Arzneimittel und Therapie

Leukotrien-Rezeptorantagonisten: Montelukast bei allergischer Rhinitis

Der Leukotrien-Rezeptorantagonist Montelukast könnte zukünftig auch einen Platz in der Therapie der allergischen Rhinitis erhalten. Dies legen Daten nahe, die nach einer Information von MSD anlässlich der European Academy of Allergology and Clinical Immunology (EAACI) in Berlin präsentiert wurden. Sie zeigen, dass Montelukast zu einer signifikanten Verbesserung der üblicherweise mit einer allergischen Rhinitis verbundenen Symptome führt. Das gilt auch für die sehr störenden nächtlichen Symptome.

In einer randomisierten, multizentrischen, doppelblinden plazebokontrollierten Studie erhielten 1302 Patienten (15 - 81 Jahre) mit saisonaler allergischer Rhinitis zwei Wochen lang einmal täglich entweder 10 mg Montelukast, 10 mg Loratadin oder Plazebo. Unter der Behandlung mit 10 mg Montelukast besserten sich typische Symptome am Tage und in der Nacht, wie Einschlafschwierigkeiten, nächtliches Erwachen und verstopfte Nase beim Erwachen in signifikantem Ausmaß. Sie wurden anhand einer Skala von 0 (gut) bis 3 (schlecht) bewertet.

Die Verbesserung gegenüber Plazebo war sowohl für alle nächtlichen Symptome zusammengefasst, als auch für alle Einzelwerte (Einschlafschwierigkeiten, nächtliches Erwachen, nasale Kongestion beim Aufwachen) statistisch signifikant. Die Wirkung von Montelukast bei allergischer Rhinitis lässt sich dadurch erklären, dass offensichtlich auch bei allergischer Rhinitis Leukotriene eine Rolle spielen.

Verringerte Entzündungsreaktion

Die Daten belegen, dass 10 mg Montelukast täglich die Zahl der peripheren Eosinophilen im Blut, einem Marker der allergischen Entzündung, gegenüber Plazebo signifikant vermindert (p < 0,001). Das Antihistaminikum Loratadin zeigte dagegen hier gegenüber Plazebo keinen signifikanten Effekt.

Der antientzündliche Effekt von Montelukast unterstreicht die Bedeutung der Cysteinyl-Leukotriene als wichtigen und relevanten Entzündungsmediatoren nicht nur beim Asthma bronchiale, sondern auch bei der allergischen Rhinitis. Auch die neuen Therapierichtlinien der WHO (Allergic Rhinitis and its Impact on Asthma, ARIA) weisen auf eine enge Verbindung zwischen beiden Krankheitsbildern hin.

ARIA ruft zu einem globalen Ansatz in der Diagnose, Therapie und dem Patientenmanagement von Patienten mit diesen verknüpften Krankheitsbildern auf. Patienten mit allergischer Rhinitis sollten auch auf Asthma untersucht werden und umgekehrt. Die orale Therapie könnte einen Effekt sowohl auf die nasalen als auch auf die bronchialen Symptome entfalten - ohne die Complianceprobleme, die bei inhalativer oder intranasaler Gabe zu beobachten sind.

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