Arzneimittel und Therapie

VIGOR-Studie: Weniger gastrointestinale Nebenwirkungen mit Rofecoxib

Die neue VIGOR-(VIOXX Gastrointestinal Outcomes Research)-Studie zeigt nach einer Information von MSD die gastrointestinale Sicherheit des COX-2-Inhibitors Rofecoxib.

Im Vergleich zu einem herkömmlichen nichtsteroidalen Antirheumatikum, dem Naproxen, wurden klinisch relevante gastrointestinale Ereignisse in der VIGOR-Studie unter Rofecoxib mehr als halbiert. Die geringe "Restquote" an Magen-Darm-Komplikationen entsprach einem Niveau, wie man es sonst nur von Patienten kennt, die keine NSAR einnehmen.

Das Plus an Sicherheit, das die VIGOR-Studie dem COX-2-Inhibitor Rofecoxib bescheinigt, spiegelt sich am deutlichsten in der "Number Needed to Treat": Um eine klinische gastrointestinale Komplikation zu vermeiden, müssen pro Jahr 41 Patienten mit Rofecoxib statt mit Naproxen behandelt werden.

Die weltweite randomisierte Doppelblindstudie schloss 8076 Patienten mit rheumatoider Arthritis ein. Über durchschnittlich neun Monate erhielten die Patienten entweder einmal täglich 50 Mikrogramm Rofexocib (n = 4047) - das Zwei- bis Vierfache der für die Behandlung der Arthrose empfohlenen Dosis - oder die Standarddosis von zweimal täglich 500 Mikrogramm Naproxen (n = 4029).

Primärer Endpunkt war die Inzidenz klinischer Ereignisse im oberen Gastrointestialtrakt (Perforation, symptomatisches Ulkus, Obstruktion, Blutung), sekundärer Endpunkt die Inzidenz besonders schwerer gastrointestinaler Komplikationen (Perforation, Obstruktion, größere Blutung).

Ergebnisse

Im Vergleich zu Naproxen reduzierte Rofecoxib das Risiko klinischer gastrointestinaler Ereignisse um 50%, das Risiko schwerer Komplikaionen um 60% und das Risiko gastrointestinaler Blutungen um 60%. Signifikant vermindert wurden auch dyspeptische Beschwerden wie epigastrische Schmerzen, Sodbrennen, Magendrücken, Aufstoßen, Übelkeit und Durchfall. Rofecoxib-Patienten wurden seltener anämisch und brachen die Studie seltener wegen dyspeptischer Beschwerden ab. In allen Subgruppen waren die Ergebnisse hochsignifikant: bei Männern wie Frauen, älteren wie jüngeren Menschen, Patienten mit und ohne frühere Ulkuskrankheit.

Rofecoxib war bei der Behandlung der rheumatoiden Arthritis genauso wirksam wie Naproxen in hohen Dosen sowohl im Urteil der Patienten als auch der Ärzte. Bezüglich der Sicherheit zeigten sich keine Unterschiede. Gesamtmortalität (0,5% unter Rofecoxib, 0,4% unter Naproxen) und kardiovaskuläre Mortalität (0,2% in beiden Gruppen) waren identisch.

Literatur: Bombardier, D., et al.: Comparison of upper gastrointestinal toxicity of rofecoxib and naproxen in patients with rheumatoid arthritis. N. Engl. J. Med. 343, 1520-1528 (2000).

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