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Großer Fortbildungsbedarf bei Homöopathie

BONN (lr). Von Apothekenkunden auf die Möglichkeiten homöopathischer Arzneimittel angesprochen, stehen PTAs mitunter ziemlich ratlos da. So jedenfalls legen es die Ergebnisse einer aktuellen Befragung nahe, die am 15. September auf einem Fachpressegespräch in Bonn vorgestellt wurden. Auf der gleichen Veranstaltung gab es auch Hinweise, wie man diesem Missstand künftig begegnen könnte.
Viel gefragt Homöopathika werden von vielen Apothekenkunden nachgefragt. Für eine angemessene Beratung fühlt sich aber manch eine PTA nicht gut gerüstet.
Foto: ABDA

"Homöopathische Arzneimittel – voll im Beratungstrend?" Um diese Frage zu beantworten, hat der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) in Zusammenarbeit mit dem PTA-Magazin kürzlich eine Fragebogenaktion initiiert. Die Antworten von knapp 700 PTAs aus ganz Deutschland geben einen guten Einblick, welchen Stellenwert Homöopathika und Naturheilmittel in der Beratungspraxis haben – und wie kompetent entsprechende Fragen beantwortet werden.

Im Arbeitsalltag von PTAs kommen homöopathische Arzneimittel demnach vergleichsweise häufig vor, berichtete Stephan David Küpper, stellvertretender Pressesprecher des BAH. So gaben über 85 Prozent der PTAs an, täglich oder mehrmals täglich nach Homöopathika gefragt zu werden. Ein Drittel hat die Homöopathie sogar als ein Schwerpunktthema "ihrer" Apotheke ausgemacht. Die Hälfte der Umfrageteilnehmer empfiehlt einmal täglich, ein Drittel mehrmals täglich ein homöopathisches Produkt. Die Empfehlungshäufigkeit nimmt mit dem Alter und der Berufserfahrung der PTAs offenbar zu.

Der Beratungsbedarf auf Seiten der Kunden ist nach Dafürhalten der meisten Befragten im Bereich homöopathischer Arzneimittel hoch. Für eine angemessene Beratung fühlt sich so manche PTA aber nicht ausreichend gewappnet. Über 80 Prozent der Befragten wünschen sich spezielle Fortbildungsveranstaltungen und befürworten die Integration der bislang kaum berücksichtigten Thematik in die PTA-Ausbildung.

Auf diesem Sektor mögliche Lücken zu schließen, ist das Ziel des Positionierungskonzeptes "Competence Center Natur-Arznei". Für die Ausarbeitung des vom BAH mit Unterstützung von 13 naturheilkundlich tätigen Pharmaherstellern ins Leben gerufenen Projektes "Naturarznei" zeichnet die Marketing-Gesellschaft Deutscher Apotheker GmbH verantwortlich. Herzstück ist eine Online-Schulung mit 21 produktunabhängigen Modulen. Das Programm wurde von der Bundesapothekerkammer akkreditiert. Weiterführende Informationen können über die Internetadresse www.mgda-coaching.de abgerufen werden.

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