„Historische Apotheken – neu betrachtet“ – Teil 3

Bautzens Älteste – 477 Jahre Apothekengeschichte

Berlin - 30.12.2019, 07:00 Uhr

Bautzens älteste Apotheke steht für 477 Jahre Apothekengeschichte – einschließlich der Zeit der Verstaatlichung zu DDR-Zeiten. (Foto: Stadtapotheke Bautzen)                                                                                                                                    

Bautzens älteste Apotheke steht für 477 Jahre Apothekengeschichte – einschließlich der Zeit der Verstaatlichung zu DDR-Zeiten. (Foto: Stadtapotheke Bautzen)                                                                                                                                    


Wendezeit – „Und dann ging alles ganz schnell“

Mit dem Fall der Mauer vor nunmehr 30 Jahren kam es auch für die Stadtapotheke zu einer Wende in ihrer Geschichte. Aus der verstaatlichten Apotheke wurde wieder ein privat geführter Betrieb – ein großer Schritt mit weitreichenden Veränderungen. Zumindest gefühlt schritt damals alles sehr schnell voran, erinnert sich Janze. „Das ging alles so wie von heute auf morgen. Meine Mutter war damals so alt wie ich jetzt, also um die 40. Es war sicherlich eine ganz nervenaufreibende, aber auch aufregende Zeit.“ 

Zweimal Umbau in der jüngeren Apothekengeschichte

Sylvia Janze kennt die Stadtapotheke noch aus DDR-Zeiten. Eine eher auf praktisches Arbeiten, denn auf Schönheit ausgerichtete Apothekeneinrichtung habe es damals gegeben. Diese Einrichtung bestand seit 1967, als die Apotheke umgebaut und nach damaligen Standards modernisiert wurde. „Es musste praktisch sein und man musste schnell damit arbeiten können“, so Janze.

Historische Details sind an mehreren Stellen der Stadtapotheke noch zu finden.

Bald nach der Wende im Jahr 1991 wurde die Apotheke erneut umgebaut. Damals sei auch das Denkmalpflegerische mit einbezogen worden, erläutert die Bautzener Apothekerin. 

Ihre Mutter habe als kunsthistorisch interessierter Mensch zudem Wert auf eine Hervorhebung historischer Aspekte gelegt. So sei das Kreuzgewölbe der Apotheke wieder herausgearbeitet und ein Deckenwappen freigelegt worden. Zudem sei die barocke Fassade rekonstruiert und Wappen an der Hauswand freigelegt worden. Ein weiterer wichtiger Aspekt sei die Anhebung des Fußbodens der Apotheke gewesen: „Im Nachhinein hat sich das als eine sehr weise Entscheidung herausgestellt, weil der Zugang zur Apotheke jetzt ebenerdig ist und nicht über zwei, drei Stufen erfolgen muss.“



Inken Rutz, Apothekerin, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.