Superfoods-Beratungswissen – Teil 11

Camu-Camu und Acerola – die Vitamin-C-Bomben

Münchingen - 30.03.2021, 09:15 Uhr

Zwei Gramm Vitamin C sollen in hundert Gramm Camu-Camu-Fruchtfleisch (links) enthalten sein. Das ist das Vierzigfache an Vitamin C, das Orangen enthalten. Acerola (rechts) punktet mit immerhin 1.000 bis 2.500 Milligramm Vitamin C pro hundert Gramm Presssaft. (Fotos: Marco Tulio, Ildi / stock.adobe.com)

Zwei Gramm Vitamin C sollen in hundert Gramm Camu-Camu-Fruchtfleisch (links) enthalten sein. Das ist das Vierzigfache an Vitamin C, das Orangen enthalten. Acerola (rechts) punktet mit immerhin 1.000 bis 2.500 Milligramm Vitamin C pro hundert Gramm Presssaft. (Fotos: Marco Tulio, Ildi / stock.adobe.com)


Vitamin C aus exotischen Früchten?

Auch wenn das Nahrungsergänzungsmittel-Marketing äußerst eindringlich mit der gesundheitsfördernden Wirkung seiner Produkte argumentiert: Eine gesunde Kost besteht nicht aus der Gabe einzelner, konzentrierter Nahrungsbestandteile in Kapsel- oder Pulverform. Gesunde Ernährung ist ein Gesamtkonzept aus allen Lebensmittelgruppen im richtigen Verhältnis.

Brauchen wir zusätzliches Vitamin C aus exotischen Früchten, deren Konzentrat um die halbe Welt geflogen wird? Für deren Anbau im Regenwald Flächen gerodet und Ökosysteme noch mehr aus dem Gleichgewicht gebracht werden müssen? Diese Fragen kann man sich im Zusammenhang mit Camu-Camu und Acerola stellen. Die Antwort ist einfach: Unsere Vitamin-C-Zufuhr lässt sich problemlos mit heimischen bzw. europäischen Früchten decken. Vor allem lässt sich auf diese Weise reichlich Geld sparen. Gesunde Ernährung muss nicht teuer sein – auch wenn das häufig vermutet wird. 

Wer sich die geschmackliche Vielfalt allerdings etwas kosten lassen möchte, darf bei Camu-Camu und Acerola zugreifen, ohne Gefahren für seine Gesundheit zu befürchten. Als Verbraucher sollte man sich allerdings von romantischen Vorstellungen lösen, dass die Amazonas-Früchte aus „Wildwuchs“ stammen, von indigenen Völkern per Hand liebevoll aus dem Gebüsch gesammelt und ausgelesen. Oder, dass man damit einen sozialen Beitrag in den einkommensschwachen Gebieten des Regenwaldes leistet. Auch wenn manche Hersteller das auf ihren Internetseiten so darstellen, dürfen Zweifel angebracht sein.

Auf einen Blick

  • Camu-Camu-Beeren und Acerola-Kirschen gehören zu den Vitamin-C-reichsten Früchten der Welt.
  • Sie werden nach der Ernte in Süd- oder Mittelamerika für den Export zu Konzentraten und Pulvern verarbeitet.
  • Der Vitamin-C-Bedarf lässt sich problemlos mit in Europa heimischen Früchten decken. Wer seine Ernährung trotzdem mit Camu-Camu und Acerola bereichern möchte, muss keine gesundheitlichen Gefahren befürchten.

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Reinhild Berger, Apothekerin
redaktion@daz.online


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