Prisma

Mit elektrischen Impulsen gegen Depressionen

Schwere Depressionen werden schon seit einigen Jahren mit der Elektrokrampftherapie behandelt - obwohl der Mechanismus der Methode bislang kaum bekannt war. Aktuelle Untersuchungen bieten nun eine Erklärung für die Wirksamkeit der Therapie.

Bei der Elektrokrampftherapie löst ein kontrollierter elektrischer Stromfluss beim Patienten einen epileptischen Krampfanfall aus. Der Anfall dauert etwa 20 bis 40 Sekunden und löst sich dann auf. Wie schwedische Wissenschaftler der Universität Lund in einer Untersuchung an Ratten zeigen konnten, wirkt der künstlich erzeugte Kurzschluss im Gehirn offenbar dem Schrumpfen bestimmter Hirnregionen entgegen. Dies würde den antidepressiven Effekt der Elektrokrampftherapie erklären. Denn bei schweren länger anhaltenden Depressionen verhindert die erhöhte Menge an Stresshormonen die Bildung neuer Nervenzellen und deren Versorgungsgefäße im Hippocampus, dessen Masse sich somit auf Dauer verringert. Mit Hilfe des elektrischen Reizes lässt sich die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung verbessern. Nervenzellen und Blutgefäße werden zu neuem Wachstum angeregt und die für eine Stimmungsstabilisierung verantwortlichen Neurotransmitter vermehrt ausgeschüttet. war

Quelle: Bild der Wissenschaft, Meldung vom 14. September 2005

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