ADEXA Info

55 Jahre Apothekengewerkschaft

Auf dem Apothekertag am 21. Juni 1954 in München wurde der "Bundesverband der Angestellten in öffentlichen Apotheken" (BVA) gegründet. Er war Nachfolger der 1949 gebildeten "Tarifgemeinschaft deutscher angestellter Apotheker", die zunächst nach Kammerbezirken organisiert war und am 27. März 1954 den ersten bundesweit gültigen Bundesrahmentarifvertrag für Apothekenangestellte abgeschlossen hatte. Im Jahr 2004 wurde aus dem BVA die Apothekengewerkschaft ADEXA.

Während der BVA in den Anfangsjahren durch männliche angestellte Approbierte geprägt wurde, kamen im Verlauf von fünfeinhalb Jahrzehnten weitere Berufsgruppen wie die PTA (1968) und die Pharmazieingenieure (1990) dazu. Auch der Frauenanteil unter den Aktiven wuchs parallel mit seinem Anstieg unter den Beschäftigten in der Apotheke.

Heute ist ADEXA eine moderne und professionelle Branchengewerkschaft, die sich für die Interessen aller Berufsgruppen in der Apotheke einsetzt – auch der Auszubildenden. Wie vor 55 Jahren ist sie im Bereich der öffentlichen Apotheken die einzige Tarifvertretung.

Barbara Neusetzer, Erste Vorsitzende von ADEXA, zu den Zielen für die nächsten Jahre: "In Zeiten globaler Krisen und wirtschaftlicher Unsicherheit besinnen sich wieder mehr Arbeitnehmer auf den Schutz, den die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft bietet. Wir wollen aber erreichen, dass die überwiegend weiblichen Apothekenangestellten erkennen: Eine tarif- und berufspolitische Vertretung ist so unentbehrlich wie eine private Haftpflichtversicherung! Arbeitsrechtlicher Schutz, Informationen, Fortbildung – alles das sind Angebote, die die berufliche Zukunft sicherer, leichter und erfolgreicher machen."

Und Tanja Kratt, als Zweite Vorsitzende für den Tarifbereich zuständig, fügt hinzu: "Für die nächsten Monate stehen Gespräche mit den Arbeitgebervertretern an: mit der TGL Nordrhein über einen neuen Rahmentarifvertrag und mit dem ADA über ein eigenes Modell der leistungsorientierten Bezahlung. Beides ist nötig, um die Rahmenbedingungen in Apotheken zukunftsfest zu machen."

Dr. Sigrid Joachimsthaler

 

Freundlichkeit und Kompetenz zählen
Eine Umfrage des Düsseldorfer Instituts für Handelsforschung (IfH) unter 230 Verbrauchern hat ergeben, dass über 90 Prozent der Befragten die Freundlichkeit der Mitarbeiter und die Kompetenz der Beratung als wichtig oder sehr wichtig erachten (siehe AZ 25 vom 15. Juni, S. 1). Dazu der folgende Kommentar:
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärken!
Zunächst einen Dank an Peter Ditzel für seinen treffenden Kommentar in der AZ vom 15. Juni zu den Ergebnissen der genannten Studie. Ja, "der Faktor Mensch" in der Apotheke bedarf der Förderung und Wertschätzung – und zwar in Worten und Werken, wie man in der Kirche sagen würde. Fortbildungsmaßnahmen gehören unbedingt dazu. Und wenn es um das von Ditzel geforderte Ermöglichen der Teilnahme durch die Arbeitgeber geht, betrifft dies die Zeit ebenso wie die Übernahme der Kosten! Denn davon profitieren natürlich auch die Apotheken – und die Patienten.
Barbara Neusetzer, ADEXA, Erste Vorsitzende

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