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Ultraschall erhöht Chancen bei Schlaganfall

Eine Kombinationstherapie aus Thrombolytika und Ultraschall kann Thromben bei einem Schlaganfall schneller auflösen als die Medikamente alleine es vermögen. Das belegt eine Studie, die nun im "New England Journal of Medicine" veröffentlicht wurde. "Der kontinuierliche Einsatz von Ultraschall könnte in Zukunft die Therapie mit Thrombolytika ergänzen und die Heilungschancen nach einem Schlaganfall erhöhen", kommentiert Prof. Dr. Martin Grond, Vorstandsmitglied der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG), die Ergebnisse.

An der Studie nahmen 126 Schlaganfallpatienten teil. Sie wurden innerhalb der ersten drei Stunden nach dem Gefäßverschluss entweder mit einer Kombinationstherapie aus t-PA (Gewebe-Plasminogen-Aktivator) plus Ultraschall oder ausschließlich mit t-PA behandelt. Als Maß für den Erfolg der beiden Therapiearme wurden die Wiedereröffnung der Hirnarterien und die frühe klinische Besserung der Patienten gemessen. Bei 49 Prozent der Patienten kam es zu einer frühen Rekanalisation bzw. deutlicher klinischer Besserung nach t-PA plus Ultraschall. t-PA alleine war dagegen nur bei 30 Prozent der Patienten erfolgreich.

Worauf der Benefit von Ultraschall beruht, ist noch nicht vollständig geklärt. Vermutet wird, dass der Thrombus durch die Beschallung teilweise zertrümmert wird und dem Medikament dadurch eine größere Angriffsfläche bietet. Gefahren scheinen von der Kombinationsbehandlung nicht auszugehen, insbesondere die Hirnblutungsrate war in der Studie nicht erhöht. Normalerweise wird Ultraschall bei Schlaganfallpatienten rein zu diagnostischen Zwecken eingesetzt, um die Gefäßverschlüsse zu lokalisieren. Angesichts der Daten aus der Pilotstudie soll nun eine Phase-II-Studie weitere Daten liefern, wie wirksam und sicher der Einsatz von Ultraschall bei der Therapie eines Schlaganfalls ist. ral

Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft, 3. 5. 2005

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