Prisma

Stammzellen: Auch ein altes Hirn kann sich regenerieren

Lange Zeit hat man angenommen, dass einmal zerstörte Hirnzellen nicht mehr ersetzt werden können. Norwegische Forscher haben nun jedoch in Hirngewebe von erwachsenen Menschen Stammzellen entdeckt, aus denen sich neue Hirnzellen entwickeln können.

Das Gewebe musste Patienten bei Operationen wegen Epilepsie aus dem Schläfenlappen entnommen werden. Die Stammzellen wurden nach ihrer Entdeckung im Reagenzglas weiter gezüchtet. Innerhalb von nur vier Wochen entwickelten sie sich zu richtigen Hirnzellen, mit Fasern, die Kontakt zu anderen Zellen aufnehmen können, und mit der Fähigkeit, elektrische Signale zu empfangen und auszusenden.

Zwei Schlüsse lassen sich aus den Forschungsarbeiten ziehen: Erstens ist es möglich, dass sich zum Beispiel nach einem Unfall oder einem Hirnschlag zerstörtes Gewebe teilweise wieder erholen kann. Dazu müsste man Wege finden, die natürlich vorhandenen Stammzellen so anzuregen, dass neue Hirnzellen daraus entstehen. Zweitens könnte man Stammzellen gezielt züchten und in kranke Gehirne verpflanzen. So weit ist man zwar noch nicht, doch die Aussichten lassen auf künftige Fortschritte hoffen. azpd/ral

Quelle: Brain 128 (9), 2189 – 2199 (2005).

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