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Jeder zweite Angestellte erwägt Kündigung

Schlechte Noten für Deutschlands Arbeitgeber: Nahezu die Hälfte aller Angestellten ist mit dem aktuellen Job unzufrieden und erwägt in den nächsten Monaten einen Wechsel des Arbeitsplatzes. Das hat eine aktuelle Umfrage des Jobportals monster.de in Zusammenarbeit mit den Universitäten Frankfurt/Main und Bamberg ergeben.
Bewerbungsgespräch: Neuer Job, neues Glück?
Quelle: monster.de

Für die jährlich erscheinende Studie wurden 10.000 Arbeitnehmer aus verschiedenen Branchen zu ihrem Bewerbungsverhalten befragt. Fast die Hälfte überlegt derzeit, innerhalb des nächsten Jahres den Arbeitsplatz zu wechseln. Drei von zehn Befragten hatten sogar schon ein konkretes Angebot vorliegen. Als Gründe für den bevorstehenden Wechsel werden neben Unstimmigkeiten im Arbeitsumfeld vor allem fehlende berufliche Entwicklungsmöglichkeiten angegeben.

Barbara Neusetzer, Erste Vorsitzende von ADEXA, interpretiert die Daten so, dass Arbeitgeber zwar gezielt nach guten Angestellten suchen, nach der Einstellung aber nichts mehr tun, um diese auch zu fördern und an die Firma zu binden. "Das beginnt bei der in vielen Branchen gängigen Praxis, meist nur zeitlich befristete Arbeitsverträge zu geben, und endet dort, wo keine konkreten Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt werden", so Neusetzer.

Die Untersuchung ergab, dass viele Befragte mit der firmeneigenen Personalabteilung besonders unzufrieden sind: Lediglich 15 Prozent gaben an, in puncto Karriereplanung unterstützt zu werden, nur 13 Prozent waren mit der Personalentwicklung zufrieden. Dieser Bereich umfasst die gezielte Förderung von Angestellten, um Unternehmensziele optimal zu erreichen.

"Viele Betriebe erkennen nicht die Gefahr, die sich hinter den Tendenzen verbirgt", so Neusetzer. Nicht nur in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sei es wichtig, exzellentes Personal zu binden. "Einige Arbeitgeber haben leider immer noch nicht begriffen, dass der Erfolg letztlich von motivierten und gut geschulten Angestellten abhängt."

Zu einem gezielten Talentmanagement gehören beispielsweise regelmäßige Gespräche, in denen Möglichkeiten der beruflichen Weiterentwicklung zusammen mit dem/der Angestellten besprochen werden. Darauf aufbauend können individuelle Fortbildungspakete geschnürt werden, um neue Kompetenzen zu erlernen. Barbara Neusetzer: "Engagement muss sich für Angestellte aber auch materiell lohnen. Hier hat ADEXA mit der für 2010 vereinbarten Einführung der Leistungsorientierten Bezahlung (LOB) im Kammerbezirk Nordrhein die Weichen für die Zukunft gestellt."


Michael van den Heuvel

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