Arzneimittel und Therapie

Asthma bronchiale: Besserung durch Leukotrien-Rezeptorantagonisten

Der Leukotrien-Rezeptorantagonist Montelukast verbesserte bei sechs- bis vierzehnjährigen Kindern die Asthmasymptomatik, ohne unerwünschte Wirkungen hervorzurufen. Insbesondere wurde durch die Behandlung mit Montelukast die Lungenfunktion signifikant verbessert.

Leukotriene spielen bei der Pathogenese des Asthma bronchiale eine wichtige Rolle. Bei ihrer Freisetzung aus inflammatorischen Zellen führen sie zu einer Bronchokonstriktion, erhöhter Schleimsekretion und Gefäßpermeabilität sowie zu einer Anreicherung eosinophiler Granulozyten in den Atemwegen. Leukotrienblocker (Rezeptorantagonisten und 5-Lipoxygenasehemmer) wurden bereits erfolgreich bei erwachsenen Asthmakranken eingesetzt. In einer amerikanischen Studie wurde nun die Wirksamkeit des Leukotrienantagonisten Montelukast (Singulair®) bei Kindern untersucht.

Randomisierte, doppelblinde Studie mit 336 Kindern An der multizentrischen, randomisierten, plazebokontrollierten und doppelblinden Studie nahmen 336 Kinder im Alter von sechs bis vierzehn Jahren teil. Alle Kinder zeigten ein ähnliches Krankheitsbild; ihr forciertes exspiratorisches Volumen lag zwischen 50 und 85% des Normalwertes und stieg nach Gabe eines inhalativen Beta-Agonisten um mindestens 15% an. Die subjektive Beurteilung der Erkrankung, die nach einem Punkteschema (u.a. Schwere und Häufigkeit der Anfälle, Einschränkung der Aktivitäten) bewertet wurde, war ebenfalls ähnlich. Alle Kinder benötigten täglich Beta-Agonisten; rund ein Drittel der Studienteilnehmer zusätzlich ein Cortisonspray (39% der Verumgruppe und 33% der Plazebogruppe). Nach einer zweiwöchigen Run-in-Phase mit einem Plazebo erhielten die 201 Kinder der Verumgruppe jeden Abend 5 mg Montelukast, die 135 Kinder der Vergleichsgruppe ein Plazebo. Meßkriterien für die Studienauswertung waren unter anderem das forcierte exspiratorische Volumen, der zusätzliche Medikamentenverbrauch, die subjektive Beurteilung des Asthmas, die Zahl eosinophiler Granulozyten und das Auftreten unerwünschter Wirkungen. 314 Kinder beendeten die achtwöchige Studie.

Besserung der Asthmasymptomatik § Das morgendliche forcierte exspiratorische Volumen stieg in der Verumgruppe von 1,85 l auf 2,01 l, in der Plazebogruppe von 1,85 l auf 1,93 l. Das entspricht einem 8,23%igen Anstieg in der Montelukastgruppe verglichen mit einer 3,58%igen Zunahme in der Vergleichsgruppe (P=<0,001). § Kinder der Verumgruppe benötigten weniger inhalative Beta-Agonisten und schätzten ihre Lebensqualität höher ein als Kinder der Vergleichsgruppe. § In der Verumgruppe kam es zu einer signifikanten Abnahme eosinophiler Granulozyten im peripheren Blut. § Montelukast wurde gut vertragen; Art und Häufigkeit unerwünschter Wirkungen (vor allem Infektionen des Respirationstrakts, Kopfschmerzen und Asthma) unterschieden sich in den beiden Gruppen kaum.

Literatur Knorr, B., et al.: Montelukast for chronic asthma in 6- to 14-year-old children. J. Am. Med. Assoc. 279, 1811-1186 (1998). Dr. Petra Jungmayr, Esslingen

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.