virtuelle Freiheit", in der wir zwei Tage später am heimischen Computer die ersten Aufgaben anpackten. Freiheit – das heißt, dass das Arbeiten im Kurs weder zeitlich synchron noch ortsgebunden ist. Jeder kann es also von einem beliebigen Internetrechner aus tun, wann es ihm am besten passt. Synchrone Termine, zum Beispiel ein Team-Chat, um ein Brainstorming zu einem Fallbeispiel durchzuführen, sind freiwillig und engen daher die zeitliche Freiheit nicht ein. Allerdings ist regelmäßiges Vorbeischauen im Kurs mindestens alle zwei Tage nötig, um an der Lösung der Teamaufgaben zu arbeiten.

Anhand von Literatur, Einzel- und Teamaufgaben, Multiple-Choice-Tests, Diskussionsforen und Verwendung von WIKIs (gemeinschaftlich zu bearbeitenden Web-Sites) arbeiteten wir den Stoff der insgesamt fünf Arbeitsblöcke durch:

  • Klinische Pharmakokinetik,
  • Labordaten verstehen und interpretieren,
  • Arzneimittelinteraktionen,
  • unerwünschte Arzneimittelwirkungen und Medikationsfehler sowie
  • ausgewählte Patientengruppen.

Jeder Block erstreckte sich über einen Zeitraum von vier bis fünf Wochen; danach wurde jeweils der Lernerfolg geprüft.

Besonders interessant war für mich die Bearbeitung der Fallbeispiele im kleinen Team. Die Patientenfälle waren so ausgewählt, dass wir sehr viele Erkenntnisse und Vorgehensweisen für unsere tägliche Arbeitspraxis mitnehmen konnten. Die Bearbeitung erfolgte mit flankierender Unterstützung von Prof. Dartsch, die unsere Diskussionen mitverfolgt, kommentiert, ergänzt und korrigiert hat.

Durch die sehr intensiven und abwechslungsreichen Diskussionen in den Foren habe ich viel Wissen auffrischen und neu dazu lernen können, da ich mein Staatsexamen zu einer Zeit absolviert habe, als die Klinische Pharmazie noch in den Kinderschuhen steckte. Ich hatte sehr viele "Aha"-Effekte.

Spannend war für mich auch, von den Kollegen aus Norwegen, Luxemburg und der Schweiz zu erfahren, wie sich die Arbeit als Apotheker dort gestaltet und wie das Gesundheitssystem dort aufgebaut ist. Natürlich hatten auch die deutschen Teilnehmer aus ihren Arbeitsbereichen viele interessante Dinge zu berichten, mit denen ich selbst bei meiner Tätigkeit nur wenig in Kontakt komme.

An dieser Stelle möchte ich mich bei Prof. Dartsch und den Kursteilnehmern für den großen "Input" bedanken. Ich habe alle Wortbeiträge stets mit Spannung und großem Interesse gelesen und einiges in meine tägliche Arbeit übernehmen können.

Allerdings wurde in den fünf Monaten nicht nur intensiv gebüffelt. Unter der Betreuung von Frau Hamadeh und Dr. Bruhn-Suhr kamen auch Spaß, Spiel, Unterhaltung und Unterstützung bei technischen Fragen wie der Erstellung von WIKI-Seiten und HTML-Tabellen nicht zu kurz.

Am 19. Februar 2011 trafen wir uns dann zum letzten Mal in Hamburg, um gemeinsam auf den erfolgreich absolvierten Kurs zurückzublicken. Die beim Auftakttreffen geäußerten Befürchtungen (z. B. sich zu verzetteln und den Anforderungen des Kurses nicht gerecht zu werden oder technische Probleme nicht lösen zu können) waren nicht wahr geworden, während sich fast alle Erwartungen – und ich darf im Namen aller Teilnehmer sprechen – erfüllt hatten.

Wir können diesen Kurs allen, die ihre Kenntnisse in Klinischer Pharmazie erweitern oder auffrischen wollen, sehr empfehlen. <


Der nächste Kurs


Der nächste E-Learning-Kurs "Klinische Pharmazie – Arzneimittelbezogene Probleme lösen" mit dem vorbereitenden Pflichtkurs "Virtuelle Teamarbeit" findet vom 13. August 2011 bis 18. Februar 2012 statt. Die wöchentliche Studienzeit beträgt in beiden Kursen etwa zehn Stunden. Die Präsenzveranstaltungen finden an den Sonnabenden 13. August ("Virtuelle Teamarbeit"), 10. September sowie 18. Februar 2012 ("Klinische Pharmazie") jeweils von 10 bis 17 Uhr in Hamburg statt.

Bewerbungsschluss ist am 1. August 2011.

Die Kosten betragen 1695 Euro. Darin sind enthalten:

  • Zugang zur Lernplattform mit den Unterrichtsmaterialien,
  • Teilnahmegebühr für das Pflichtmodul "Virtuelle Teamarbeit"
  • kontinuierliche Moderation,
  • Catering bei den Präsenzveranstaltungen.

Die Absolventen erhalten eine Teilnahmebescheinigung der Universität Hamburg (6 ECTS-Leistungspunkte). Die Akkreditierung durch die Bundesapothekerkammer machte in den Vorjahren den Erwerb von 92 Fortbildungspunkten möglich und wird auch für diesen Kurs beantragt.

Weitere Informationen:

www.aww.uni-hamburg.de/Klinische_Pharmazie.html


Stephanie Kilimann, Kleve



DAZ 2011, Nr. 27, S. 87

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