KBV: Bonus-Malus senkt Kosten

BERLIN (ks). Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat einen Beitrag des "Spiegel" dementiert, wonach die Bonus-Malus-Regelung nicht zu Einsparungen sondern zu Mehrausgaben führt. Grund sei die häufigere Verordnung großer Packungen, so der "Spiegel". Die KBV erklärte hingegen, dass bereits über 100 Millionen Euro eingespart werden konnten.

Kassenärzte dementieren "Spiegel"-Bericht

Der "Spiegel" hatte berichtet, dass die Bonus-Malus-Regelung des Arzneimittel-Wirtschaftlichkeitsgesetzes die Verordnungskosten in die Höhe getrieben habe, statt sie zu senken. Dies habe seine Ursache darin, dass für die Frage Bonus oder Malus nicht entscheidend sei, wie viele Medikamente ein Arzt verschrieben habe, sondern vielmehr der Durchschnittspreis der von ihm verordneten Tabletten. In der Folge hätten Ärzte vermehrt durchschnittlich günstigere Großpackungen verschrieben – auch wenn diese Mengen gar nicht nötig waren.

KBV-Vorstand Carl-Heinz Müller hält den Artikel schlicht für schlecht recherchiert: "Die Ausgaben sinken in den sechs Arzneimittelgruppen, für die die neue gesetzliche Regelung der Durchschnittskosten gilt, drastisch" erklärte er am 25. Juli in Berlin. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres seien hier die Kosten gegenüber dem Vergleichszeitraum 2006 von 769 auf 664 Millionen Euro zurückgegangen. Für Müller ist dies ein Beleg, dass die Vertragsärzte, "mit Augenmaß und ganz im Sinne des Gesetzgebers und der Beitragszahler" verordnen – trotz ihres täglichen Spagats zwischen einer guten Verordnungspraxis und ökonomischen Zwängen. Der KBV-Vorstand ist zudem überzeugt, dass die Bonus-Malus-Regelung noch höhere Einsparungen erzielen könnte, wenn es nicht die zahlreichen Zuzahlungsbefreiungen durch die Rabattverträge der Krankenkassen gegeben hätte. .

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