Kinderarzneimittel-Studie

Eltern sind sehr zufrieden mit der Apotheke vor Ort

Berlin - 06.06.2019, 14:30 Uhr

Laut einer Umfrage zur Zufriedenheit mit der Apotheke vor Ort, die die ABDA in Auftrag gegeben hat, sind vielen Eltern Notdienste und Rezepturen wichtig. (Foto: imago images / Westend61)

Laut einer Umfrage zur Zufriedenheit mit der Apotheke vor Ort, die die ABDA in Auftrag gegeben hat, sind vielen Eltern Notdienste und Rezepturen wichtig. (Foto: imago images / Westend61)


Eltern dankbar für Dienstleistungen der vor-Ort-Apotheken

Eine der bekanntesten Gemeinwohlpflichten der Apotheken, der Notdienst, wird von Eltern häufig genutzt. 39 Prozent der Eltern, deren Kind älter als zwei Jahre ist, haben in den letzten zwölf Monaten dieses Notfallangebot genutzt. Dabei geht es in den meisten Fällen um akute Infektionen, Allergien oder Haushaltsunfälle. Eine weitere Säule der Arzneimittelversorgung, die nur die Präsenzapotheke bieten kann, ist die Herstellung von Rezepturarzneimitteln, die in der Pädiatrie besonders wichtig sind, da die benötigen Dosierungen häufig nicht auf dem Markt sind. „Hier schließen Apotheken Lücken der Industrie“, betont Arnold. Der Umfrage zufolge bekam jedes dritte Kind schon mal ein Rezepturarzneimittel, bei denen es sich überwiegend um Topika handelte.

Eltern wissen diese Dienstleistungen sehr zu schätzen – sowohl in Städten als auch in ländlichen Regionen. 49 Prozent der Eltern geben ihrer Apotheke die Schulnote ‚sehr gut‘, weitere 42 Prozent ein ‚gut‘. Im Schnitt erreichen die Apotheken damit die Schulnote 1,6. „Apotheken sind eben mehr als eine reine Versorgungsinstanz sondern bieten Beratung, Empathie und Hilfestellung bei Gesundheitsfragen“, freut sich der ABDA-Vizepräsident.

Apotheken-Zufriedenheit im Vergleich zu 2009 leicht gestiegen

Vor zehn Jahren hatte die ABDA eine ähnliche Umfrage zu Kinderarzneimitteln durchführen lassen. 2009 erhielten die Apotheken bei der Frage nach der Zufriedenheit von den Eltern noch die Durchschnittsnote 1,8, folglich war in den vergangenen Jahren eine leichte Steigerung zu verzeichnen. Bei den übrigen Teilfragen deckten sich die Ergebnisse von 2009 und 2019 überwiegend. Eine kleine Ausnahme bildete die Frage, wo sich Eltern über Gesundheitsthemen informieren: 2009 stand die Apotheke mit 46 Prozent noch an dritter Stelle der bevorzugten Informationsquellen, während 35 Prozent das Internet nutzten. 2019 hat das Internet mit 47 Prozent die Apotheke auf Platz zwar auf vier verdrängt. Doch mit 41 Prozent genießt sie immer noch ein hohes Vertrauen der Eltern als erste Instanz bei akuten Gesundheitsproblemen. Auf Platz eins steht nach wie vor der Arzt, gefolgt von Familien und Freunden.

Arnold zeigte am heutigen Donnerstag jedoch auch die Grenzen der Apothekenleistungen auf. Als Beispiel nannte er die viel debattierte Schutzimpfung, die aus seiner Sicht nach wie vor in ärztliche Hände gehört. „Sollte die Politik es wollen, dass wir Apotheker impfen, werden wir uns natürlich nicht verweigern.“



Dr. Bettina Jung, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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