Apothekenlandschaft in der Hauptstadt

Berlin hat innerhalb von zehn Jahren 100 Apotheken verloren

Berlin - 25.07.2019, 09:00 Uhr

Das Apothekensterben macht auch vor Großstädten nicht halt. Die Räume der ehemaligen Falken-Apotheke in Berlin-Kreuzberg stehen seit Monaten leer. (b/Foto: Sket)

Das Apothekensterben macht auch vor Großstädten nicht halt. Die Räume der ehemaligen Falken-Apotheke in Berlin-Kreuzberg stehen seit Monaten leer. (b/Foto: Sket)


Hitzewelle sorgte für anlassbezogene Kontrollen

Doch das LAGeSo hat noch weitere interessante Zahlen zu Apotheken und dem Gesundheits- und Arzneimittelwesen parat: So lag jeder vierten in Berlin erteilten Approbation von Apothekerinnen und Apothekern eine ausländische Ausbildung zugrunde. Bei den ärztlichen Approbationen war es sogar jede dritte.

136 Regelbesichtigungen

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 136 Regelbesichtigungen in Apotheken durchgeführt. Bei den 56 Pharmazeutischen Unternehmen (mit Herstellungserlaubnis) und 101 pharmazeutischen Großhändlern in Berlin wurden durch das Pharmazeutische Inspektorat zudem 41 GMP- und 12 GDP-Inspektionen durchgeführt. Laut LAGeSo lag der Schwerpunkt bei der Überwachung in 2018 bei den Arzneimittelfälschungen. Zwar wurden keine Arzneimittelfälschungen in Berlin festgestellt. Doch nach der „Lunapharm-Affäre“ im vergangenen Jahr, war in Berlin ebenso wie in Brandenburg eine steigende Zahl von Verdachtsfällen zu verzeichnen. Übrigens führte die Causa Lunapharm nicht nur in den zuständigen Behörden Brandenburgs zu Neueinstellungen. Auch in Berlin wurde für die Überwachung von Pharmaunternehmen und Händlern die Personalausstattung beim LAGeSo verstärkt: Es gab zehn zusätzliche Stellen für Apotheker und drei zusätzliche Stellen für PTA. Auf Initiative Berlins gibt es jetzt zudem eine bundesweite Fachgruppe „Apothekenüberwachung“, wie dem Bericht zu entnehmen ist. Den Vorsitz hat die Berliner Apothekenaufsicht.

Übrigens: Ein besonderer Anlass für Apotheken-Kontrollen war 2018 die lang anhaltende Hitzewelle. Dabei wurden drei Apotheken ausgemacht, die es nicht schafften, die geforderte Lagertemperatur von höchstens 25°C zu halten – sie mussten daher für einige Tage schließen. Währenddessen sorgten sie mit zusätzlichen Maßnahmen für Abkühlung und prüften anschließend die Ware auf Schäden – stets unter dem wachen Auge der LAGeSo-Mitarbeiter.



Kirsten Sucker-Sket / dpa
redaktion@daz.online


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