Prisma

Leptin verbessert die Kontrolle der Esslust

Das in Fettzellen produzierte Peptidhormon Leptin ist an der Regulation der Nahrungsaufnahme beteiligt, indem es einen appetithemmenden Effekt vermittelt. Neue Erkenntnisse über das Wie dieses Effekts haben nun Wissenschaftler vom National Institute on Drug Abuse, Baltimore, gewonnen.

Bislang wurde angenommen, dass Leptin im Gehirn verschiedene Regelkreise des Stoffwechsels beeinflusst und darüber eine Sättigung vermittelt. Doch die Wirkung des Hormons im Gehirn scheint über diese Prozesse deutlich hinauszugehen. Das konnten Wissenschaftler um John Matochik an drei freiwilligen Probanden feststellen, die aufgrund einer Mutation im ob-Gen nicht in der Lage sind, eigenes Leptin zu produzieren.

Die tägliche Gabe von Leptin führte bei diesen Studienteilnehmern im Zeitraum von 18 Monaten nicht nur zu einer Gewichtsreduktion von durchschnittlich 50 Prozent, sondern auch zu einer Veränderung der Hirnmasse. Der Anteil der grauen Substanz und damit die Anzahl der Nervenzellen nahm in drei Hirnregionen zu, die mit der Kontrolle von Verhalten und Begierden in Verbindung gebracht werden. Leptin hat nach Ansicht der Studiendurchführenden somit nicht nur ein Sättigungsgefühl bei den Probanden vermittelt, sondern auch deren Fähigkeit verbessert, das eigene Verhalten zu kontrollieren. ral

Quelle: J. Clin. Endocrin. & Metabol., Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1210/jc.2004-1979

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