BKA beklagt zunehmende Arzneimittelkriminalität

Berlin (ks). Das Bundeskriminalamt (BKA) hat am 27. August in Wiesbaden seinen Bundeslagebericht zur Organisierten Kriminalität 2007 vorgestellt. Darin konstatiert die Behörde einen wachsenden illegalen Internethandel mit Arzneimitteln. Auch der Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen hat im vergangenen Jahr erheblich zugenommen.
ABDA: Politik muss endlich handeln

Insgesamt sind die Fallzahlen im Bereich der Arzneimittelkriminalität laut BKA in den letzten Jahren tendenziell gestiegen. Im Jahr 2007 wurden 2397 Fälle registriert. Die Bandbreite der entdeckten Fälschungen erstreckt sich von Lifestyle-Produkten über Antibiotika, Entzündungshemmer und Hustenmittel bis hin zu HIV-Präparaten. Gefälscht werden sowohl preiswerte Massenmedikamente als auch hochpreisige Arzneimittel. Explizit stellt das BKA fest, dass der illegale Handel mit gefälschten Arzneimitteln über das Internet deutlich zugenommen habe. Damit erhöhe sich die Gefahr, dass Verbraucher unwissentlich Arzneimittel einnehmen, die zu schweren gesundheitlichen Schäden bis hin zum Tod führen können, warnt die Behörde. "Es ist wichtig, dass die deutschen Behörden auf dieses dramatisch wachsende Problem hinweisen", betonte ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf. "Jetzt ist es höchste Zeit, dass die Politik handelt".

Das BKA weist zudem darauf hin, dass sich 2007 der durch Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen verursachte Schaden im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdreifacht hat (2006: 10,2 Millionen Euro; 2007: 31,6 Millionen Euro). Neben dem materiellen Schaden wiesen diese Gesundheitsdelikte auch eine enorme Sozialschädlichkeit auf, da die Schäden auf die Kosten des Gesundheitswesens abgewälzt würden, so die Behörde. Als mögliche Ursachen für den Anstieg nennt das BKA die verstärkten Aktivitäten der Strafverfolgungsbehörden (Einrichtung spezialisierter Ermittlungsgruppen) und zusätzliche Kontrollmechanismen der Kassenärztlichen Vereinigungen und Krankenkassen. .

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