Wirbelsturm Harvey

US-Apotheker organisieren Hilfe

Stuttgart - 30.08.2017, 16:30 Uhr

Mit mobilen Apotheken wie dieser der texanischen Apothekenkette H-E-B soll die Arzneimittelversorgung nach Hurricane Harvey wiederhergestellt werden. (Screenshot: DAZ.online)

Mit mobilen Apotheken wie dieser der texanischen Apothekenkette H-E-B soll die Arzneimittelversorgung nach Hurricane Harvey wiederhergestellt werden. (Screenshot: DAZ.online)


Der Wirbelsturm Harvey hat rund um die texanische Millionen-Metropole Houston zu verheerenden Überschwemmungen geführt. Die medizinische Versorgung ist in den betroffenen Gebieten praktisch zusammengebrochen, auch Apotheken sind betroffen. Die in den USA dominierenden Apothekenketten versuchen, die Versorgung aufrechtzuerhalten – und schicken Hilfe in das Katastrophengebiet.

Wie der Vorsitzende des US-Apothekerverbands APhA, Thomas E. Meningham, am Montag in seinem Blog schrieb, hat das US-Gesundheitsministerium HSS (US Department of Health and Human Services) den Gesundheitsnotstand für das Katastrophengebiet ausgerufen und rund 550 Helfer dorthin geschickt. Auf seinem Twitter-Account hat das HHS ein Video veröffentlicht, in dem zu sehen ist, wie Apotheker Antibiotika und andere Arzneimittel kontrollieren und die Notfall-Sets bestücken, die Hilfsteams mit in die Flutregion nehmen sollen. 

Auch große Apothekenketten, die in den USA oft auch Supermärkte sind, haben Hilfe zugesagt. Zwar sind aktuell viele Geschäfte, Supermärkte und natürlich auch Apotheken wegen Überflutungen, Stromausfällen oder Evakuierungen geschlossen, aber die Hilfe rollt langsam an. Die größte US-Supermarktkette Walmart, die auch Apotheken betreibt, musste viele Filialen im Süden von Texas schließen, wie lokale Fernsehsender berichten. Jedoch sei das Unternehmen mit Hochdruck dabei, die Regale wieder zu füllen. Vor allem Wasser, Notfall-Ausrüstung und Lebensmittel werden benötigt. Alleine am vergangenen Samstag habe Walmart 265 Lastwagenladungen Wasser und 38 Trucks mit Notfall-Ausrüstung in das Gebiet gebracht, meldete eine lokale TV-Station.

Doch das Unternehmen hilft nicht nur mit Ausrüstung: In den drei texanischen Städten Rockport, Portland und Aransas Pass, die von Harvey besonders hart getroffen wurden, hat das Unternehmen mobile Apotheken eröffnet. In Dallas hat Walmart am gestrigen Dienstag eine „Pop-Up-Apotheke“ im Kay Bailey Hutchison Convention Center eröffnet. In dem Kongresszentrum haben die Behörden eine Notunterkunft für bis zu 5000 Menschen eingerichtet. Verschreibungspflichtige Arzneimittel werden von vier Walmart-Apotheken in Dallas geliefert und in der provisorischen Apotheke abgegeben, wo es nach Unternehmensangaben auch eine kleine Auswahl an OTC-Arzneimitteln gibt. 

Auch lokale Apotheken helfen

Auch die texanische Supermarkt- und Apothekenkette H-E-B hilft. Ein Konvoi mit mehreren Lastwagen und rund 100 Mitarbeitern ist von der Firmenzentrale in San Antonio ins etwa 180 km entfernte Victoria gefahren, das am Samstag vom Wirbelsturm verwüstet wurde. Man habe Wasser und Lebensmittel in den Ort gebracht, außerdem eine mobile Küche, die bereits am ersten Tag rund 4000 Mahlzeiten verteilt habe, sagte eine Unternehmenssprecherin den „San Antonio Express News“. Mit dabei ist auch eine mobile Apotheke, die bereits am Sonntag begann, die Bevölkerung mit Arzneimitteln zu versorgen. 

Die Apothekenkette CVS hat ebenfalls angekündigt, mobile Apotheken in das Katastrophengebiet zu schicken, Walgreens schickt Lebensmittel und medizinische Ausrüstung in die Notunterkunft im George R. Brown Convention Center in Houston, wo bis zum gestrigen Dienstag über 9000 Menschen Zuflucht gesucht hatten.



wes / DAZ.online
redaktion@daz.online


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