Corona-Krise

Apothekenmitarbeiter in der Grenzregion können ihre Familie nicht sehen

Düsseldorf - 20.04.2020, 13:30 Uhr

Mariusz Nowara arbeitet in einer Apotheke nahe der polnischen Grenze und darf, so wie viele andere Berufspendler, seit Wochen seine Familie nicht mehr sehen. (s/ Foto: Greif-Apotheke Gartz)

Mariusz Nowara arbeitet in einer Apotheke nahe der polnischen Grenze und darf, so wie viele andere Berufspendler, seit Wochen seine Familie nicht mehr sehen. (s/ Foto: Greif-Apotheke Gartz)


Nach Grenzübertritt jeweils 14 Tage in Quarantäne

Auch nach Polen zurückzukehren sei kaum eine Alternative. „Wenn ich wieder dort bin, müsste ich erst 14 Tage in Quarantäne. Dann sehe ich meine Familie auch nicht wirklich“, sagt er. Und wenn er dann wieder nach Deutschland einreise, müsse er nochmal 14 Tage in Quarantäne.

Wie viele andere hofft der PTA nun einfach, dass die Krise lieber früher als später endet und alle Einschränkungen aufgehoben werden können. „Hoffentlich gibt es bald die Impfung“, sagt er.

In der Region weiß er noch von einigen anderen Apotheken, in denen polnische Mitarbeiter arbeiten. Stark von der Problematik betroffen sind auch Kliniken, Ärzte und etliche andere Betriebe außerhalb des Gesundheitswesens, in denen noch gearbeitet werden könnte, wenn die Mitarbeiter da wären. Das Land Brandenburg hat für polnische Berufspendler, die in dem Bundesland arbeiten sogar eine eigene Hilfsmaßnahme getroffen. Sie erhalten 65 Euro Aufwandsentschädigung pro Tag.

Ähnliche Probleme bereitet das Virus in der Grenzregion zwischen Tschechien und Deutschland, wo es ähnliche Verflechtungen gibt. Für Gesundheitsberufe, in denen etliche Tschechen in der Region in Deutschland arbeiten, hatte die tschechische Regierung allerdings noch im März eine Ausnahmeregelung gefunden. Diese Berufspendler dürfen mit Passierschein in beiden Richtungen über die Grenze.



Volker Budinger, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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