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Närrisch Feiern ohne Nebenwirkungen

Die närrische Zeit nähert sich ihrem Höhepunkt – in allen Faschings- und Karnevalshochburgen wird gefeiert, was das Zeug hält. Der Alkohol fließt in Strömen, geschlafen wird erst wieder nach Aschermittwoch. Kein Wunder, dass so manch einer von den Nachwirkungen der feucht-fröhlichen Tage und Nächte geplagt wird. Kopfschmerzen, trockene Zunge, wackelige Knie und brennende Augen, Schwindel, Erschöpfung, Übelkeit und Magen-Darm-Probleme – das sind die typischen Begleiterscheinungen eines zu hohen Alkoholgenusses. Aber nicht nur Dauer-Feierer sind hiervon betroffen, auch eine einzige "durchzechte" fetzige Ballnacht kann den nächsten Tag zur Hölle machen. Damit Ihnen und Ihren Kunden das nicht passiert, erhalten Sie hier einige Tipps, wie Sie dem typischen Faschingskater entgehen und trotzdem ausgelassen feiern können.

Alkoholverträglichkeit –

von der individuellen

Situation abhängig Alkoholische Getränke sind keine Durstlöscher. Auch wenn uns viele neue und coole Drinks eines besseren belehren wollen, Alkohol wird schon immer als Genussmittel bezeichnet und das nicht ohne Grund. Ab welcher Alkoholmenge sich ein Kater einstellt, hängt von persönlichen Voraussetzungen ab: Frauen und "leichtgewichtige" Menschen vertragen weniger Alkohol als Männer oder "Schwergewichtige".

Entscheidend ist nicht nur die Alkoholmenge, sondern auch ob jeder einzelne Drink schnell, in kurzen Abständen folgend oder verschiedene alkoholische Getränke durcheinander getrunken werden. Besonders rasch geht der Alkohol ins Blut, wenn er in warmen, zuckerhaltigen oder in kohlensäurehaltigen Getränken ist. Grundsätzlich vermeiden Sie einen Kater am besten, wenn Sie nur soviel trinken, wie Sie tatsächlich vertragen.

Alkohol wird schnell ins Blut aufgenommen. Schon im Magen treten etwa 20 % in die Blutbahn über. Die maximale Alkoholkonzentration im Blut ist ein bis zwei Stunden nach dem Verzehr erreicht. 0,5 l Bier, 0,25 l Wein oder drei Gläser (à 2 cl) Schnaps enthalten etwa 20 g reinen Alkohol. Pro Stunde werden durchschnittlich 0,1 g Alkohol/kg Körpergewicht abgebaut, das entspricht einer Abnahme von 0,1 Promille/Stunde. Ein 80 kg schwerer Mann würde etwa 2,5 Stunden benötigen, um die Menge von 20 g Alkohol wieder abzubauen und auszuscheiden, eine 60 kg schwere Frau schon mehr als drei Stunden.

Stärken Sie sich für die Party!

Am besten ist man für eine alkoholbeladene Nacht gewappnet, wenn man vorher eine reichliche Mahlzeit zu sich nimmt. Die magenfüllende solide Grundlage darf in diesem Fall gern etwas deftiger ausfallen, denn fett- und eiweißhaltige Nahrung verzögert die Magenentleerung und damit den raschen Übergang von Alkohol ins Blut. Auch im Laufe der Feier sollte man sich ruhig immer wieder ein paar fetthaltige Knabbereien, Nüsse, Käsehäppchen oder auch eine kräftige Mitternachtssuppe gönnen. Die "Unmengen" an Kalorien, aufgestockt noch durch die Getränke, sollen an dieser Stelle ausnahmsweise unerwähnt bleiben, denn wozu gibt es denn die anschließende Fastenzeit!

Neben dem Durcheinandertrinken und natürlich der Gesamtmenge an konsumiertem Alkohol, spielt auch die Getränkeart eine Rolle für die Entstehung eines Katers. Noch immer sind zwar die Stoffe, die den Katerkopfschmerz auslösen, nicht völlig bekannt, unter Tatverdacht stehen aber besonders chemisch höherwertige Alkohole und Methanol. Einer britischen Studie zufolge nimmt der Alkoholkopfschmerz in der Reihenfolge Brandy, Rotwein, Weißwein, Gin und Wodka ab. Den "mildesten" Kater löst reines Ethanol aus.

Und auch das Acetaldehyd, das in unserem Körper beim Alkoholabbau entsteht, ist sicher nicht ganz unschuldig an den unangenehmen Nachwirkungen intensiven Alkoholgenusses. Letztlich macht es natürlich die (individuell unterschiedliche) Menge an alkoholischen Getränken, aber vor den derzeit so beliebten Cocktails mit teilweise nicht allgemein bekannten Zutaten sei besonders gewarnt.

Der nächste Morgen

Wer dennoch zu tief ins (falsche) Glas geschaut hat und am Morgen danach leiden muss, dem helfen jetzt nur noch an den Symptomen orientierte Maßnahmen, um wieder fit zu werden. Auf keinen Fall hilft es, den Teufel mit dem Belzebub austreiben zu wollen, also zu versuchen, mit einem aufputschenden Glas Sekt oder einem Weißbier den Kater zu vertreiben. Hierdurch verzögert sich der Alkoholabbau nur noch mehr und die Leber wird zusätzlich belastet.

Besser ist da schon das traditionelle Katerfrühstück (sofern es der Magen zulässt). Der Appetit auf sauer Eingelegtes wie Rollmops, Brathering, Gurke hat durchaus seinen Grund: Reichlicher Alkoholgenuss bringt unseren Wasser- und Elektrolythaushalt durcheinander. Durch salzige Katerkiller kann man den wieder in den Griff bekommen. Alkohol beeinflusst nicht nur die Leistungsfähigkeit des Gehirns und die Funktion des zentralen Nervensystems, sondern blockiert auch das Hormon Vasopressin. Dieses Hormon ist normalerweise für die Regulation des Wasserhaushalts unseres Organismus zuständig.

Wird es durch überreichlichen Alkoholkonsum blockiert, ist häufiges Wasserlassen (Diurese) die Folge. Damit wird dem Körper aber nicht nur Flüssigkeit entzogen, sondern es tritt auch ein Elektrolytverlust (Natrium, Kalium, Calcium) ein. Als Folge davon entsteht der lästige Nachdurst, der "Brand" am nächsten Morgen, oft begleitet von starken Kopfschmerzen. Um den Durst zu löschen, sollte man reichlich Mineralwasser, Saftschorle oder Gemüsesäfte trinken, und eben auch ruhig zum Rollmops greifen. Übrigens kann man, quasi zur Schadensbegrenzung, nach der Feier vor dem Schlafengehen ein Elektrolytgetränk zu sich nehmen, um frühzeitig für einen Ausgleich der verlorenen Stoffe zu sorgen. Damit sind die Katersymptome am nächsten Morgen vielleicht etwas gemildert.

Da Alkohol auch den Blutzuckerspiegel senkt, hilft häufig auch ein zuckerhaltiges Frühstück dem Kater auf die Sprünge bzw. zur Stärkung der weichen Knie. Es eignen sich beispielsweise Fruchtsäfte, Obst und süßer Brotbelag. Ein anschließender ausgiebiger Spaziergang an der frischen Luft stabilisiert dann zusätzlich den Kreislauf – und ein erholsames Nachmittagsschläfchen kann auch nicht schaden.

Und wenn das alles noch nicht hilft, der alkoholischen Nachwirkungen Herr zu werden, dann beruhigen beispielsweise Antazida und H2-Blocker die durch übermäßige Säure strapazierte Magenschleimhaut. Und ein Kopfschmerzmittel – wegen des Flüssigkeitseffekts am besten als Brausetablette – vertreibt die ungeliebte Katze im Kopf dann endgültig. Ingwerkapseln schließlich können gegen den Brechreiz helfen.

Die beste Katertherapie ist allerdings wie immer die Prävention, also gar nicht erst so viel Alkohol trinken, dass die Pein entsteht. Das wissen wir natürlich grundsätzlich alle, spätestens erinnern wir uns daran am Morgen danach, wenn der Kater beißt, und wir uns wieder mal schwören, das nächste Mal wirklich vernünftiger zu sein. In diesem Sinne: Viel Spaß beim närrischen Kehraus!

Tipps fürs Feiern 

Wenn es möglich ist, sollten Sie im Verlauf der Feier bei einer Getränkeart bleiben. Also nicht von der Sektbar zur Schnapsbar ziehen, zwischendurch Bier und Wein trinken oder zum Aufwärmen beim Faschingsumzug Glühwein und Punsch "vernichten". Gerade aus kohlensäurehaltigen (Sekt) und heißen, gezuckerten Getränken wie Punsch, Glüh-wein oder Grog wird der Alkohol besonders schnell in die Blutbahn aufgenommen.

 

Besser ist es, sich an eine Sorte, z.B. Wein(schorle) oder (alkoholarmes, -freies) Bier, zu halten, zwischendurch immer wieder mal ein Glas Mineralwasser pur zu trinken, und beispielsweise durch ausgiebiges Tanzen "Abstand" vom Glas zu wahren. Gegen den Durst hilft dann zunächst am besten etwas Antialkoholisches. Das hilft, den Flüssigkeitshaushalt etwas auszugleichen bzw. den Alkoholkonsum in Maßen zu halten.

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