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Gesundheitliche Probleme bei einem Probanden
AstraZeneca stoppt Corona-Impfstoff-Studie
Gesundheitliche Probleme bei einem der Probanden veranlassen AstraZeneca, die Phase-III-Studie zu seinem Corona-Impfstoff vorsorglich anzuhalten. Gemeinsam mit der Universität Oxford forscht AstraZeneca an AZD1222. Unklar ist, ob die schwerwiegende gesundheitliche Reaktion des Teilnehmers tatsächlich in Zusammenhang mit der Impfung steht.
Pause bei der Corona-Impfstoff-Studie von AstraZeneca. AZD1222 befindet sich in Phase-2/3-Studien in England und Indien sowie in Phase-3-Studien in Brasilien, Südafrika und an mehr als 60 Standorten in den Vereinigten Staaten. Nun musste die Untersuchung unplanmäßig gestoppt werden. Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet von „gesundheitlichen Problemen“ bei einem der Teilnehmer, wobei aktuell noch unklar ist, ob diese tatsächlich auf die Impfung zurückzuführen sind. Während des Stopps sollen zunächst keine weiteren Studienteilnehmer geimpft und bisher geimpfte Personen weiterhin beobachtet werden.
Nebenwirkung ist unklar
Welche Beschwerden bei dem Probanden aufgetreten sind, ist nicht näher bekannt, AstraZeneca machte keine genauen Angaben. Allerdings berichtete die „New York Times“ unter Berufung auf eine informierte Person, dass es sich bei dem gesundheitlichen Problem um eine Transverse Myelitis handele – eine Entzündung, die das Rückenmark trifft und durch Viren ausgelöst werden kann. AstraZeneca wollte die Diagnose laut NYT nicht bestätigen. Der von AstraZeneca hergestellte Wirkstoff AZD1222 nutzt als viralen Vektor ein modifiziertes Schimpansen-Adenovirus, in das das Gen für das SARS-CoV-2-Spike-Protein integriert wurde.
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Im Juli wurden Ergebnisse der Phase-1/2-Studien von AZD1222, damals noch ChAdOx1 nCoV-19, in „The Lancet“ veröffentlicht: „Safety and immunogenicity of the ChAdOx1 nCoV-19 vaccine against SARS-CoV-2: a preliminary report of a phase 1/2, single-blind, randomised controlled trial“. Laut den Wissenschaftlern berichtete die Mehrheit der Teilnehmer leichte oder mäßige Nebenwirkungen, darunter Muskelschmerzen und Schüttelfrost, keine der Reaktionen wurde jedoch als schwerwiegend oder lebensbedrohlich eingestuft. Der Impfstoff wurde als sicher genug erachtet, um weitere Tests durchführen zu können.
Einzelfall
AstraZeneca betonte, dass es sich bei dem Zwischenfall um eine Einzelmeldung handle. „Das Ereignis wird von einem unabhängigen Ausschuss untersucht, und es ist noch zu früh, um die spezifische Diagnose abzuschließen“, sagte das Unternehmen gegenüber der New York Times. Man wolle die Untersuchung jedoch beschleunigen, damit sich das Zulassungsverfahren für den Impfstoff so wenig wie möglich verzögere.
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