Bericht

Chemotherapie: Zytostatikabedingtes Erbrechen

Ein großes Problem bei der Anwendung von Zytostatika stellt die häufige emetische Nebenwirkung dar, die erheblich von der Wahl des Zytostatikums abhängt, dosisabhängig zunimmt und mit der Therapiedauer abnimmt.

Zu den besonders prädisponierenden Faktoren für das Auftreten des zytostatikabedingten Erbrechens gehören weibliches Geschlecht, jüngeres Lebensalter und Neigung zum Erbrechen bei anderen Gelegenheiten. Das zytostatikabedingte Erbrechen gliedert sich im allgemeinen in zwei Phasen, wobei die Intensität der Emesis in beiden Phasen direkt miteinander korreliert. Die erste, besonders intensive Phase beginnt kurz nach der Applikation und dauert einige Stunden an. Die zweite Phase verläuft weniger stark, beginnt am zweiten Tag nach der Anwendung und dauert einige Tage an. Gegenüber der klassischen Therapie mit Metoclopramid und Dexamethason erweist sich die Anwendung der modernen 5-HT3-Antagonisten in der ersten Phase als deutlich besser wirksam. Hier hat die mitunter als übertrieben kritisierte aufwendige Suche nach immer wieder neuen Rezeptorsubtypen und den geeigneten Antagonisten zu einem echten Therapievorteil geführt. Denn unter den vielen 5-HT-Rezeptoren ist der 5-HT3-Rezeptor speziell für den hier beabsichtigten Effekt verantwortlich. Allerdings ist die Therapie mit 5-HT3-Antagonisten in der zweiten, verzögerten Phase der klassischen Therapie nicht überlegen.

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